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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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er nicht. Er führt eines meiner drei Leben nach dem Verlassen der Villa. Dadurch verlieren wir diese Fähigkeiten.
    „Station Acht und Detektor sind bereit. Aktivirungsphase abgeschlossen. Aufwärmphase wird eingeleitet.“
    „Es geht los“, rief der General enthusiastisch.
    Er hat trotzdem einen Fehler begangen , dachte Alain.  
    Du irrst dich. Alles ist genau geplant. Das Ding in seiner Hand ist ein Signalgeber. Sobald er den Sensor darauf loslässt, stürmt ein Trupp seiner Leute die Praxis von Dr. Álcarez und tötet Sinh. Und Julio.
    Alains Blick verfinsterte sich ein wenig und er biss die Zähne so fest zusammen, dass seine Kiefermuskeln hervortraten. Trotzdem zeigte sein Gesicht keinerlei Anzeichen von Zweifel an seiner letzten Aussage.
    Außerdem hat er mich mit einem Gift lahmgelegt. Ich habe nicht mehr genug Kraft, die Zeit anzuhalten. Es ist vorbei.
    Ist es nicht! Ich hatte das Gefühl, als würde sich ein Teil von Alains Zorn einen Moment lang auf mich richten. Vielleicht, weil ich etwas übersehen hatte. Oder, weil ich der Überbringer schlechter Nachrichten war. Ich erinnerte mich daran, was Madame Rosalyn diesbezüglich erzählt hatte.  
    Du hast kaum noch Kraft. Aber der General weiß nicht, dass ich viel weniger deiner Energie verbrauche, wenn ich die Zeit anhalte.  
    Ich weiß nicht, ob das reicht.
    Alain zögerte einen Moment.
    Und ich weiß nicht, ob du das überstehst , dachte er schließlich. Wenn ich dich damit komplett auspowere, wird es einen Stillstand deiner sämtlichen Körperfunktionen geben.  
    „Aufwärmphase abgeschlossen. Der Beschleuniger ist nun bereit zur Aktivierung.“
    „Die Show kann beginnen“, sagte der General, jetzt wieder an mich gewandt. Dann bemerkte er Alains geöffnete Augen.
    „Du bist wach? Bestens! Dann kannst du den effektvollen Tod deines Liebhabers live miterleben. Und anschließend, nach einer kurzen Unterhaltung, deinen eigenen. Versuchsablauf aktivieren!“
    Tu es, Alain! , dachte ich so intensiv es mir möglich war. Tu es. Ich liebe dich.  
    „Versuchsablauf aktiviert. Automatische Weichenumstellung nach fünfunddreißig Durchgängen.“
    Auf dem Flachbildschirm mit der Karte bewegte sich ein roter Punkt mit wahnsinniger Geschwindigkeit auf der Kreisbahn gegen den Uhrzeigersinn. Eine digitale Zahlenanzeige neben der Stelle, welche die Weiche kennzeichnete, zählte flackernd von Fünfunddreißig herunter.
    „Sayonara, mein Ssssss-“, begann der General seinen Satz. Eine erdrückende Welle ungeahnter Schmerzen überkam mich. Die Welt um mich herum wurde grau und kontrastarm. Aber sie stoppte.
    Nein.
    Sie wurde langsamer. Eine extreme Zeitlupe, kein vollständiger Halt. Dafür reichte meine Kraft nicht mehr aus. Oder Alain fürchtete, mehr würde mich sofort umbringen.
    „-ssssssssss-“
    Alain rappelte sich auf, rannte auf den General zu. Erst unbeholfen, dann koordinierter. Der Countdown neben der Weiche lief weiter, genau so, wie sich der rote Punkt bewegte. Sehr viel langsamer, aber stetig.
    Lauf! , dachte ich. Oder ich glaubte nur, es zu denken. Es war sowieso zu spät. Der Versuch hatte begonnen. Wir hatten verloren.  
    Ich hatte versagt.
    Alain hatte meine Zeit nicht ganz mitgestoppt. Daher bewegte er sich für mich schneller, als ein nomaler Mensch in der Lage gewesen wäre, alle anderen aber wesentlich langsamer. Ich bekam mit, wie er den General irgendwie anrempelte, ihm meine Waffe aus der Hand schlug, die Steuerung mit dem Sensor wegnahm und weiter geradewegs zum anderen Ende der Halle lief. Die Five-seveN beschrieb einen hohen Bogen in meine Richtung und verlangsamte ihren Flug. Eine der grünen Scheiben auf der gegenüberliegenden Seite des Kontrollraums wurde plötzlich matt. Alain ließ das Glas beschleunigt altern, falls es Panzerglas sein sollte.  
    Noch vierundzwanzig Durchgänge.
    Dann würde die Weiche automatisch umspringen und die beschleunigten Partikel über die gerade Tangente zum Detektor und der Dimensionskammer umleiten. Genau das würde die apokalyptische Kettenreaktion auslösen, die das Ende von allem bedeuten würde. Das glaubte der General zwar nicht, aber er war sich offenbar einigen Risiken, die dieser Versuch mit sich brachte, durchaus bewusst. Daher befanden sich Detektor und Dimensionskammer nicht auf dem Ring, sondern weit davon entfernt, so dass eine mögliche Zerstörung zumindest nicht den Beschleunigerring in Mitleidenschaft ziehen würde.
    Alain rannte genau auf die matte Scheibe zu. Er sprang. Riss

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