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Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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Minute kostbar. Es schellte. Sechs mal, sieben mal, acht mal. Es schien dringend zu sein. Wütend stapfte ich zu dem nervtötenden Zeitfresser, riss den Hörer von der Gabel und fragte barsch: „Hallo?“
    Stille am anderen Ende. Dann ein Freizeichen.
    „Aufgelegt. Na toll!“
    Wieder machte ich mich auf den Weg nach draußen und hoffte nur für das Telefon, dass es nicht noch einmal wagen würde, in meiner Hörweite einen Laut von sich zu geben. Es zeigte Vernunft und ich erreichte somit die Johannisbeersträucher, aus denen, als ich direkt davor stand, ein Soldat sprang.
     

32
     
    Ich bekam einen Mordsschrecken, zumal ich es überhaupt nicht für möglich gehalten hatte, dass sich ein Mensch in den Büschen verstecken könnte. Sie waren gerade dicht genug, den Durchgang zu tarnen, aber einen Menschen? Zu meiner Verwirrung kam, dass ich im ersten Sekundenbruchteil dachte, Alain würde sich einen Spaß mit mir machen. Einen, der mir sehr gefallen hätte, denn trotz meiner Herkunft habe ich ein Faible für Männer in Militärklamotten.
    Aber es war nicht Alain. Der junge Soldat hatte in etwa seine Statur, aber fast bis auf die Kopfhaut kurzgeschorene, dunkelblonde Haare. Ein kleines Funkgerät in der Hand haltend baute er sich breitbeinig vor mir auf.
    „Sind Sie Julian W. Grifter?“
    „Ja.“
    Immer noch zu durcheinander, um mehr zu sagen oder zu fragen, nahm ich meine Sonnenbrille ab. Er hob das Funkgerät an sein Ohr.
    „Zielperson B wurde sichergestellt ... Ja, Sir ... Ja, Sir ... Nein, Sir, er war allein ... Aber ich ... Jawohl, Sir ... Ende und aus.“
    Seine leicht olivfarbene Haut war etwas blasser um die Nase geworden. Ich hatte eine vage Ahnung, was oder besser wer der Auslöser für diese Verfärbung war, obwohl ich nur die Stimme meines Gegenübers gehört hatte.
    „Sie werden mich jetzt in Ihr Haus begleiten“, versuchte er in einem einschüchternden Tonfall zu sagen, aber das leichte Zittern in seiner Stimme als Resultat des soeben offensichtlich erfolgten Anschisses, ließ sich kaum verbergen.  
    Karrieregeiler Loser , schoss es mir durch den Kopf. An seinen Abzeichen erkannte ich, dass sein Dienstrang nur der eines Privates war. Den Befehlston musste er noch ein wenig üben.  
    „Heute noch!“
    „Ich will wissen, was hier gespielt wird.“
    Er machte einen Schritt auf mich zu und stieß mich mit der freien Hand an meiner Schulter.
    „Das werden Sie noch früh genug erfahren. Gehen Sie jetzt freiwillig, oder muss ich Gewalt anwenden?“
    Sein Gesicht zeigte ein wenig Nervosität, aber auch Entschlossenheit. Eigentlich ein sehr hübsches Gesicht mit scharf geschnittenen Konturen und stark ausgeprägten Wangenknochen, ähnlich wie bei Brad Pitt. Wenn es Alain nicht gegeben hätte, wäre es vielleicht sogar ein bisschen schade gewesen, dass er so ein Arschloch war. Aber so? Niemals. Niemand konnte Alain das Wasser reichen.
    „Das ist nicht nötig“, antwortete ich und wir verschwanden in unserem Haus.
     
    „Setzen Sie sich.“
    Er deutete auf das Sofa.
    „Und was ist, wenn ich keine Lust dazu habe?“
    Statt eine Antwort zu geben, griff er in seine Beintasche und zog demonstrativ einen kleinen Elektroschocker hervor.
    „Dann werde ich Sie zwingen.“
    Ich setzte mich und er nahm in dem Sessel rechts von mir Platz, von dem aus man unsere Haustür sehen konnte. Wir schwiegen eine Minute, dann hatte ich genug.
    „Aufwachen, Private Cruz. Was geht hier ab?“
    Er erschrak ein wenig, als er seinen Namen aus meinem Mund hörte. Offensichtlich hatte er vergessen, dass er einen Aufnäher mit seinem Namen auf dem Hemd trug. Allzu lang konnte er noch nicht bei der Army sein.
    „Wir warten“, antwortete er, verärgert über seine Unsicherheit.
    „Das dachte ich mir schon. Aber worauf? Ich habe ein Recht zu erfahren, warum du mich gegen meine Willen festhältst.“
    „Wir warten.“
    Originalität war nicht seine Stärke.
    „Das ist gegen das Gesetz.“
    Etwas blitzte in seinen Augen.
    „Nein, das ist es nicht. Das hier ist eine militärische Aktion, der sich die Zivilbevölkerung unterzuordnen hat.“
    „Hat es etwas mit meinem Vater, dem General, zu tun?“
    „Ich bin nicht befugt, darüber Auskunft zu erteilen.“
    War es tatsächlich möglich, dass mein Vater dahinter steckte? Zielperson B hatte er gesagt, das heißt, es musste noch eine Zielperson A geben. Meine Mum? Falls diese Aktion von dem General ausging, war das sogar wahrscheinlich. Aber vielleicht hatte er nichts mit

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