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Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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endlich zu verschwinden, setzte er sich plötzlich auf die Bettkante.
    „Es tut mir Leid, Junge, wenn ich dich gerade etwas zu hart angepackt habe.“
    Er betrachtete mein Gesicht intensiver, als es mir lieb war.
    „Tut es noch weh?“
    „Nein, Sir. War halb so wild.“
    „Du bist hart im nehmen, Sohn, vielleicht härter, als ich manchmal glaube. Aus dir wird noch ein richtiger Mann, wenn wir gemeinsam daran arbeiten. Ich mache das nur, damit du es später einmal leichter hast. Weicheier fallen im realen Leben von den Mauern der Gesellschaft und zerbrechen, oder werden plattgetrampelt. Ich will nicht, dass dir das passiert.“
    So seltsam es klingen mag, aber ich glaubte ihm. Ich war sein erstes und einziges Kind und somit hielt er aus Mangel an Erfahrung seine Erziehungsmethode für die richtige. Vielleicht stimmte das sogar; es fehlte mir an Lebenserfahrung, um das wirklich beurteilen zu können. Andererseits kannte ich die Eltern meiner Freunde in Nampa und bei denen zu Hause ging es anders zu, freundlicher, familiärer. Trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass zum Beispiel Chad oder sein Bruder im Erwachsenenleben versagen würden. Dafür besaßen beide jetzt schon mehr Rückgrad als ich.
    „Ich bin wirklich stolz auf deine schulischen Leistungen und darauf, dass du etwas für deinen Körper tust.“
    Das war mehr Lob, als ich in den letzten drei Wochen zu hören bekommen hatte. Sein Gesicht hatte wieder eine normale Farbe angenommen, aber er schwitzte noch immer.
    „Und so eine Sache wie eben passiert nur, weil es immer wieder ein paar Zivilisten gibt – damit meine ich jetzt nicht dich – die engstirnig, großmäulig und einfach nur dämlich sind und meine Arbeit unnötig erschweren. Manchmal kommt es mir so vor, als seien die Feinde von außen bei weitem nicht so schlimm, wie die, hinter den eigenen Reihen. Die haben den ganzen Tag nichts besseres zu tun, als sich um Nichtigkeiten zu sorgen, statt sich um ihr eigenes, erbärmliches Leben zu kümmern. Stecken ihre Nase in Angelegenheiten, von denen sie keine Ahnung haben, sammeln Unterschriften und machen Tam-Tam für nichts und wieder nichts. Und wieso?“  
    Ich nahm an, dass seine letzte Frage rhetorisch gemeint war und sagte nichts. Es schien mir klüger, denn der General war schon wieder drauf und dran, sich in die nächste Wut hinein zu steigern.
    „Weil sie es können. Weil Leute wie ich und meine Jungs dafür sorgen. Weil wir unsere Ärsche dafür riskieren, damit sie ihre Schnauzen in einer freien Demokratie aufreißen können.“
    Er schüttelte seinen Kopf und sagte eine unangenehm lange Zeit nichts mehr, bis er schließlich aufstand.
    „Schlaf jetzt weiter. Und zieh dir das nächste Mal nach dem Duschen deinen Badmantel an, wofür haben wir dir das teure Scheißding gekauft?“, murmelte er auf dem Weg zur Tür, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Dann war ich endlich wieder allein im Zimmer, obwohl ich kurzfristig wieder dieses seltsame Gefühl der ersten Nächte hatte, beobachtet zu werden. Der Eindruck verschwand, als ich hörte, wie mein Vater unten im Wohnzimmer den Fernseher einschaltete. Ich streifte meine Hosen ab, rief mir die Szene in Alains Badezimmer ins Gedächtnis und holte mir einen runter. Danach fiel ich befriedigt in einen leichten Schlaf, der nicht lange andauerte.
     

22
     
    Laute Stimmen ließen mich hochschrecken. Es waren zwei, die vom General und von meiner Mum. Sie stritten lautstark im Erdgeschoss. Erst dachte ich, ich würde träumen. Meine Mum hatte noch niemals ihre Stimme gegen meinen Vater erhoben. Ich hatte Angst, schreckliche Angst. Obwohl sie recht laut waren, konnte ich nicht verstehen, um was es ging. Natürlich darum, dass meine Mum weg war, aber hatte sie ihm auch von dem Komitee erzählt? Ich sah auf meinen Wecker und stellte fest, dass ich nur fünfundvierzig Minuten geschlafen hatte. Ich wartete und lauschte angestrengt weiter. Jetzt schrie er, jetzt sie, er, sie. Dann ein dumpfes Poltern und plötzliche Stille. Ich hielt die Luft an. Das hatte er nicht wirklich getan. Oder?
    Ich sprang aus dem Bett, rannte die Treppe zur Hälfte hinab und sah sie. Meine Mum saß auf dem Wohnzimmerfußboden, das Gesicht in den Händen verborgen, der General stand neben ihr mit schweißnassem, hochrotem Kopf.
    „Was ist denn hier los?“
    „Du verschwindest augenblicklich wieder in deinem Zimmer, Sohn! Das geht dich nichts an.“
    Meine Mum blickte auf. Die Schwellung an ihrem linken Auge verfärbte sich

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