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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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ließen es gleichermaßen schmerzen.
    „Nein, ich bin’s. Sinh.“
    Hoffnung stirbt zuletzt.
    Sinh drehte sich halb zum Flur zurück und rief: „Ich habe ihn gefunden! Er ist hier oben!“ Dann wandte er sich wieder mir zu. „Bist  du okay?“
    Ja, ich war es, und nein, ich war es nicht. Abgesehen von dem Wissen um den Raum, in dem ich mich befand, war ich orientierungslos. Erst jetzt begann ich darüber nachzudenken, warum ich hier war. Und warum Sinh hier war und nicht in einer Praxis in San Angelo. Was geschehen war.
    Wann ich war.  
    Mit besorgtem Gesichtsausdruck half er mir hoch. Mir war noch immer schwindlig.
    „Du lebst“, sagte Sinh mit einem strahlenden Lächeln, nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich. „Du lebst, oh Gott, du lebst.“
    Gemeinsam setzten wir uns auf die Bettkante.
    Ich lebte. Es schien zu stimmen. Und so sehr ich seine Berührung, seine Wärme, seinen Geruch, die Ruhe, all das zu schätzen wusste, konnte ich es doch nicht genießen. Ich wollte ihm sagen, was mit seinem Bruder geschehen war. Wir hatten gewonnen, ansonsten wäre ich vermutlich nicht hier. Aber das hatten wir nur aus einem einzigen Grund. Durch den Tod von Daxx. Obwohl ich tausend Fragen hatte, war es zu erst meine Aufgabe, es Sinh zu erklären.
    Er sah mich ein wenig verwirrt an.
    Ich wollte es aussprechen, wollte es wirklich. Aber ich konnte nicht. Meine Kehle zog sich zusammen, mein Mund wurde trocken. Wie sollte ich ihm beibringen, dass die Welt jetzt wieder so war, wie vor dem Unfall im CERN. Abgesehen davon, dass niemand, der Daxx je gekannt hatte, ihn jemals vergessen würde. Diesen einzigartigen Jungen, der identisch mit Sinh und doch so anders war. Nein, die Welt war jetzt ärmer.  
    Ich konnte es nicht.
    Weitere Schritte im Flur. Neue, irrationale Hoffnung.
    Alain erschien abgehetzt im Türrahmen.
    Und obwohl ich tief in mir doch noch mit Daxx gerechnet hatte, war ich trotzdem froh, Alain zu sehen. Stumm gesellte er sich zu uns, beinahe vorsichtig, ging in die Hocke und sah mir tief in die Augen. Sein Blick war weder verliebt, noch erleichtert. Es war eher ein angestrengtes Starren, prüfend, suchend. Dann plötzlich lösten sich seine angespannten Gesichtszüge. Er lächelte.
    „Du hast es geschafft, Großer.“
    Er stand auf, zog mich zu sich und nahm mich in die Arme.
    „Du hast es wirklich geschafft.“
    Alain küsste mich nicht, vielleicht wegen Sinh, aber er hielt mich fest an sich gedrückt. Er zitterte vor Erleichterung und Freude. Wie gerne hätte ich diesen Triumpf mit ihm geteilt, aber ich war der einzige, der wusste, was uns der Sieg gekostet hatte. Das Leben ist anders, als Filme oder Romane. Ein Happy End gibt es nur selten, denn es hört immer mit dem Tod auf.
    Wenn man Glück hat, mit dem eigenen.
    Ich löste mich langsam aus Alains Umarmung und trat ein paar Schritte zurück. Sinh war ebenfalls aufgestanden. Wortlos sahen wir uns an. Alain unterbrach unser Schweigen.
    „Lasst uns gehen. Es gibt viel zu erzählen, aber hier ist nicht der richtige Ort dafür.“
    Dabei warf er einen schnellen Blick auf die Tapetentür.
    „Warte“, sagte ich tonlos. Ich hätte es am liebsten bis in alle Ewigkeit hinausgezögert, aber andererseits wollte ich meinen Freunden die furchtbare Nachricht so schnell wie möglich erzählen. Weil sie ein Recht darauf hatten, und, weil ich es hinter mich bringen wollte. Manchmal entspringt Egoismus der Angst.
    Fast unbemerkt schüttelte Alain seinen Kopf. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er es überhaupt getan hatte, aber er drehte sich einfach um und ging zur Tür. Ich folgte ihm. Alain hatte mich einfach überrumpelt. die Zügel wieder in die eigenen Hände genommen und bestimmt, wie es weiter gehen sollte. Trotzdem war das genau eine der Eigenschaften, die ich so sehr an ihm liebte.
    Statt nach unten zu gehen, um uns in der Küche, dem kleinen Wohnzimmer, im Garten oder sogar außerhalb des Grundstücks zu unterhalten, wie ich es eigentlich erwartet hatte, folgten wir Alain in den dritten Stock. Sinh, der schräg hinter mir ging, hatte dabei ständig seine Hand auf meiner Schulter. Vielleicht wussten die beiden bereits, was geschehen war. Vielleicht wünschte ich es mir auch nur.  
    Im dritten Stock wandte sich Alain der Tür zur Halle zu. Dort waren wir vier uns das erste Mal begegnet. Er wartete kurz, bis wir bei ihm waren, dann öffnete er die Tür und trat ein.
    Neben der Weichbodenmatte stand ein reich verzierter, barocker Stuhl. Dort saß

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