Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)
aufs Neue. Ich drehte die Glückszigarette um und wir rauchten in Ruhe. Sie wollten nach der Pause weitermachen. Ich hatte nichts dagegen.
Nachdem wir die Kippen ausgedrückt hatten, gingen wir zur Matte zurück. Daxx stellte sich in die Mitte, sah auf seine angewinkelte Elle und rief plötzlich: „Auch du Scheiße, was ist das denn?“
„Was denn?“, fragt ich und ging auf ihn zu. Ich konnte nicht erkennen, was er meinte.
„Dieses unbesiegbare Muskelpaket aus geballter Ringerkraft“, rief er lachend und nahm mich blitzschnell in den Schwitzkasten. „Jetzt zeig mal, was du gelernt hast.“
Ich war hilflos, weil ich die Digitalkamera nicht fallen lassen wollte, auch wenn sie auf der Weichbodenmatte wahrscheinlich keinen Schaden genommen hätte. Sinh nahm sie mir geschickt aus den Händen. Das war es, worüber die beiden getuschelt hatten. Sie wollten ein Spiel spielen. Liebend gern.
Ich riss meine Hände über den Kopf, bekam Daxx’ Nacken zu fassen und packte zu. Dann ließ ich mich mit aller Gewalt nach vorn fallen. Ich lachte, während er juchzte, und wir beide vornüber kippten. Ich hob sein ganzes Gewicht über meine Schulter. Als wir aufprallten, ließ er meinen Hals los. Ich kniete, er lag ausgestreckt vor mir auf dem Rücken. Sein Blick war nach wie vor fröhlich, obwohl er einen erstaunten Ausdruck zeigte. Ich drückte seine Schultern zu Boden und drehte mich auf der Matte um hundertachtzig Grad, so dass ich jetzt auf ihm hockte. Ich spürte sein Glied in meinem Schritt. Er strampelte und schlug mit den Armen auf die Matte. Mit beiden. Er wusste wohl nicht, dass er mit den Schlägen seine Niederlage symbolisierte. Sie kannten sich mit den Regeln des Ringens nicht aus. Irgendwie süß.
„Gibst du auf?“, rief ich erfreut. Aber bevor er etwas antworten konnte, spürte ich, wie Sinhs Arme unter meinen Achseln durchgriffen und sich seine Hände nun hinter meinem Kopf schlossen.
„Zwei gegen einen“, schrie ich lachend. „Sinh, du bist feige!“
„Dafür bist du der Profi“, rief er und riss mich von Daxx weg. Statt zu straucheln, stieß ich mich mit den Füßen ab, so dass wir beide auf den Rücken fielen, Sinh unter mir. Er behielt mich im Griff, aber locker genug, so dass ich mich drehen konnte, bis wir uns nun ansahen. Unsere Gesichter waren so nahe, dass sich unsere Nasenspitzen berührten. Wir hätten uns küssen können, fast ohne uns zu bewegen. Ich sah die Muster in seiner Retina, unregelmäßig wie Wellen, auf die ein Surfer sein Leben lang wartet. Wir lagen regungslos, meine Hüfte zwischen seine nackten Schenkel gepresst, Minuten, Wochen, Jahre. Er sah durch die beiden Fenster meiner Seele und ich durch die seinen. Wenn es bis jetzt noch einen Funken Zweifel gegeben hatte, war er in diesem ewigen Moment ausgeräumt worden.
Dann zog er plötzlich seine Füße an, schob sie irgendwie zwischen uns hindurch wie ein Schlangenmensch und drückte mich mit den Unterschenkeln von sich weg. Von hinten spürte ich plötzlich Daxx’ Gewicht auf meinem Rücken und seine Hände an meinen Schultern. Er hatte wohl versucht, seinem Bruder zu helfen, aber in dem er mich von hinten anfiel, verstärkte er nur den Druck, den ich auf Sinh ausübte. Sinh gab nach, mit dem schwächeren, dem linken Bein zuerst, daher fielen Daxx und ich auf diese Seite. So lagen wir plötzlich, Sinh vor mir, Daxx hinter mir. Bei der ganzen Aktion war mein Hemd bis zu den Achseln hochgerutscht und ich spürte ihre nackten Körper sowohl an meiner Brust als auch an meinem Rücken, wie ein Stück Fleisch in einem Sandwich. Sinh rappelte sich als erster wieder auf, drehte sich und kniete sich mit seinen Unterschenkeln auf meine Schultern, meine Handgelenke auf die Matte drückend. Daxx nutzte die Situation und hockte sich breitbeinig auf meine Unterschenkel, so dass ich meine Beine nicht zur Befreiung benutzen konnte. Hilflos lag ich auf dem Rücken, Sinh über mir, so dass seine Hoden fast meine Lippen berührten, Daxx ihm gegenüber, seine Hände zur zusätzlichen Unterstützung auf meine Oberschenkel gepresst, nahe meinem Schritt. Jetzt sahen sie so aus, als würden sie sich direkt über mir küssen, so nahe waren ihre Gesichter einander. Sie blickten zu mir hinab. Ihre Stirnen berührten sich dabei. Das Radio spielte Bad Moon Rising von Creedence Clearwater Revival, ansonsten war es still wie am Rande des Universums. Dann beugten sie sich gleichzeitig tiefer, und während Sinhs Lippen meine
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