Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
Vom Netzwerk:
eingeschlagen. Und wo ich schon einmal dabei war, musste ich Alain gestehen, dass mein Vater auch seine Eltern umgebracht hatte.
    Ich legte meine Gabel zur Seite. Mir war der Appetit vergangen.
    „Jemand aus unserer Vergangenheit“, sagte Alain und gewährte mir damit einen Aufschub. Dann warf er Madame Rosalyn einen schnellen Blick zu.
    „Erzähl bitte weiter, Schätzchen“, sagte sie zu Daxx und tupfte sich die Mundwinkel mit der Serviette ab, um einen Schluck Wein trinken zu können.
    „Ich war so durcheinander, als ich den Doc erkannte, dass ich nicht schnell genug handeln konnte. Er versteckte sich hinter der offenen Tür. Kurz darauf bist du dann aufgetaucht, Jul. Du hast deine Waffe direkt auf mich gerichtet. Da habe ich für einen Moment gedacht, ich wäre wieder sichtbar und du verrückt geworden.“
    „Nein. Ich hatte nur den offenen Spind gesehen und wollte gucken, was darin war.“
    „Dann schlug dir der Doc die Five-seveN aus der Hand. Leider muss ich dir sagen, dass er recht gehabt hatte. Du hättest dir wirklich beim ersten Schuss den Daumen gebrochen.“
    „Ich nehme demnächst Unterricht. Weiter.“
    „Als ich sah, dass er dich töten wollte, hat es bei mir Klick gemacht. Ich bin auf ihn zugerannt und habe seine Hand im letzten Moment hochgerissen. Dann habe ich ihm einen Schlag voll in die Fresse verpasst, so hart ich konnte.“  
    „Daxx“, sagte Sinh und deutete mit seinen Augen auf Madame Rosalyn.
    „Oh, sorry, Lady. Also, ich habe ihm ins Gesicht geschlagen, und als er in die Knie ging, gab es noch mal einen unter‘s Kinn. Zur Sicherheit. Ich bin sichtbar geworden und kurz darauf war ich plötzlich hier. In der Villa. Oben, in der Halle, bei Lady Rose.“
    „Nur Rose“, sagte Madame Rosalyn. „Das gilt übrigens für euch alle, speziell für dich, Julian. Wenn du mich noch einmal Madame Rosalyn nennst, musst du den Abwasch heute Abend allein machen. Ohne Regeneration des Inventars.“
    Ich erwiderte ihr Lächeln und nickte.
    „Was dich betrifft, Daxx, stimmt es sehr wohl, dass du erschossen wurdest“, fuhr sie fort. „Du hast es Julian zu verdanken, dass du hier mit uns am Tisch sitzt. Wenn er nicht schnell genug reagiert hätte, indem er die Villa freigegeben hat, hätte nichts auf der Welt dich wieder zurückbringen können.“
    „Moment mal“, sagte ich. „Das war der Grund, weshalb ich plötzlich körperlos wurde?“
    „Richtig, Kindchen. Du weißt, dass ihr außerhalb der Villa nur als – sagen wir mal – Geister existieren könnt, bevor eure Zeit zum Verlassen kommt. Und das auch nur in einem bestimmten Radius. Du hast in der Sekunde die Villa aus dir herausgelassen. Sie wiedergeboren, wenn du so möchtest. Dadurch hast du das Leben dieser prächtigen Brüder gerettet. Dem Schöpfer sei Dank, dass sie bereits in den Zyklus der Villa eingetreten waren. Dadurch setzte nämlich die spontane Regeneration des Körpers ein, die jedem meiner Söhne zueigen ist.“
    Rose reichte über den Tisch und ergriff meine Hand.
    „Du hast im rechten Moment das richtige getan.“
    Ich öffnete meinen Mund, bekam aber keinen Ton, geschweige denn einen zusammenhängenden Satz heraus. Durch diese eine Aussage von Rose schwirrten zu viele Gedanken durch meinen Kopf.  
    Ich hatte die Villa nicht bewusst freigelassen.
    Wenn ich kurzfristig als Geist im Forschungszentrum existiert hatte, musste das heißen, dass die Villa nicht mehr in Cape Orchid stand.
    Wenn Daxx seinen Körper regenerieren konnte, bedeutete es, dass er und sein Bruder schon nach dieser kurzen Zeit Teil der Villa geworden waren und somit der Zugang zu ihrem eigentlichen Leben für sie versperrt worden war. Ein Wiedersehen mit ihrem Vater würde ihnen für die nächsten Jahre oder Jahrzehnte nicht mehr möglich sein.
    „Ich weiß, was dich sorgt, Julian“, sagte Rose mütterlich. „Egal, ob beabsichtigt, oder nicht, du hast unterbewusst die einzig richtige Entscheidung getroffen. Diese beiden bezaubernden Brüder leben und mit ihnen der Rest der Menschheit. Das war nur durch dich möglich. Du kannst stolz auf dich sein.“
    Ein Hauch von Rosenduft wehte herüber, stark genug, dass ich ihn wahrnehmen konnte, obwohl ich mich an dessen permanentes Vorhandensein in den letzten anderthalb Jahrzehnten gewöhnt hatte. Es tat gut. Ihre Berührung und ihre freundliche Stimme taten gut. Ich wollte trotzdem gern meine anderen Fragen beantwortet haben. Ein Blick durch die Fenster eröffnete mir in der aufziehenden

Weitere Kostenlose Bücher