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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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gemacht?“, rief ich.
    „Was gemacht? Verschwinden? Ich habe gar nichts gemacht. Aber wenn ihr mich auf den Arm nehmen wollt, sollte ich vielleicht besser verschwinden.“
    Ich hielt Daxx an der Schulter fest, obwohl ich nicht davon ausging, dass er wirklich gehen würde. Wohin auch? Wir befanden uns mitten in der Wüste. „Alain, könnte das mit neuen Experimenten in Waxahachie zu tun haben?“
    „Glaube ich nicht. Die werden bis zur Rückkehr von Dr. Robert keine weiteren Versuche machen, soweit ich weiß. Außerdem wärest du der erste, der davon betroffen wäre.“
    „Können wir auf der Fahrt zu Ende diskutieren?“, fragte Sinh. „Ich will nicht vom Truck eines übermüdeten Fahrers zerquetscht werden.“
     
    Nachdem jeder von uns auf seinem alten Platz saß und wir uns in den Verkehr eingereiht hatte, sagte ich: „Also, Alain, hast du irgendeine Idee?“
    „Wieso ich? Wenn, dann doch wohl Daxx. Oder Sinh.“
    Sinh reagierte nicht. Er konzentrierte sich übermäßig stur auf die Straße. Daxx schaute verwirrt von Alain zu mir.
    „Wenn es stimmt, was ihr sagt, hätte ich das doch auch sehen müssen. An meinen Armen oder Händen. Die waren aber noch da, als Sinh ausgeflippt und uns fast umgebracht hätte.“
    „Nicht unbedingt“, sagte ich. „ Ich meine, theoretisch wäre es möglich, dass du dich noch sehen konntest, aber trotzdem für uns unsichtbar wurdest. Alain, du hattest doch von einer Theorie gesprochen, weshalb du ihn nicht wahrnehmen kannst.“  
    „Du meinst die Sache mit den sich überlappenden Dimensionen? Aber das war nur eine Idee von mir.“
    „Ja, aber vielleicht geht sie genau in die richtige Richtung. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht daran, dass jemand einfach unsichtbar werden kann, wie in den vielen alten Filmen. Wenn jemand wirklich durchsichtig wird, müsste er doch auch gleichzeitig blind werden.“
    „Wieso das denn?“, fragte Daxx. „Ich konnte noch alles sehen.“
    „Eben. Weil die reflektierten Lichtstrahlen der Umgebung auf deine Netzhaut treffen konnten. Wäre sie aber durchsichtig, würden die Strahlen hindurchfallen, so dass deine Rezeptoren keine Informationen an dein Gehirn weiterleiten könnten.“
    Daxx konnte mir folgen, das sah ich an seinem aufkommenden Lächeln.
    „Stimmt. Dann wäre ich blind. Aber das war ich nicht.“
    „Daher glaube ich an Alains Theorie. Mal angenommen, du stammst wirklich aus einer anderen Dimension, einer parallelen, wenn man so will. Dann könnte es doch sein, dass du dich in unsere Dimension in einem Grenzgebiet befindest. Und diese Grenze kannst du überschreiten. Du kannst darüber springen, wie über die Mittellinie auf einem Basketballfeld.“
    „Okay. Aber wie?“
    „Wie weiß ich auch nicht. Aber du hast es getan, stimmt’s, Sinh?“
    Sinh gab keine Antwort, dafür aber Alain.
    „Emotionen. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, habt ihr euch eben gestritten. Heftig gestritten. Kann sein, dass es damit zusammenhängt. Wenn wir mehr darüber rausfinden, kann ich dich vielleicht auch mal sehen.“
    „Du meinst, ich kann eventuell kontrollieren, ob ich für normale Menschen sichtbar bin oder nicht? Oh, entschuldige, Alain, sollte keine Beleidigung sein, dass mit den normalen Menschen.“  
    „Er kann dich eh nicht hören“, sagte ich aufgeregt. Ich dachte an die neuen Möglichkeiten, die sich uns hier vielleicht eröffneten. „Und das ist dir vorher nie passiert?“
    „Noch nie.“
    „Dann könnte es doch mit den Experimenten zusammenhängen. Wie so eine Art Nachwirkung. Es könnte sein, dass ein Vorversuch eine von den vielen aufgerollten Dimensionen dauerhaft so verändert hat, dass Daxx ab jetzt willentlich in dem Zwischenbereich pendeln kann.“  
    „Megafab! Dann kann ich mich ab jetzt unsichtbar machen, wann ich will?“
    „Eventuell. Ich denke, wir werden es herausfinden. Wenn uns noch genügend Zeit bleibt.“
     
    Und wieder kehrte eine Zeit der Stille ein. Sinh blieb stumm, wie schon seit der Weiterfahrt. Alain hing vielleicht denselben Gedanken nach, wie ich, nämlich welche Auswirkungen diese neue Erkenntnis auf unsere Aufgabe haben könnte. Daxx schien sich zwischenzeitlich immer wieder angestrengt zu konzentrieren. Dazwischen sah er hie und da zu mir auf, mit der unausgesprochenen Frage auf den Lippen, ob ich ihn noch sehen könne.
    Er blieb sichtbar.
     
    Um Viertel nach Drei nachmittags erreichten wir die ersten Vororte von Phoenix. Wir hielten an einer freien Tankstelle in Avondale. Wir

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