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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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verbranntes Fleisch riechen. Ich gehe davon aus, dass es von Daxx‘ Schusswunden stammte. Als ich die offene Tür erreichte, sah ich gerade noch, wie Robert auf dem Rücken liegend strampelte und kreischte, wie ein Baby.“
    Alain erzählte nicht weiter. Uns allen war klar, was dann passierte. Wir tauchten plötzlich hier in der Villa auf, weil ich mit einem letzten Sprung den General durch die kleine Tapetentür in das Herz seiner düstren Version der Villa gerissen hatte.
    Jetzt blieb nur noch Sinh. Er schien sich darauf zu freuen, von den Ereignissen in San Angelo zu erzählen, denn er goss sich genüsslich ein weiteres Glas Wein ein und schaute dabei lächelnd in die Runde.
    „Also, das war so. Nach dem Unfall wachte ich im Krankenhaus auf, in das mich Alain gebracht hatte. Mein Mund war total trocken, und nirgendwo eine Flasche Wasser zu sehen. Ich war von der OP ziemlich groggy, aber –„
    „Verzeih mir, wenn ich dich unterbreche“, sagte Rose freundlich. „Aber wir kennen diesen Teil der Geschichte bereits. Julian hat ihn deinem Bruder und Alain auf dem letzten Wegstück nach Waxahachie erzählt und sie haben mir mittlerweile davon berichtet. Was ist geschehen, nachdem du und Julio bei Dr. Álcarez wart?“
    „Ach so. Hmm. Na gut. Wir waren also in einem der beiden Behandlungszimmer. Ich wachte auf der Untersuchungsliege unter einer weichen Wolldecke auf. Ich konnte mich nicht genau daran erinnern, wie ich dort hingekommen war. Julio stand am Fenster. Er wirkte nervös. Als er bemerkte, dass ich nicht mehr schlief, sagte er, dass wir wohl neue Probleme bekommen würden und fragte, ob ich aufstehen könnte. Er half mir schnell aber zügig auf die Beine, stützte mich und zog seine Waffe. Etwas benommen folgte ich ihm zur Tür. Julio erzählte mir von deinem kurzen Besuch, und davon, dass sich draußen auf der Straße etwas tun würde.“  
    Alain nickte und verzog sein Gesicht. Nicht viel, nur eine Spur. Mir war klar, dass er sich ärgerte, und dass es ihm unangenehm war, Sinh und Julio in diese Situation gebracht zu haben.
    „Das Aufnahmezimmer war leer. Dr. Álcarez befand sich im zweiten Behandlungsraum rechts von uns, wie mir Julio sagte. Dahinter befand sich eine weitere Tür mit der Aufschrift Privado . Dort ging es wohl zu ihrer Wohnung. Durch eine offene Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Raums konnten wir sehen, dass auch das Wartezimmer leer war. In der Ecke schräg rechts vor uns gab es einen kleinen Holztisch mit einem uralten Computer und Massen von Akten darauf. Das war wohl die Anmeldung, aber sie war nicht besetzt. Wie gesagt, wir waren allein. Links neben uns stand ein kleiner, hoher Schubladentisch mit einem überstehenden Metalltablet darauf. Das ist gleich noch wichtig. Schräg links sah ich eine weitere Tür mit einer Mattglasscheibe, durch die in Spiegelschrift das Wort Práctica schimmerte. Dahin wollte Julio, aber sie wurde plötzlich aufgestoßen. Ein bulliger Typ – ganz in schwarz, mit einem Headset – tauchte plötzlich auf und schoss ohne Warnung auf uns. Was dann passierte, war voll fab. Julio ließ sich einfach nach vorn fallen, schlug dabei auf die Kante des überstehenden Tabletts, und während es hoch durch die Luft wirbelte, machte er auf dem Boden liegend eine halbe Drehung wie ein Breakdancer und trat danach. Das Tablett wirbelte wie ein außer Kontolle geratenes Frisby pfeilgerade auf den Kerl zu. Der abgefeuerte Schuss traf den Türrahmen neben mir. Es war keine Kugel, sondern ein winziger Pfeil. Das Tablett traf die Waffe mit voller Wucht, verriss sie und der Typ feuerte seinen zweiten Schuss in die Decke. Bevor ich mitbekam, was abging, kam Julio aus der Bodendrehung heraus auf die Füße, zog dabei eine der Schubladen aus dem Schrank und schleuderte sie samt Inhalt dem Kerl entgegen. Der schlug danach. Julio nutzte die Ablenkung. Er packte den Kerl, stieß ihn volle Kanne gegen die Wand und verpasste ihm eine Kopfnuss mit der Stirn. Dessen Schädel knallte ein zweites Mal gegen die Tapete. Das konnte ich sogar hören, so hat das gescheppert. Als er zusammensackte, schnappte sich Julio die Waffe und feuerte drei Schüsse in Folge in dessen Brust. Der Typ ist garantiert bis zur nächsten Eiszeit betäubt, echt.“  
    Daxx und ich drückten unsere Zigaretten zeitgleich aus, ohne es bewusst mitzubekommen. Einerseits war ich von Sinhs Geschichte gefesselt, andererseits machte ich mir Sorgen über Julios Brutalität. Dann erst realisierte ich, dass Julio

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