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Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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beließ er seine Hand dort und massierte die Stelle, dann zog er sie zurück und machte bei meinen Beinen weiter. Erst als er Fertig rief, bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. Wie kann etwas so wunderschön und gleichzeitig so grausam sein. War es Selbstquälerei, nur weil ich zu schüchtern und zu naiv war? Eigentlich war es doch offensichtlich. Alain war bestimmt nicht heterosexuell, aber meine Angst war einfach zu groß, um ein Risiko einzugehen. Besser der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.  
     
    „Und weiter geht’s“, rief Alain unbeschwert.
    Jetzt war ich schneller. Ich duckte mich unter seinem Arm hinweg, sprang seitlich hinter ihn, trat seinerseits sein Bein weg und warf mich mit meinem ganzen Gewicht gegen seinen Rücken. Wir stürzten, ich bekam seine linke Hand zu fassen, mit der rechten umklammerte ich im Fallen seine Hüfte. Als wir aufschlugen, rutsche ich auf seinem Körper etwas vorwärts. Dabei drehte ich seinen linken Arm auf den Rücken – was gut war – aber schob versehentlich meine rechte Hand in seinen G-String – was besser und zugleich für mich erschreckend war. Ein Gefühlschaos durchschoss meine Gehirnwindungen, gleich einem tobenden tasmanischen Teufel. Es ist okay , war mein erster blitzartiger Gedanke, alle Griffe sind erlaubt . Der zweite war: Er ist tatsächlich komplett rasiert und der dritte: Oh mein Gott!  
    Ich griff zu. Nicht so, dass es schmerzte, aber bestimmt. Ich hielt ihn in einer hilflosen Position, denn trotz seiner Muskeln konnte er den linken Arm auf gar keinen Fall bewegen, und gleichzeitig seinen Schwanz in meiner Hand. Jetzt sterben , war mein letzter schneller Gedanke.  
    So lagen wir da, im hohen, duftenden Gras, umgeben von dem rot-grünen Farbenspiel der Rosen.
    „Ich gebe mich dir hin.“
    „Was?“
    „Ich sagte, ich ergebe mich!“
    Verdutzt ließ ich ihn los. Was hatte er gesagt? Hatte ich mich verhört? Nein, ich war mir sicher. Oder?
    Wir standen langsam auf.
    „Dieser Wurf hat dich zum Sieg geführt, Julian. Sieben zu Sechs. Du hast gewonnen.“
    „Hören wir schon auf?“
    „Es ist spät.“
    „Oh man, die Zeit mit dir vergeht immer wie im Flug.“
    „So ist das nun mal mit schönen Dingen.“
    Ich hatte die Frage zwar schon im Kopf, wusste aber beim besten Willen nicht, wie ich sie formulieren sollte. Nach kurzem Stammeln fragte ich einfach direkt.
    „Kann ich wohl eben bei dir duschen?“
    „Sicher.“
    So einfach war das.
     

20
     
    In dem mir bekannten Badezimmer im dritten Stock kramte Alain ein großes, weißes Frottee-Badetuch aus einem kleinen Eichenschränkchen.
    „Hier, zum Abtrocknen.“
    „Danke.“
    „Duschgel und Shampoo stehen da vorne.“
    Er deutete auf den Rand der Wanne-Dusche-Kombination gegenüber der Toilette.
    „Okay.“
    Statt zu gehen, setzte er sich auf den geschlossenen Toilettendeckel und zündete sich eine Benson an.
    „Und, hat dir das heutige Match gefallen?“
    „Ich ...“, begann ich einen Satz, über dessen Ende ich nicht nachdenken konnte. Was war los? Wollte er hier bleiben, während ich duschte? Oder sollte ich warten, bis er aufgeraucht hatte?
    „Störe ich dich?“
    „Oh nein“, antwortete ich schnell und ebenso schnell zog ich die Reste meines Slips aus, wie unter Hypnose. Ich versuchte, mein Unterbewusstsein zu töten und mein Bewusstsein auf die Konversation zu lenken.
    „Ich fand es gut, besonders, weil ich gewonnen habe.“
    Alain saß nach wie vor lässig auf dem Toilettendeckel und rauchte genüsslich seine Zigarette. Ich stieg in die Löwenfußwanne, nahm den verschnörkelten Duschkopf und ließ das Wasser laufen. Es war sofort warm. Einen Vorhang gab es nicht, und so stand ich wie ein Model – das ich gern gewesen wäre – auf dem Laufsteg und präsentierte mich ihm, während das Wasser über meinen Körper rann und er locker die Konversation fortführte.
    „Vielleicht sollten wir die nächste Runde doch wieder in der Halle spielen. Ich glaube, du bist jetzt schon sicher genug.“
    „Kein Problem.“
    „Ohne Scheiß, wie du mich in der letzten Runde hingelegt hast, war schon fast professionell, mon ami.“
    „Danke, aber so gut wie du bin ich noch lange nicht. Ich hoffe, du hast mich nicht gewinnen lassen.“
    „Keine Spur. Du bist einfach ein Naturtalent.“
    „Meinst du?“
    Ich stellte die Dusche ab und griff nach dem Gel.
    „Soll ich dir helfen?“
    „Wenn du möchtest.“
    Alain drückte seine Zigarette in dem Waschbecken

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