Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
Vom Netzwerk:
Mum den Tee schon vorbereitet hatte? Das könnte dann wiederum bedeuten, dass uns seine Eltern gesehen haben, als wir uns küssten. Seine Eltern wissen vielleicht, dass er schwul oder bi oder bicurious ist, aber was, wenn sie als Nachbarn meine Eltern kennen lernen und ihnen davon erzählen?  
    „Sind deine Eltern eigentlich schon wieder zurück?“
    „Das waren sie, sind aber schon wieder auf Achse. Ich bekomme sie selten zu Gesicht.“
    Dann stellte er sich direkt vor mich.
    „Du brauchst keine Angst zu haben.“
    Ich lächelte verlegen. Er hatte offensichtlich meine Gedanken gelesen, aber ich war erleichtert. Als er so vor mir stand, fiel mir eine Veränderung an ihm auf. Seltsam, dass ich sie nicht schon vorher gesehen hatte. Unter dem linken Träger seines Hemdes schaute eine tätowierte Rosenknospe hervor. Nach links gerichtet.
    „Was ist mit deiner Tätowierung?“
    „Oh, du hast es bemerkt, mon ami. Ich habe mein Tattoo weiterstechen lassen.“ Dabei streifte er sein Muscleshirt ab.
    Die Rose hatte eine zweite Knospe bekommen, aber das war nicht die einzige Veränderung. Aus der ersten Knospe war eine Blüte geworden. Ich hatte nicht viel Ahnung vom Tätowieren, aber es kam mir seltsam vor.
    „Ich ließ die erste Knospe überstechen. Das geht, wenn das neue Motiv größer ist als das alte. Gefällt es dir?“
    „Es ist sehr gut. Man sieht nicht einmal mehr die Konturen der ersten Knospe.“
    „Ja, der Künstler ist wirklich klasse. Er arbeitet schnell und perfekt.“
    Nachdem der Eistee mich gerade abgekühlt hatte, wurde mir schon wieder heiß. Alain stand nur noch mit seinen Shorts bekleidet vor mir in der warmen Nachmittagssonne. Und wieder glitten meine Finger zaghaft über die gewachsene Tätowierung. Wie in Trance stand ich da, wer weiß wie lange. Je länger ich seine Rose ansah und berührte, desto mehr schien es, als würde sie sich unter meinen Fingern bewegen. Dann nahm er meine Hand, führte sie langsam zu seinem Mund und küsste die Innenfläche, während er mich mit einem alles durchdringenden Blick zwischen meinen Fingern hindurch ansah.  
    „Der Junge mit den goldenen Händen wird jetzt bestimmt jedes Spiel gewinnen“, sagte er. „Wollen wir es probieren?“
    „Okay“, stimmte ich zu, obwohl ich ganz anderer Meinung war. Ich zitterte vor Erregung und eine Gänsehaut raste meinen Rücken hinab und wieder hinauf über meine Arme wie ein tobender Irrwisch.
    Wir spielten die Partie zu Ende und noch drei oder vier weitere. Dabei tranken wir Tee und rauchten einige Benson. Und er behielt recht: Ich gewann die Spiele. Falls er mich hatte absichtlich gewinnen lassen, hatte er es so geschickt angestellt, dass es nicht offensichtlich war. Vielleicht war ich auch nur zu abgelenkt, denn er zog sein Shirt nicht mehr an und der schnell ausgeschwitzte Eistee glänzte in der Sommersonne auf seinem ganzen Körper. Wenn er eine Crockade spielte, war es mit meiner Konzentration ganz vorbei. Dazu spielte er meine Kugel an, legte dann seine gegen meine und spielte sie in die Büsche, indem er seine mit seinem wunderschönen nackten Fuß fixierte. Ich weiß, es klingt töricht, aber in den Momenten wünschte ich mir einfach, seine Kugel zu sein.  
    Nach der letzten Partie rauchten wir noch eine Zigarette, bevor wir uns verabschiedeten.
    „Hoffentlich riecht der General nicht, dass ich geraucht habe. Letztes Mal hatte ich wohl Glück, aber heute?“ Ich atmete in meine Handfläche und roch. „Hast du vielleicht einen Kaugummi?“
    Alain lächelte. „Ich glaube, ich habe etwas besseres.“
    Er machte einen schnellen Schritt auf mich zu, packte mich hart und küsste mich. Seine Zunge wand sich in meinem Mund hin und her. Dann lockerte sich sein Griff, der Kuss wurde sanfter, ein zweiter, leichter Kuss nur auf die Lippen folgte und er ließ mich ganz los.
    „Probier es noch einmal“, sagte er, und das Grün in seinen Augen war tiefer und verhängnisvoller geworden.
    „Es duftet jetzt ganz leicht nach Rosen. Wie hast du das gemacht? Ich meine, du hast mindestens genau so viel geraucht wie ich.“
    „Ein kleiner Trick, nicht der Rede wert. Sehen wir uns bald wieder?“
    „Klar! Auf jeden Fall. Danke für den wundervollen Nachmittag.“
    Ich stakste zurück zum Durchgang, versuchte meinen Gang so normal wie möglich aussehen zu lassen. Aber es ist generell nicht leicht, koordiniert zu gehen, wenn man zum einen einen Steifen hat, zum anderen ein Karussell im Kopf rotiert, dessen Pferdchen nicht

Weitere Kostenlose Bücher