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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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Champignonrahmsauce und Reis und zum Nachtisch Vanillieeis mit heißen Kirschen. Darüber, wie Madame Rosalyn es so schnell geschafft hatte, derartige Köstlichkeiten zu zaubern, machte ich mir keine Gedanken. Wenn man als Sohn der Rosen in der Lage war, die Zeit zu manipulieren, wollte ich lieber nicht wissen, wozu die Mutter der Rosen im Stande war.
    Dina wieselte bei jeder Bewegung um Daxx‘ Füße. Ein Wunder, dass er nicht über sie stolperte, besonders, wenn man berücksichtigte, wie tolpatschig er sich manchmal anstellte.
    „Julian, mein Schatz“, rief Madame Rosalyn freudig aus, als sie mich in der offenen Tür bemerkte, streifte ihre Topfhandschuhe ab und kam auf mich zu. Sie nahm mich an den Händen, ging einen Schritt zurück und betrachtete mich. Es war mir ein wenig peinlich.
    „Wie hübsch du aussiehst. Schick, aber nicht übertrieben.“
    Ich glaubte zu sehen, wie Sinh und Daxx halbwegs erfolgreich ein Kichern unterdrückten.
    „Sie sehen aber ebenfalls toll aus.“
    Ich meinte damit nicht ihre Kleidung, sondern ihr gesundes Aussehen. Ihre Wangen hatten einen kräftigen rosa Ton angenommen und ihre dunklen Augen strahlten voller Lebensfreude.  
    „Nun geh schon rein“, sagte Alain, der plötzlich hinter mir aufgetaucht war. „Oder möchtest du auf dem Flur essen?“
    „Oh, Alain“, rief Madame Rosalyn, halb entsetzt, halb belustigt. „Junge, was hast du denn gemacht?“
    Ich drehte mich um.
    Alain tug ein dunkles, weinrotes Seidenhemd mit feinen Stickereien, aber offen und über statt in der schwarzen Hose. Zudem hatte er die Ärmel abgetrennt. Winzige Fadenstückchen der Nähte schauten hervor. Außerdem ging er barfuß.
    „Musste das denn sein“, sagte Rosalyn, schnalzte verzweifelt mit der Zunge und schüttelte den Kopf. Trotzdem lächelte sie.
    „Rose, du weißt doch, wie ich mich in solchen Sachen fühle. Warum konnten es nicht Jeans und ein T-Shirt sein?“
    „Weil wir heute Abend zur Feier des Tages ein wenig angemessen aussehen wollten. Ach, sei’s drum. Einem Flegel wie dir kann man sowieso keine Manieren mehr beibringen.“
    Sie kniff Alain spielerisch in die Wange und beide lächelten, nur, dass es bei ihm ein wenig unsicher wirkte.
    „Dann kommt. Wir wollen das Essen nicht kalt werden lassen.“
     
    Es schmeckte vorzüglich. Die Zwillinge hatten sich eine Flasche Weißwein geöffnet, der, wie ich erfuhr, zum Fisch passte. Alain und ich hielten uns an Eistee, nicht ganz so standesgemäß, aber für uns völlig in Ordnung. Eine vernünftige Konversation beim Essen aufrecht zu erhalten ist in etwa so schwierig, wie der Versuch, einen Waldbrand auszupinkeln. Besonders dann, wenn die Gäste nahezu verhungert sind.
    Trotzdem platzten wir vor Neugierde, daher musste sich einer von uns opfern und den Anfang machen.
    Die Wahl fiel auf Daxx.
    „Mir ist der Kopf weggeschossen worden“, sagte er stolz und dabei laut schmatzend vor Aufregung. Bei fast jedem anderen hätten mich die Kaugeräusche gestört, bei ihm fand ich sie niedlich. Abgesehen davon aß er sonst sehr wohlerzogen. „Einfach so. Bang! Splash. Sauerei.“
    „Aber was ist passiert, bevor du erschossen wurdest?“, fragte ich. „Nachdem wir uns in dem Flur vor dem Kontrollraum getrennt haben.“  
    „Ach so. Also –“
    „Moment“, sagte Sinh. „Ich will die ganze Geschichte hören. Alles, was nach meinem Unfall passiert ist.“
    Das war sein gutes Recht. Daxx und ich wechselten uns beim Erzählen ab, wodurch ich weitere Details von unserer wilden Verfolgungsjagd durch den Hubschrauber erfuhr. Sinh hing uns gebannt an den Lippen, aber auch Madame Rosalyn hörte unserem Bericht aufmerksam zu, der genau dort endete, wo Daxx von Sinh unterbrochen worden war.
    „Die Tür, die ich mir ausgesucht hatte, war verschlossen“, fuhr Daxx allein fort. „Also wollte ich die nächste nehmen, aber Alain rempelte mich an und kam mir zuvor.“
    „Er konnte dich nicht sehen“, sagte ich.
    „Stimmt. War auch nicht schlimm. Ich bin dann zur übernächsten Tür gegangen und hatte Glück, zumindest insofern, als dass sie sich öffnen ließ. Es war ein Gang, stockfinster, aber die Notfallmarkierungen aus Leuchtfarbe schimmerten grünlich. Es war nichts weiter als ein doofes Labyrinth aus Fluren und noch mehr Fluren. Ich wollte schon zurückgehen und eine andere Tür ausprobieren, als plötzlich das Licht anging und Leben in die Sache kam. Von überall her kamen auf einmal Wissenschaftler, Zivilisten und Wachen. Ich musste voll

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