Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
hinten müsste es sein“, sagte Daxx, und obwohl ich ihn nicht sehen konnte, wusste ich genau, was er meinte. „Der große Bogen.“
Warum konnte der Kontrollraum nicht einfach vor uns liegen?
„Wir müssen quer durch die Halle“, erklärte ich Alain mutlos. „Zu dem breiten Durchgang.“
„Habe ich mir schon gedacht. Also los, wir haben es gleich geschafft.“
Obwohl ich Alains Optimismus in keinster Weise teilen konnte, ließen mich seine letzten fünf Worte doch ein wenig hoffen. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich die ganze Sache nur noch hinter mich bringen wollte. Vielleicht lag meine Mutlosigkeit auch nur daran, dass ich gegen die ständigen Kopfschmerzen und die Übelkeit anzukämpfen hatte. Ich beneidete Daxx, der uns, obwohl er direkt mit den ganzen Geschehnissen nichts zu tun hatte, so tapfer und selbstverständlich begleitete, ohne zu murren. Wie viel Liebe bedurfte es, um diese Stärke aufzubringen? Dieser Gedanke half mir, Angst und Zweifel wenigstens zum Teil zu überwinden. Nach objektivem Ermessen war ich es Daxx schuldig, mich zusammenzureißen. Nicht nur ihm gegenüber, sondern auch Alain. Aber hier ging es nicht um Objektivität; Liebe ist kein Zahlungsmittel. Man muss keinen Gegenwert zurückgeben. Wenn man positiv darauf reagiert, dann ebenfalls aus Liebe.
Wir folgten Alain durch die verteilte Menschenmasse, die aufgeregt und geschäftig umherwuselte. Jeder von ihnen hatte dringende Aufgaben zu erledigen, ein Indikator dafür, wie nahe die Zeit für den Hauptversuch gekommen war.
Zeit.
Sie einfach anzuhalten, hätte uns nicht weitergebracht. Spätestens vor dem nächsten Sicherheitsschott hätten wir kapitulieren müssen. Vielleicht wäre es mir möglich gewesen, eines oder zwei davon so altern zu lassen, dass wir es hätten durchbrechen können. aber so lange wir nicht sicher sein konnten, was noch alles vor uns lag, mussten wir uns auf die unauffällige Vorgehensweise beschränken und ich meine Kräfte sparen.
Außerdem lief es den Umständen entsprechend gut für uns. Wir bewegten uns fast so unsichtbar wie Daxx durch die weite Halle, vorbei an Reihen großer Holzkisten, umherfahrenden Gabelstaplern und kleinen LKWs. Gruppen von mehr als vier zusammenstehenden Personen umgingen wir großräumig. Alles lief besser, als ich es jemals erwartet hätte, bis uns plötzlich, nur wenige Yards von dem Torbogen entfernt, ein Mann ansprach.
„He, Sie da. Einen Moment mal.“
Der Mann, schätzungsweise Mitte Vierig, trug Zivilkleidung, ein graugrünes Sweatshirt, dunkle Jeans und teure Turnschuhe. Trotzdem wirkte er durch seine kastanienbraunen Haare mit den grauen Schläfen wie ein Doktor, wie der typische Arzt aus den Romanen und Fernsehserien der späten sechziger Jahre.
„Einen Augenblick“, sagte er mit einer so festen und charismatischen Stimme, dass sie Eis hätte zum schmelzen bringen können. „Was machen Sie hier?“
Dabei war mir nicht klar, ob er nun Alain oder mich meinte. Obwohl er nicht gerade leise sprach, waren wir zum Glück weit genug von allen anderen entfernt, um Aufmerksamkeit zu erregen.
„Ich arbeite hier“, antwortete Alain selbstbewusst. „Was glauben Sie?“
Der Doktor, oder was immer er war, stand nun direkt bei uns.
„Sie meine ich nicht. Ich spreche von Ihnen“, gab er zurück und sah mich vorwurfsvoll an. Ich bekam keinen Ton heraus. Alain sprang für mich ein.
„Er muss hier unten ein paar Leitungen durchsehen. Wir haben Probleme mit der Telefonanlage. Keine Sorge, ich gebe schon auf ihn Acht.“
„Oh nein, davon müsste ich wissen. Mir ist nichts gemeldet worden.“
Zu welchem Zweck auch immer der eigentliche Arbeiter von AT&T gerufen worden war, es musste etwas mit den Telefonen oder Computern im restlichen Bereich des Instituts zu tun gehabt haben, dem, der nicht dieser hohen Sicherheitsstufe unterlag.
„Außerdem dürfen sich heute Nachmittag unter keinen Umständen irgendwelche Zivilisten hier unten aufhalten.“
Alain machte einen Schritt auf den energischen Mann zu. „Hören Sie ... “, begann Alain seinen Satz, aber statt ihn zu beenden, packte er blitzschnell den vermeindlichen Doktor am Arm und versetzte ihm einen heftigen Schlag auf die rechte Niere.
Jetzt war alles aus. Am liebsten hätte ich vor Schrecken aufgeschrien, bekam aber immer noch keinen Ton heraus. Der Doktor wollte es mir offensichtlich gleichtun, aber plötzlich klappte sein Mund zu, seine Lippen verformten sich seltsam, dann ruckte sein
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