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Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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alledem zu tun. Vielleicht war ich gerade Teil einer internen Untersuchung und mein Vater hatte Dreck am Stecken? Das schien nicht einmal unmöglich zu sein und zu meinem Entsetzen freute mich dieser Gedanke sogar.  
    Private Cruz wirkte ebenfalls wie in Gedanken versunken, bis er plötzlich aufschreckte.
    „Aufstehen!“
    „Warum?“
    „Aufstehen habe ich gesagt! Herkommen und umdrehen.“
    Ohne weitere Widerworte folgte ich seinem Befehl. Es hätte eh nichts geändert. Dann tastete er mich ab. Scheinbar war er wirklich noch nicht lange in der Army, denn es war klar erkennbar, dass er diese Aufgabe zuvor vergessen hat te. Er ging sehr sorgfältig vor und ich wollte schon provozierend stöhnen: Oh ja, Cruz, Baby, fester , aber ich entschied mich, ihn nicht unnötig zu provozieren. Offen gestanden hatte ich selber genug Angst.  
    Er fand meine Sonnenbrille und die Schachtel Benson & Hedges. Beides warf er achtlos auf den niedrigen Wohnzimmertisch. Die Schachtel landete auf der Seite mit dem kleinen Zettel und ich dankte Gott dafür.
    „Alles klar, Sie können sich wieder hinsetzen.“
    „Ich finde, das reicht langsam. Ich werde jetzt meinen Vater anrufen.“
    Statt zu antworten griff er erneut zu seinem Schocker und ließ  mit einem kalten Knistern kleine blaue Blitze vor meinem Gesicht entstehen. Nach diesem anschaulichen Argument setzten wir uns   beide wieder.
    Es folgte ein langes Schweigen. Ich wünschte mir sehnlichst, Alain wäre bei mir. Zusammen hätten wir die Situation leicht in den Griff bekommen. Und selbst wenn nicht, hätte mir seine Gegenwart Stärke und Sicherheit gegeben. Dabei war er nur wenige Yards entfernt von mir und doch so unerreichbar. Ich hasste Private Cruz, ich hasste alle Soldaten und insbesondere hasste ich meinen Vater, egal, ob er nun Ursache oder Wirkung der ganzen Aktion war. Wie konnte ein Mensch nur so viel Kummer über seine Mitmenschen bringen? Warum konnte er den Krieg nicht auf seine Arbeit beschränken?
    Zu spät bemerkte ich, wie Cruz nach der Zigarettenschachtel griff.
    „Finger weg, die gehören mir!“
    Aber es war zu spät. Er hatte meinen Zettel bereits entdeckt.
    „Ich liebe dich, Alain. Dein Julian. Ha! Perfekt. Besser hätte es gar nicht kommen können.“
    Ich sprang auf.
    „Gib mir sofort die Schachtel zurück!“
    „Vergiss es, Schwuchtel!“
    Er stand ebenfalls auf und ließ die Zigaretten in seiner Hosentasche verschwinden. Verzweifelt hechtete ich auf ihn zu, griff nach seiner Tasche. Ein plötzlicher, lähmender Schmerz breitete sich an meinem Hals aus, der gnadenlos bis zu meiner Schläfe und über meine Schulter kroch. Benommen taumelte ich zurück. Das Letzte, was ich sah, war seine Faust, dann wurde es dunkel.
     

33
     
    Aus dem Nichts kristallisierten sich ein paar vage Bilder in rasend schneller Abfolge heraus. Schemenhaft glaubte ich, eine ältere Dame mit einer Katze auf dem Schoß, einen Mann im Laborkittel mit einer Pistole und einen nackten, farbigen Jungen, mit dessen Kopf etwas passierte, zu sehen. Wirres Durcheinander ohne klare Konturen. Traumbilder. Sie verschwanden in der Bedeutungslosigkeit.
    In der Finsternis kehren als erstes die Schmerzen zurück. Benommen öffnete ich die Augen ein wenig. Ist das ein Traum? , dachte ich, denn ich sah aus einer verzerrten Perspektive den Himmel durch das Wohnzimmerfenster und die Terrassentür in der Küche und er schien grün zu sein. Je länger ich regungslos liegen blieb, desto mehr wich das vermeintliche Grün dem dunklen Ocker eines Abendhimmels. Dann dämmerte mir der Grund für den seltsamen Blick winkel: Ich lag auf unserem Wohnzimmerboden, genauer gesagt auf einem Handtuch. Dieser Erkenntnis folgten lawinenartig alle anderen Erinnerungen. Mein Impuls schlagartig aufzuspringen wurde durch dröhnende Kopfschmerzen verlangsamt.  
    „Willkommen im Reich der Lebenden, Grifter.“
    Auf Händen und Knien aufgestützt verharrte ich und drehte stattdessen nur meinen Kopf. Cruz saß entspannt auf unserem Sofa und rauchte genüsslich eine Zigarette. Wut stieg in mir auf. Ich hoffte für ihn, dass es nicht die Glückszigarette war.
    „Du steckst ganz schön in Schwierigkeiten, Cruz. So darf das Militär keine Zivilpersonen behandeln, egal, welche Situation vorliegt. Meine Mum hat gute Kontakte zur Presse. Sie wird –“
    „Gar nichts! Darum wird er sich auch kümmern.“
    Er! Also doch. Der General, mein Vater, steckte hinter der ganzen Angelegenheit. Ein eigenmächtiger Einsatz zu

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