Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes
Garou wird ihr kein Leid zufügen. Der Wolf in ihm vermutlich ebenfalls nicht. Aber was ist mit der Bestie? Sollte sie ausbrechen, ist sie in großer Gefahr.«
Nach diesem Einwand zog Saint-Germain die schmalen Schultern zu den Ohren hinauf. Auf Ratschläge legte Mica keinen Wert, so gut sie gemeint waren, und im Augenblick war ihm danach, seinem treusten Gefolgsmann zum Dank für seinen Hinweis den Kopf von den Schultern zu reißen.
»Bis zum nächsten Vollmond dauert es noch drei Wochen. So lange behalten wir sie im Auge. Die Zeitspanne gebe ich ihr, damit sie sich besinnen kann.«
»Das sollte sie«, stimmte Saint-Germain zu. »So ein Wolf muss nach nassem Hund oder Schlimmerem stinken. Sollte sie das länger als einige Tage ertragen können, wäre ich sehr verwundert.«
Er roch unbeschreiblich gut. Florine drückte ihre Nase in Cassians Halsbeuge und inhalierte den Geruch nach Laub, Waldboden und einem windigen Herbsttag. Im Wald zu Meudon hatte sie nicht ahnen können, dass dieser Duft von ihm kam, und in der Grotte war ihr keine Zeit geblieben darüber nachzudenken. Erst jetzt blieb ihr ausreichend Muße, die Ursache seines würzig-herben Duftes zu ergründen. An seinem Hals waren ihre Forschungen längst nicht an ihrem Ende angelangt. Sie hatte diesen Moment herbeigewünscht und wollte ihn bis zur Neige auskosten.
Um das Blut von seinem Bein zu waschen, hatte sie Cassian flach auf den Rücken gezwungen. Auf keinen Fall sollte er durch Überanstrengung den Heilungsprozess verzögern, und so hatte sie ihm das Versprechen abgenommen, ruhig liegen zu bleiben. Nachdem er mehrmals den Versuch unternommen hatte, sich über sie zu rollen, mühte er sich nun redlich, sich nicht zu bewegen. Sogar sein Murren, auf dem Rücken liegen zu müssen und dass dies einem Wolf nicht gegeben war, hatte er eingestellt. Gleichwohl beobachtete er sehr genau, was sie machte. Weitere Anzeichen, die auf einen Wolf schließen ließen, gab es nicht. Sie traf auf einen Mann aus warmem Fleisch und mit glatter Haut. Ein Adonis, an dem die Kälte von Marmor nicht zu finden war. Weitaus lebendiger, trotz seiner Reglosigkeit und um so vieles angenehmer anzusehen, als die durch nichts gemilderte Makellosigkeit eines Vampirs. Sie hauchte ihren Atem in sein Brusthaar, umkreiste seine Brustwarzen mit der Zungenspitze. Als sie die Zunge in seinen Nabel bohrte, zuckte sein flacher Bauch.
»Du sollst dich nicht bewegen.«
»Das kitzelt.«
Es war eine lahme und etwas atemlose Beschwerde. Als sie ihn umfasste, zog er scharf die Luft ein und hielt sie an. Sein Glied war groß, ein gerades, hartes Mahnmal seiner Männlichkeit, in zarte Haut gehüllt. Eine Liebesperle bildete sich an der Spitze. Mit der Zunge fing sie sie auf. Sie hörte ein Klicken in Cassians Kehle und sah in seine Augen, in denen ein leicht fassungsloser, gespannter Ausdruck stand. Das Graublau hatte den Farbton eines umwölkten Abendhimmels angenommen.
»Atme«, erinnerte sie ihn.
Cassian gehorchte, sein Atem schoss aus seinen Lungen mitsamt dem Namen des Herrn. Sie war unsicher gewesen, ob sie alles richtig machte. Erprobt hatte sie es noch nicht, obwohl die Mädchen ihr alles darüber verraten und sie es sich gemerkt hatte. Ihre Zunge umschmeichelte seine Spitze. Leicht saugte sie daran, gab ihn wieder frei und bewegte ihre Hände. Mal langsam, mal schneller, auf und ab und in einer sachten Drehung, in der sie immer wieder die Richtung wechselte. Das Ergebnis freute sie maßlos, war es doch eine Bestätigung dafür, dass sie alles richtig machte. In ihren Händen pulsierte eine Härte, die an einen sehr warmen Stein erinnerte. Cassian dachte nicht mehr daran, sich zu bewegen. Er stand kurz vor einer Klimax und hatte die Finger in die Laken gekrallt. Sie hielt inne, liebkoste seinen Bauch und seine Schenkel und wartete eine Weile, ehe ihr Spiel von neuem anhob. Cassians Kopf fiel in die Kissen zurück. Der Duft nach Herbst wurde intensiver, drang mit seinem Schweiß aus all seinen Poren. Die Muskeln in seinem Bauch zuckten, seine Beine verkrampften. Es fehlte nicht mehr viel. Zeit für eine weitere Pause.
»Gott«, stöhnte Cassian, als sie ihren Griff lockerte, ohne ihn aus der Höhlung ihrer Hände zu entlassen. Sein Glied schlug dagegen.
Wieder und wieder brachte sie ihn an den Rand einer Klippe, ohne ihm zu erlauben, sich hinunterzustürzen. Sein Haar wurde feucht, sein Körper glänzte, und das Schauspiel, das er ihr bot, das sie aus ihm herauskitzelte, war
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