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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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großen Flachbildschirme liefen Textkolonnen in hoher Geschwindigkeit ab. Zu schnell für mich, um davon etwas begreifen zu können. Andere zeigten Videoaufnahmen von Kontrollräumen, die unserem recht ähnlich sahen, aber etwas kleiner waren. Ein Bildschirm in der Mitte präsentierte eine schematische Karte. Durch feine Linien und entsprechende Beschriftung wurden die umliegenden Ortschaften dargestellt. Außerdem zeigte sie einen Ring, auf dem sich acht im Uhrzeigersinn durchnummerierte quadratische Felder befanden. Drei davon leuchteten grün, die restlichen gelb. Das rechte trug die Nummer Eins, war größer als die anderen und befand sich nahe bei Waxahachie. Nummer Drei lag bei Grandview, Nummer Fünf bei Joshua und Nummer Acht bei Cedar Hill. Ich war mir sicher, dass jede dieser Ortschaften eine ähnliche Siedlung für Angestellte besaß, wie die, welche wir hinter dem Hauptgebäude gesehen hatten. Die restlichen vier Nummern lagen nicht in der Nähe einer Stadt.
    „Station Fünf ist bereit.“
    Ein weiteres Quadrat wechselte seine Farbe von gelb nach grün. Zwischen unserem Kontrollzentrum und dem mit der Nummer Acht führte eine gerade Linie tangential vom Kreis weg und endete in zwei nebeneinander liegenden Quadraten, irgendwo östlich von Waxahachie. Die Stelle, an der die Linie den Kreis berührte, wurde von einem gelben Punkt gekennzeichnet.  
    „Weiche ist bereit. Überprüfung der Dimensionskammer erfolgt.“
    Der Punkt wechselte zu grün. Das stete Brummen riesiger Turbinen ließ den Fußboden leicht vibrieren. Die Gespräche der Wissenschaftler wurden lauter. Der General richtete seine Aufmerksamkeit mehr und mehr auf die ablaufenden Prozesse, auf die Informationen, welche von den Flachbildschirmen wiedergegeben wurden und auf die fleißige Arbeit seiner Angestellten.
    Ich nicht.
    Mir fiel stattdessen auf, wie Alains Augenlider plötzlich zu zucken begannen. Sie flatterten ein wenig, dann schlug er sie auf. Das war der erste Lichtblick in dieser Hölle auf Erden.
    „Stationen Vier und Sieben sind bereit.“
    Ich wollte Alain nicht direkt ansprechen, nicht einmal etwas zuflüstern. Das hätte die Aufmerksamkeit des Generals auf uns ziehen können. Zurzeit war dieser noch freudig wie ein Kind damit beschäftigt, den Vorgängen auf den Bildschirmen zu folgen.
    Da ich nicht sicher sein konnte, ob der General, der in Alains gealtertem Körper steckte, dadurch von mir ausgesandte Gedanken empfangen konnte, wollte ich es mit einer List probieren.
    Alain , dachte ich und konzentrierte mich auf ihn . Der General hat einen Fehler gemacht. Er ist so dämlich. Wir können ihn besiegen.  
    Dabei sah ich allerdings nicht den vor mir auf dem Boden liegenden Alain an, sondern den General. Natürlich hatte er keinen Fehler begangen, es war ein Trick, um zu sehen, ob er reagierte. Er zeigte nicht die leiseste Wirkung.
    Es ist so offensichtlich , log ich weiter. Und er hat es nicht gemerkt.  
    Nichts.
    Entweder war der General ein brillianter Schauspieler, der sich zudem seiner Sache so sicher war, dass er jeden Fehler seinerseits ohne Zweifel grundsätzlich ausschloss, oder er konnte meine Gedanken tatsächlich nicht wahrnehmen. Ich ging von der zweiten Möglichkeit aus.
    Der General? , dachte Alain und drehte seinen Kopf langsam so, dass er die Halle sehen konnte . Ich hatte also doch recht. Dieser Scheißkerl!  
    „Station Zwei ist bereit. Die Dimensionskammer ist aktiv und vollständig bestückt.“
    Der Bildschirm unter dem mit der Karte zeigte das Videobild eines kleinen unmöblierten Raums von der Größe einer Garage. Darin befanden sich ein Aschenbecher, eine Topfpflanze, ein Goldfisch in einem winzigen, rechteckigen Aquarium und ein nackter, junger Mann, der im Schneidersitz auf dem Fußboden hockte. Organische und anorganische Elemente, die der General zu duplizieren versuchte, so wie es 2007 in der Schweiz mit Sinh geschehen war. Dieses Mal gezielt, und nicht als Folge eines Unfalls. Wie konnte er einen Menschen diesen Gefahren aussetzen?
    Dieses gottverdammte Arschloch! Ich spürte Alains Hass, der wellenförmig von ihm ausging. Er hat es wirklich getan. Hätte ich damals doch nur seine Leiche beseitigt, statt sie der Villa zu überlassen.  
    Du wusstest es von Anfang an?
    Ich habe es vermutet. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Welchen Fehler meintest du? Noch ist es nicht zu spät.
    Gar keinen , dachte ich entmutigt. Es war eine Lüge, um zu testen, ob er unsere Gedanken wahrnehmen kann.  
    Kann

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