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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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Menschen, nur wir nicht. Wir liefen auf ein paar riesige Garagen zu, in denen Busse und Gepäckwagen und so untergebracht waren. Dort versteckten wir uns ganz kurz, um nachzusehen, ob wir alle noch einigermaßen heilgeblieben waren. Von da aus ging es durch Flure und Treppen weiter in das Hauptgebäude. Für Personal. Wusstest du, dass die einen eigenen Zoll haben? Ich meine, Piloten und Stewardessen und so?“
    „Nein.“
    „Stimmt aber. Wir sind dran vorbeigekommen. Zum Glück lief die Zeit da immer noch ganz langsam, sonst hätten sie uns gepackt. Das änderte sich, als wir in den Aufenthaltsraum kamen. Also nicht von einer Sekunde auf die andere, das war eher fließend. Daher waren sie uns dort schon dicht auf den Folgen. Wir waren gerade erst in dem Raum angekommen, als hinter uns zwei Cops hereinstürmten. Wir gingen hinter einer Sitzreihe in Deckung. Die Cops gingen mit ihren Waffen in Anschlag und brüllten irgendwas, aber das ging im allgemeinen Geschrei der ganzen Leute unter. Alain zeigte auf eine Tür und sagte, ich solle schon mal loslaufen und auf dich aufpassen. Zwischen uns und der Tür gab es noch eine weitere Sitzreihe, aber der Rest der Strecke war ungeschützt. Ich hetzte los wie der Teufel persönlich und dann hörte ich plötzlich, wie Alain laut rief. so was, wie: ‚Hey, hier!‘. Hinter der nächsten Bank ging ich in die Hocke und drehte mich, um zu sehen, was geschehen war. Alain war aufgesprungen und ruderte mit den Armen. Als er sah, dass ich nicht weitergelaufen bin, winkte er mir in Richtung der Tür, auf die er vorher gezeigt hatte und brüllte, ich solle verschwinden. Und genau da schoss einer von den Cops. Alain versuchte wohl noch in Deckung zu springen, aber das wäre zu spät gewesen, wenn nicht plötzlich die beiden Cops verschwunden wären und Alain und eine junge Frau einen ruckartigen Satz zur Seite gemacht hätten. Und du hocktest auf einmal neben mir, statt über meiner Schulter zu hängen. Ich wäre durch dein fehlendes Gewicht fast auf die Fresse gefallen, weil das alles so schnell ging. Na ja, den Rest kennst du, oder?“  
    Ich musste das gerade gehörte erst einmal verdauen. Nicht die Geschichte unserer wilden Verfolgungsjagd, die hatte ich mir bis auf ein paar Details selber zusammen reimen können. Was mich viel mehr schockierte, war die Tatsache, dass Alain bereit gewesen war, sein Leben für Daxx und mich zu opfern. Das würde niemand tun, der sich in der Nacht zuvor einen neuen Lover ausgesucht hatte. Wäre Julio Alains neuer Nachfolger, würde er nach meinem Tod doch sicherlich meine Kräfte erhalten. Gut, Julio befand sich in San Angelo und ich mich fast am Ziel, ganz in der Nähe von Dr. Robert. Außerdem war Julio auf Alains Wunsch hin in San Angelo geblieben, um auf Sinh Acht zu geben, das hatte er mir selber gesagt. Als sein neuer Nachfolger hätte er Julio sicherlich in unserer Nähe haben wollen, also hielt ich den Gedanken plötzlich nicht mehr für so wahrscheinlich. Aber wieso konnte Julio meinen Geist wahrnehmen? Das konnten doch nur die Söhne der Rosen.
    Und ihre direkten Nachfolger.
    „Jul, alles okay?“, fragte Daxx mit ernsthaft besorgter Mine.
    „Ja, schon gut“, antwortete ich, aus meinen Grübeleien gerissen.
    „Warst du gerade wieder bei meinem Bruder gewesen?“
    „Was? Nein. Aber wenn es dich beruhigt, sehe ich noch mal eben nach ihm.“
    „Bitte. Nur ganz kurz. Und dann musst du uns erzählen, was im Krankenhaus passiert ist.“
    Davor graute es mir schon. Aber ich stimmte zu und verschwand.
     
     
     

Samstag, 30. Juni 2012 – 15:38 Uhr
    San Angelo
    Allgemeine Raumzeit
     
    Sinh lag auf einer Untersuchungsliege, nicht in einem Krankenbett. Er schlief unter einer dicken Wolldecke, die ihm jemand bis zum Hals heraufgezogen hatte, lediglich sein Arm, in dem eine neue Infusionsnadel steckte, lag frei. Das Behandlungszimmer war nicht groß, aber sehr sauber. Es enthielt neben der Liege einige Schränke, ein Waschbecken, einen Schreibtisch – ohne Computer – und zwei Stühle, beide leer. Julio stand mit der Hand auf der Glock, die nach wie vor locker in seinem Hosenbund steckte, am Fenster und spähte vorsichtig zwischen den Gardinen hindurch. Er spürte meine Anwesenheit sofort.  
    „Hey, Gee-Man, alles klar an der Front?“, fragte er leise.
    Ja, wie geht es Sinh?
    „Bueno. Dr. Álcarez hat sich gut um deinen Freund gekümmert. Alle anderen Patienten für heute weggeschickt, außer zwei Notfälle. Die versorgt sie

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