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Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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Aufenthalt im Schutz seines Hauses nicht aus. Sie wollte mehr und sie war wagemutig genug, um es nicht vor ihm zu verbergen. Dicht rückte sie an ihn heran, achtete darauf, sein verletztes Bein nicht zu berühren, und legte die Hand auf seine Brust.
    »Ich werde dich jetzt küssen, Cassian, ob du es willst oder nicht.«
    Ihr Vorpreschen war entwaffnend und entlockte ihm ein Schmunzeln. Ob er es wollte oder nicht. Natürlich wollte er. Er vergaß darüber sein Bein, dessen Wunde in Narbengewebe verwachsen war, und spürte das Ziepen nicht mehr. Langsam kamen Florines Lippen näher, spitzten sich und hauchten einen Kuss auf seine Nasenspitze.
    »Ich fürchte, mehr lässt dein Zustand im Moment nicht zu«, befand sie.
    Cassian lachte auf und hob sie kurzerhand auf seinen Schoß. »Das soll ein Kuss gewesen sein? Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, kannst du das besser.«

     
    »Ich kann sie zurückholen, Goldener, sofern Ihr nicht bis zum Einbruch der Dunkelheit warten wollt. Ich bin ein guter Schütze. Für drei Werwölfe brauche ich drei Pistolen und drei Kugeln. Wenn ich die Alphas erlegt habe, wird der Rest sich nicht mehr an mich heranwagen.«
    Saint-Germains Stimme kam aus weiter Ferne. Der Zorn machte Mica nahezu taub und blind. Die Frauen auf dem Bett verkamen vor seinen Augen zu bedeutungslosen Schemen auf weißen Seidenlaken. Es brauchte Stunden, bis sie zu sich kamen und Saint-Germain sie fortschaffen konnte. Florine war hier gewesen und hatte es gesehen. Eine Gier nach Blut und Frauen hatte Mica gepackt, ihn schier überwältigt nach Jahren der Zurückhaltung, ausgelöst durch sein Kind und die Freude, es gefunden zu haben. Jede Vorsicht hatte er darüber vergessen, und nun hatte Florine die Flucht vor ihm ergriffen. Ihm stand der Sinn danach, seinen Widersacher im Herzen seiner Tochter in Fetzen zu reißen. Dem Werwolf gab er die Schuld daran, dass Florine sich seinem Einfluss entziehen wollte. Sie gehörte nicht zu den Menschen, die sich bereitwillig und fügsam formen ließen. Bereitschaft zur Unterwerfung war ihr fremd, und er war nicht bereit, sie seinem Kind abzuverlangen. Er zwang sich zu einem Entschluss.
    »Du wirst den Werwolf nicht behelligen, Aymar.«
    »Die Rache steht selbstverständlich Euch zu, Goldener. Bis zum Einbruch der Nacht dauert es nur noch wenige Stunden.«
    »Rache!«, spie Mica aus und strich mit den Fingern durch sein Haar. »Wozu soll sie nützen? In diesem Augenblick liegt sie in seinen Armen, und ich kann nichts dagegen ausrichten. Außerdem würde sie sich endgültig von mir abwenden, sollte ich diesem verdammten Werwolf ein Haar krümmen. Sie könnte gar versucht sein, mich umzubringen.«
    »Euch umbringen, Goldener? Dazu wäre sie nicht in der Lage.«
    Aber den Versuch würde sie unternehmen, und das wollte er auf keinen Fall erleben. Er wollte nicht gehasst werden von seinem Fleisch und Blut.
    »Du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen, Aymar. Ich werde nicht zu Gewalt greifen. Hole ich sie gegen ihren Willen zurück, läuft sie bei nächster Gelegenheit wieder davon. Es kommt nicht in Frage, dass ich sie einsperre. Das alles führt zu nichts, solange meine Tochter glaubt, einen Werwolf zu lieben.«
    »Selbstverständlich wird sie diesen Irrtum erkennen, Goldener.«
    »Woher nimmst du diese Gewissheit?«, fauchte Mica, dem in diesem besonderen Fall nichts gewiss war, außer Florines Abneigung gegen ihn.
    »In ihr fließt das Blut der Vampire, Goldener. Und die Feindschaft zwischen ihnen und den Werwölfen wurzelt viel zu tief, gründet auf zu vielen Toten zu beiden Seiten, als dass sie sich nicht eines Tages in ihr Bahn brechen wird. Sie können nicht zueinander finden.«
    »Tja, Aymar, offensichtlich hat unser bisheriges Wissen eine Korrektur nötig, denn sie hat mühelos zu ihm gefunden.«
    Saint-Germain hielt es für ratsam, einen Hocker zwischen sich und den Zorn des Goldenen zu bringen, auch wenn es ein lächerlicher Schutzwall war. Mica schlug mit den Fäusten auf die Wand ein, die Seidentapete riss und seine Knöchel knackten. Einmal, als sie brachen, ein zweites Mal, als sie wieder zusammenwuchsen.
    »Geduld«, murmelte er zu sich selbst. »Ich muss Geduld aufbringen. Bisher ist Cassian allen Frauen überdrüssig geworden. Sobald dies geschieht, kehrt sie zu mir zurück. Ich bin ihr Vater, ich werde sie trösten, wenn es soweit ist.«
    »Eure übergroße Nachsicht in allen Ehren, Goldener, aber haltet Ihr dies nicht für zu gefährlich? Gut, Cassian de

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