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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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gerade.“
    Weiß sie Bescheid?
    „Ich habe ihr gesagt das Notwendigste. Und ich passe auf. Aber alles ruhig.“
    Ruf mich, falls etwas passiert. Egal, was.  
    „Si, gran maestro.“
    Julio?
    „¿Qué?“
    Danke.
     
     

Samstag, 30. Juni 2012 – 15:41 Uhr
    Nahe Dallas
    Allgemeine Raumzeit
    „Es geht ihm gut. Sinh ist jetzt bei Dr. Álcarez.“
    „Bei wem?“, fragte Daxx lautstark. Aber ich beachtete ihn nicht, mir ging es um eine Reaktion von Alain. Er verzog keine Miene.
    „Julio hat ihn dorthin gebracht“, ergänzte ich.
    Alain konzentrierte sich auffällig verbissen auf den Verkehr.
    „Welcher Julio?“, platzte Daxx heraus. „Der von gestern Abend?“
    „Ja, Daxx. Genau der Julio.“ Ich ließ meine Augen nicht von Alain.
    „Was hat der denn bei meinem Bruder gemacht? Und wieso hat er ihn zu diesem Dr. Álcarez gebracht? Ich verstehe gar nichts mehr.“
    „Ich weiß leider auch nicht, was hier läuft, Daxx“, antwortete ich ruhig.
    Im Gegensatz dazu zeigte Alain endlich eine Reaktion: Er wurde laut.
    „Okay! Schluss mit diesem dummen Spiel!“, brüllte er mich regelrecht an. „Wenn du etwas wissen willst, dann frag mich direkt. Aber lass diesen pseudo-psychologischen Quatsch und rede nicht mit Daxx, als wäre ich nicht hier!“  
    „Gut, dann sag mir, warum Julio plötzlich im Krankenhaus aufgetaucht ist.“
    „Weil ich ihn darum gebeten habe. Ich bin davon ausgegangen, dass die Sache für Sinh noch nicht ausgestanden war. Ich hatte ja wohl offensichtlich recht damit.“
    „Wann hast du ihn darum gebeten?“
    „Direkt, nachdem ich Sinh in das Hospital gebracht hatte.“
    „Da hast du dich mit Julio getroffen?“
    „Ja ... nein. Ja! Verflucht, ist das hier ein Verhör, oder was?“
    „Du hast doch gesagt, ich soll dich fragen!“
    „Ich konzentriere mich hier auf den Verkehr. Wenn Robert erst in seinem Institut verschwunden ist, haben wir so gut wie verloren. Dann können wir uns genau so gut eine Kugel in den Kopf jagen! Jeder von uns, ich, du, Daxx, Sinh, Julio und der Rest der beschissenen Menschheit. Und auch Dr. Robert, der hat nämlich nicht den leisesten Schimmer, was er anrichten wird.“
    „Aber du hast ihn, Alain? Du weißt natürlich genau, was die Zukunft bringen wird, nicht wahr?“  
    Jetzt endlich sah Alain zu mir herüber, sah mich an, mit dunkelgeränderten Augen, deren Grün böse zu funkeln schien. Ich hielt es fälschlicherweise für Wut, resultierend aus meiner letzten, recht zynischen Bemerkung.
    „Du doch auch“, flüsterte er. „Du hast es doch selbst gesehen.“
    Ich wollte gerade ansetzen und kontern, als mir bewusst wurde, was Alain soeben gesagt hatte.
    „Was? Wie meinst du das? Was gesehen?“
    Alain sah mich so lange stumm an, dass Daxx hinter uns nervös wurde.
    „Jul? Sollte Alain nicht lieber auf die Straße achten?“
    Daxx’ Bemerkung ließ mich aus meiner Starre erwachen. Mit ihr verging auch Alains Reglosigkeit und er konzentrierte sich wieder auf das Fahren. Er hatte mich völlig verwirrt.
    „Was ist denn nun im Krankenhaus passiert?“, fragte Daxx vorsichtig. Lieber hätte ich über Alains letzte Bemerkung nachgedacht, aber ich war Daxx eine Antwort schuldig. Er hatte völlig selbstlos so vieles auf sich genommen, um mich zu beschützen, hatte sich seinen schlimmsten Ängsten gestellt und mir vertraut, hatte seinen Bruder zurückgelassen, um uns zu helfen.  
    Ich begann meine Erzählung der Ereignisse in San Angelo, anfangs ein wenig unkoordiniert und abgehackt, dann aber fing ich mich und berichtete detailliert von dem Chaos dort, und wie Sinh, Julio und ich entkamen. Wenigstens fragte Daxx nicht nach, warum Julio ebenfalls mit mir auf der gedanklichen Ebene kommunizieren konnte. Wahrscheinlich begriff er noch nicht ganz die Regeln, die für Söhne der Rosen galten. Ich war mir nicht sicher, ob ich es tat.
     
    Am Ende meiner Geschichte waren wir nur noch eine Viertelstunde von Waxahachie entfernt. Alain hatte merklich beschleunigt. Wir überholten nun Fahrzeug nach Fahrzeug, und Alain spähte in jedes hinein. Er fluchte leise vor sich hin, allerdings eher verzweifelt, als wütend. Das war so untypisch für ihn, dass es mir Angst machte.
    „Könntest du nicht deinen, äh, Geist vorausschicken, Jul? Ich meine, wenn du dich auf Doc Robert konzentrierst, wie vorhin auf Sinh. Dann könntest du ihn doch aufspüren, und wir wüssten, wie weit er noch weg ist.“
    „Das geht leider nicht“, antwortete ich. „Zum einen weiß ich nicht,

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