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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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nutzlos. Alain hatte Bereiche ihrer Elektronik beschleunigt altern lassen, um sie zu zerstören, so wie die Glasscheibe. Er hatte offenbar nicht meine Fähigkeit, seinen Geist dorthin zu bringen und die Manipulation vorzunehmen. Er benötigte direkten Sichtkontakt, daher sein wahnwitziger Wettlauf.
    „Versuchsabbruch. Fehler im System. Beschleunigerenergie wird reduziert. Magnetfelder werden abgebaut.“
    Der Countdown zeigte eine negativ wachsende Zahl von Durchläufen an, die immer langsamer zunahmen. Die Teilchen wurden gebremst und somit ungefährlich.
    „Was?“, brüllte der General gegen den Alarmlärm an. „Das kann nicht sein! Das ist unmöglich!“
    Eine seltsame Panik brach unter den Wissenschaftlern aus. Einige sprangen von ihren Plätzen auf, rannten zu Kollegen, manche sogar zu den Ausgängen. Die meisten blieben sitzen, sahen aber hektisch zwischen ihren Terminals und den Flachbildschirmen hin und her, tippten wie besessen auf ihren beleuchteten Tastaturen und Monitoren und kommunizierten durcheinander über ihre Headsets.  
    „Das ist unmöglich!“, wiederholte der General, drehte sich langsam um dreihundertsechtzig Grad, um das Ausmaß der Katastrophe erfassen zu können, und dann noch etwas weiter, bis wir uns in die Augen sahen.
    Die Waffe lag genau zwischen uns, aber näher bei mir als bei ihm.
    „Das“, zischte er durch zusammengebissene entblößte Zähne, laut genug, dass ich es in dem allgemeinen Lärm hören konnte. „Das war euer letzter beschissener Fehler! Ich habe die Schnauze voll von dir. Von Blanchard. Von allen!“
    Er rannte auf die Five-seveN zu. Ich drückte mich von der Wand, gegen die ich gelehnt saß, ab, ließ mich auf den Bauch fallen und arbeitete mich ebenfalls mit Händen und Füßen zur Waffe vor.
    Das injizierte Gift in meinem Körper war zwar stark, aber kurzlebig. Daher hatte er mir wahrscheinlich die zweite Dosis verabreichen lassen. Jetzt, da momentan keine zusätzliche Belastung durch Alains Raum-Zeit-Manipulationen bestand, konnte ich mich wenigstens halbwegs normal bewegen, obgleich alles schmerzte, selbst ein einfaches Blinzeln.
    Ich streckte meine Hand aus und bekam die FN zu fassen, als der General noch sechs Fuß entfernt war. Ich riss sie hoch.
    „Warum?“, rief er.
    Déjà Vu.
    Es ist Alain , dachte ich . Der Mann, den du liebst.  
    Nein , antwortete eine andere Stimme in meinem Inneren. Wenn der Moment kommt, an dem du dem Bösen gegenüber stehst, dann lass dich nicht durch Äußerlichkeiten und falsche Emotionen verwirren.  
    Er änderte seine Taktik blitzschnell, wissend, dass ich ihn auf die geringe Entfernung vermutlich treffen würde. Er schlug einen Haken, kurz bevor ich abdrückte. Ich verfehlte ihn. Er rannte durch die Tür, durch die ich das Kontrollzentrum betreten hatte.
    Ich mühte mich, erst auf die Knie, dann auf die Füße zu kommen. Die Wachen vor den Ausgängen auf der vierten Ebene waren zu meinem Glück noch viel zu durcheinander, um schnell genug reagieren zu können. Wahrscheinlich hatte man sie geschult, mit Zeitveränderungen umzugehen. Aber die Wirklichkeit ist eben anders, als die Theorie.  
    Angeschlagen folgte ich dem General auf den Korridor. Ich hatte damit gerechnet, dass er zur Halle flüchten würde, durch die Alain, Daxx und ich gekommen waren, aber ich sah ihn den Korridor, der nun ebenfalls im Wechsel von rotem und weißen Licht erhellt wurde, entlanglaufen.
    Ich hätte alles dafür gegeben, die Zeit zu stoppen und der Sache ein Ende zu bereiten, aber dazu reichten meine Kräfte absolut nicht mehr. Bevor ich noch mal abdrücken konnte, verschwand er durch eine der Türen auf der linken Seite.
    Ich folgte ihm, allein schon, weil ich davon ausgehen konnte, dass mir die Wachen aus dem Kontrollzentrum irgendwann nachkommen würden.
    Das war keine der Türen, durch die Alain oder Daxx gegangen waren. Sie lag viel weiter dahinter. Ich rannte benommen, streifte stellenweise die Wände. Am liebsten wäre ich einfach stehengeblieben, hätte mich übergeben und dann auf den kargen Boden gelegt, um einfach einzuschlafen. Für mindestens vierundzwanzig Stunden.
    Das wäre Luxus gewesen, den selbst der General alias Dr. Robert mit seinem gesamten Vermögen nicht hätte bezahlen können.
    Ich erreichte den Türrahmen, spähte vorsichtig hindurch und sah nichts als einen ähnlichen Gang. An seinem Ende knickte er nach rechts ab.
    Weiter.
    An der Ecke verhielt ich mich genau so vorsichtig. Nichts. Der Korridor führte zu

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