Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
Es ärgerte ihn maßlos, dass sie ihn erwischt hatten.
„Nachdem ich dank seiner Hilfe die Beschleunigerweiche zerstört hatte, wollte ich wieder zurücklaufen, um ihm zu helfen, den Doktor auszuschalten. Das versuchte ich, ohne die Zeit zu manipulieren. Ich weiß schließlich nur zu gut, wie sehr das schwächt und ich hatte das Gefühl, dass Julian seine Kräfte dringender benötigte, als Zeit. Obwohl das stark zusammenhängt. Also rannte ich, wie von einer Tarantel gebissen, zurück.“
„Gestochen“, warf Daxx beiläufig ein, während er Dina im Nacken kraulte. Er würde vielleicht noch begreifen, dass Geschichten erzählen nicht unbedingt zu Alains Stärken zählten. Alain, der Daxx’ Verbesserung nicht hören konnte, fuhr einfach fort.
„Es wäre auch alles gut gegangen, wenn nicht dieser dämliche Ingenieur – oder was immer er war – plötzlich den Helden gespielt hätte. Auf dem Hinweg zur Weiche hatte ich ihn kaum bemerkt. Kunststück, da war er auch unbewegt, wie eine Schaufensterpuppe. Auf meinem Rückweg musste er mich von weitem kommen gesehen haben. Er hatte sich hinter einigen Kisten an der Wand versteckt und sprang mich an. Eigentlich war er kein Problem für mich, aber bei dem Sturz verlor ich den Signalgeber. Um noch die Zeit anzuhalten, war es schon zu spät.“
„Deshalb sind Doc Roberts neue Handlanger plötzlich auf uns losgegangen“, unterbrach Sinh.
„Ja, ich weiß. Es war meine Schuld. Tut mir leid.“
„Muss es nicht, wir sind ja heil aus der Sache rausgekommen.“
„Trotzdem war es verflucht knapp. Und wenn Julian nicht die Villa freigelassen hätte ... “
Alain vermied es, seinen Satz zu beenden.
„Ich steckte in einer miesen Zwickmühle. Der Signalgeber war unter die Beschleunigerröhre gerutschte und vorerst unerreichbar. Außerdem war die Taste sowieso schon rausgesprungen und der Befehl damit gegeben worden. Ich überlegte schnell, ob es Sinn machte, mir das Ding zu Angeln und den Knopf wieder reinzudrücken. Robert hätte es schließlich mal versehentlich fallen lassen können. Ich kam allerdings nicht weit mit den Gedanken. Im letzten Moment sah ich im Augenwinkel den Schraubenschlüssel. Das Schwein von einem Ingenieur hatte sich rangepirscht und wollte ihn mir über den Schädel ziehen. Ich duckte mich, aber nicht schnell genug. Der Schlüssel streifte meine Schläfe. Das zog ordentlich, aber ich blieb auf den Beinen. Als er noch mal zuschlagen wollte, bekam ich sein Handgelenk zu fassen und sorgte dafür, dass der Typ Bekanntschaft mit dem Betonboden machte. Für den Signalgeber war es da natürlich zu spät, also machte ich mich wieder auf die Socken zum Kontrollraum.“
Sinh, der scheinbar von Alains Art des rebellischen Teens und seiner Weise, dies zu berichten, beeindruckt war, sagte grinsend: „Fab, Mann. Du bist genau so drauf wie Julio.“
Das tat weh, aber nur ein bisschen. Sinh wäre bestimmt auch von James Dean beeindruckt gewesen, aber ich war mir fast sicher, dass weder er, noch sein Bruder, wusste, wer Jimmy war.
Jedenfalls lächelte Alain. Zum Glück nicht überheblich, lediglich freundlich.
„Unterwegs checkte ich schnell, ob ihr in San Angelo in Ordnung wart. Im Kontrollraum –“
„Moment!“, unterbrach ich. „Was heisst das?“
„Was?“
„Das mit San Angelo. Du hast beim Laufen Kontakt mit den beiden aufgenommen und dein Körper ist nicht einfach ohnmächtig geworden?“
„Du hast noch viel zu lernen, Großer. Aber wenn es ein Trost für dich ist, es war nur ein hastiger Besuch. Im Kontrollraum war der Teufel los. Ich glaube, wir haben den Eierköpfen ganz schön zu schaffen gemacht. Wachleute konnte ich durch das kaputte Fenster nicht sehen. Ich ging davon aus, dass sie dir schon auf den Fersen waren, Julian. Ich wollte auch Kontakt mit dir aufnehmen, um zu erfahren, wo du warst, aber das klappte nicht.“
„Das lag wahrscheinlich an der zweiten Dosis, die ich bekommen hatte“, erklärte ich. „Ich konnte kaum gerade gehen.“
„Kann schon stimmen. Instinktiv bin ich quer durch die Halle zur Tür gelaufen, durch die du reingekommen warst. Dann wurde es richtig kompliziert. Der Korridor, der dann wenigstens von Alarmlampen beleuchtet wurde, verzweigte sich zu einem echten Labyrinth. Trotzdem habe ich es ziemlich schnell geschafft, euch zu finden. Auf dem letzten Stück hörte ich Schüsse.“
Alain machte eine Pause und drückte seine Zigarette aus, obwohl er sie noch nicht zu Ende geraucht hatte.
„Ich konnte
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