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Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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auf.
    „Ernest!“
    Einer der beiden Soldaten trat vor und stieß meine Mum unsanft auf das Sofa zurück. Als ich aufspringen wollte, hielt sie mich zurück. Das Geschrei im Flur war verstummt, dafür hörte ich meinen Vater mit Cruz leise reden. Einen Moment später kam der General zu uns, allein.
    „Privates, sie können jetzt abziehen, den Rest erledige ich allein. Sie haben gute Arbeit geleistet. Kümmern sie sich um ihren verletzten Kameraden und vergessen sie nicht, das hier ist eine Code-Yellow-Situation.“
    „Sir, ja Sir“, riefen die beiden Männer wie synchrone Marionetten und verschwanden. Wir warteten gemeinsam, bis wir das Zufallen der Haustür hörten. Dann schritt mein Vater ein wenig im Zimmer umher, den Kopf gesenkt, so, als wolle er nachdenken. Niemand sagte etwas, bis er plötzlich und unerwartet die Reste des Wohnzimmertisches beiseite trat und uns hasserfüllt ansah.
    „Ich habe in meinem Leben schon viel Scheiße gesehen! Aber dass sich die eigene Familie gegen ihr Oberhaupt stellt, habe ich noch nie erlebt! Was habt ihr euch dabei gedacht? Wolltet ihr mich bloßstellen? Mich lächerlich machen? Antwortet, verdammt noch mal!“
    „Ernest, beruhige dich.“
    „Ich soll mich beruhigen? Ich soll mich beruhigen? Wieso sollte ich das wohl tun, häh? Wieso wohl? Meine eigene Frau hintergeht mich, intrigiert hinter meinem Rücken.“
    Er ballte seine Hand zur Faust und erhob sie gegen meine Mum.
    „Vater, nicht!“
    „Und mein Sohn. Ein widerlicher, schwanzlutschender Homo! Sieh nur, was wir großgezogen haben. Eine kleine Ballerina, eine beschissene Tucke. Hattet ihr gedacht, ich bin so blöd und merke nicht, was um mich herum vor sich geht? Ich bin nicht General geworden, weil ich mir den Arsch breitgesessen habe!“
    Ich konnte es kaum fassen, aber Tränen der Wut liefen über sein verschwitztes Gesicht. Er strich sich verzweifelt über seinen fast kahlrasierten Schädel. Dabei hörte ich das Knacken seiner Fingerknöchel.
    „Verflucht. Verflucht sollt ihr sein! Was soll ich denn jetzt machen?“
    „Gar nichts, Ernest. Du musst erst einmal ruhiger werden.“
    Ohne Vorwarnung schlug er meine Mum ins Gesicht.
    „Mum!“
    „Ruhiger werden? Wie denn? Du arbeitest gegen mich. Wir versuchen hier krampfhaft einen neuen Stützpunkt zu errichten, um unser Vaterland sicherer zu machen, damit verwichste Arschlöcher wie ihr nachts ruhig schlafen könnt, und Leute wie du verhindern das auch noch.“
    Er stolzierte hektisch im Wohnzimmer herum und wirkte dabei irgendwie krank.
    „Als sei das noch nicht genug, muss ich erfahren, dass mein eigen Fleisch und Blut schwul ist. Wie konnte ich nur so einen Dreck in die Welt setzen? Das ist abnormal. Das ist wider die Natur. So etwas gehört ausgerottet!“
    Meine Mum schluckte einmal, dann nahm ihr Gesicht ernste Züge an.
    „Ja, du hast recht. Ich bin Mitglied im Komitee zur Rettung des alten Leuchtturms. Er ist ein Stück Geschichte, amerikanischer Geschichte, und er ist es Wert, erhalten zu werden. Aber wie kommst du dazu, zu behaupten, unser Sohn sei homosexuell? Das ist doch völlig absurd.“
    „Absurd? Absurd soll das sein? Ich zeige dir, was absurd ist!“
    Er packte mich an den Haaren und riss mich hoch. Noch bevor ich reagieren konnte, zog er meine Shorts nach unten. Gott, ich hatte mich noch nie zuvor so geschämt.
    „Da! Siehst du, Weib? Er hat sich seine Sackhaare abgeschnitten. Damit er schön feminin ist für seinen Stecher. Gütiger Herr im Himmel, ich könnte kotzen!“
    Ich zog so schnell wie möglich meine Hose hoch und fragte mich gleichzeitig, wie er davon wissen konnte. Als hätte er meine Gedanken erraten, antwortete er.
    „Seine Haare lagen im Badezimmer verstreut. Einzelne. Die meisten hat er verschwinden lassen, aber nicht alle. Deine Haare sind schwarz, Joan, Jul hat die Haarfarbe von mir geerbt. Von seinem Kopf konnten sie nicht stammen, weil er mittlerweile wie ein Penner rumläuft. Und so lange Barthaare hat er nicht. Dann habe ich in der Nacht, als du angeblich bei einer Nachbarin gewesen warst, den Wäschekorb vergeblich nach seinen Hosen durchsucht. Wahrscheinlich hat er sie bei seinem schwulen Freund gelassen, der perverse kleine Stricher. Ich habe euch beobachten lassen. Du triffst dich mit deinem Freund in der alten Villa nebenan, stimmt’s? Wie heißt er? Alain?“
    Ich erschrak. Wie konnte er das wissen? Gleichzeitig packte er mein Gesicht und schleuderte mich auf das Sofa zurück. Dann hob er die

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