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Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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keineswegs schlechter als ein eigener Höhepunkt. Es war ein Genuss, ihn zu beobachten. Sein Aufbäumen, die langen Muskeln unter seiner Haut, sein Stöhnen um Erlösung. So schnell sollte es nicht enden. Gewiss konnte sie ihm noch mehr entlocken. Gestammelte Wortfetzen, das unruhige Vorstoßen seines Beckens, wenn sie innehielt, das Winden und Drehen, dem er unterworfen war, und die Bereitschaft, sich ihr voll und ganz auszuliefern. Er war kein wildes Tier, denn dieses wäre dazu nicht in der Lage gewesen. Sie streichelte ihn, rieb den Schweiß zurück in seine Haut und wartete, bis er die Augen öffnete und sie ansah.
    Es war der Blick eines Menschen, trotz des Quecksilbers, das in den blaugrauen Tiefen flackerte. Schwer hob und senkte sich sein Brustkorb. Rittlings setzte sie sich auf ihn, glitt über ihn und spürte die Härte, die sie dehnte und gleich ausfüllen würde. Ganz langsam wollte sie es spüren, Stück um Stück, doch Cassian vereitelte ihre köstliche Absicht. Er war dieser Langsamkeit nicht länger gewachsen. Durch seinen Körper ging eine Wellenbewegung, die ihn mit einem Ruck tiefer dringen ließ, gefolgt von einem Aufbrüllen, das ihr durch alle Glieder fuhr. Er schrie und kam, kam und schrie, wurde von heftigen Schüben aus der Matratze gehoben und fiel in die Weichheit unter sich zurück, mit einer Wucht, die das Bettgestell aufkreischen ließ. Ein Ritt auf einem Vulkan war es, und wären Cassians Hände nicht auf ihren Hüften gewesen, hätte sie sich nicht halten können. Sie spürte die Hitze, die sich in ihrem Schoß verströmte und fragte sich, ob sein Höhepunkt am Ende in einer Ohnmacht mündete, während ihre Faszination immer größer wurde. Ähnliches hatte sie noch nie erlebt. Sie besaß Macht über ihn, und das erfüllte sie einesteils mit Triumph, anderenteils mit einer Liebe, in der die Zärtlichkeit für ihn überwog. Regelrecht schmerzhaft zog sich ihr Herz zusammen. Sie wollte ihn halten, so wie er sie in den Armen gehalten hatte, ihm Schutz bieten vor seiner eigenen Wildheit. Da Cassian zu groß war, um ihn in den Armen zu wiegen, sie zudem auf ihm saß, lehnte sie sich vor und umfasste sein Gesicht, um es mit sanften Küssen zu bedecken. Er musste sich heiser geschrien haben, als er endlich erschlaffte. Seine Hände glitten von ihren Hüften zu ihren Schenkeln.Da sich sein Brustkorb bewegte, konnte sein Herz nicht stehen geblieben sein. Dennoch tastete sie danach. Seine Haut fühlte sich an, als sei er in einen Flächenbrand geraten, und sein Herz ging hart und schnell.
    »Cassian, bist du ohnmächtig?«
    Durch einen von Wimpern überschatteten Spalt seiner Augen sah er sie an. Vielleicht konnte er sie nicht weiter öffnen. Sie streichelte seine Wange. Er war noch immer in ihr, und im Gegensatz zu seinem Körper fühlte es sich nicht schlaff an.
    »Kann ich etwas für dich tun? Vielleicht ein Schluck Wein oder …?«
    Seine Mundwinkel hoben sich zu einem trägen, satten Lächeln. »Mach das nicht noch mal mit mir.«
    Entgegen seiner heiseren Worte klang er ganz danach, als hoffte er auf eine baldige Fortsetzung ihres lustvollen Spiels. Es ging ihm ausgezeichnet.

     
    Ruben nutzte einzig die Kraft seines Handgelenkes, um dem Schwert Schwung zu verleihen. Es beschrieb knappe Bögen von links nach rechts, zeichnete eine gekippte Acht in die Luft und vergrößerte sie mit jedem weiteren Schlag. Es hatte ihn Überwindung gekostet, das Schwert in die Hand zu nehmen. Mittlerweile gefiel ihm das Geräusch mit dem es die Luft durchschnitt.
    »Wäre Cassian nicht in einer Blutlache ausgerutscht, hätte er den Namenlosen ohne einen Kratzer davonzutragen erledigt. Das Gezücht stürzte sich auf ihn, als er zu Boden ging und mitten hinein in das Schwert. Wir sollten uns auch solche Schwerter schmieden lassen, Juvenal. Wie lange wird ein Schmied dazu brauchen?«
    »Lass mich zufrieden. Bei diesem Lärm fällt es mir schwer, mich auf irgendetwas zu konzentrieren.«
    Ruben warf das Schwert in die Luft und fing es am Griff wieder auf. Es war ein gewagtes Kunststück mit dem Silber, dessen Eleganz allen entging. Das Rudel hatte sich versammelt, vier Frauen und sieben Männer, die zu Anfang noch lautstark über das nächste Theaterstück disputierten und sich nicht ganz klar darüber waren, was sie in den großen Salon gelockt hatte. Nach und nach waren sie verstummt und beschränkten sich auf die Beobachtung der Zimmerdecke, nicht länger im Unklaren, wer ihre Probe unterbrochen hatte. Es war

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