Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
Vom Netzwerk:
kopfüber berührten und küssten, strichen Daxx’ Finger über meine Brust und tiefer bis über meinen Hosenbund. Meine Gedanken waren ein einziger Wirbelsturm. Ich wusste nicht, ob alles zu schnell ging, ob zuvor noch Fragen beantwortet werden mussten, ob ich mich vor etwas in acht nehmen musste.  
    Kein Analverkehr ohne Vorbereitung. Das regeneriert die Villa nicht richtig.
    Wie oft hatte Alain mir diese Regel eingetrichtert? Die Villa ernährt sich von starken, positiven Emotionen, wie zum Beispiel von Sex gepaart mit Liebe. Aus dieser Symphonie von Gefühlen komponiert sie ihre Architektur neu, wird wieder schön und jung. Zu starke Emotionen, wie sie bei dem Analverkehr – dem intimsten Akt zweier Liebender mit dem höchsten Maß an gegenseitigem Vertrauen – , auftreten, kann sie nicht schnell genug verarbeiten. Alain und ich hatten auf diese Weise einmal beinahe das kleine Wohnzimmer zerstört.  
    Ich schloss meine Augen, spürte, wie Daxx’ Hand über mein hartes Glied fuhr, das im Moment noch unter der dünnen Schicht Jeansstoff verborgen war. Ich spürte ihre straffe, vom Öl und Schweiß feuchte Haut an meiner, und ihre Hände, als wären es nicht zwei, sondern zweihundert Paar. Ich ließ mich treiben. Auch wenn ich tiefere Dimensionen der Zeit und des Raums erfahren hatte, hier verloren sie alle ihre Wirkung, genau wie meine Vorsicht und Hemmungen. Mein mich warnendes Bewusstsein wurde von dem schmeichelnden Sing-Sang meines barbarischen Hirnstamms sanft, aber bestimmt übertönt. In jedem von uns steckt ein Tier und wie jedes Tier möchten auch wir geliebt werden. Und uns fortpflanzen, auch wenn dieser rudimentäre Zwang bei Homosexuellen relativ sinnlos ist. Aber es ist der einzige Weg aller Lebewesen, eine Form der Unsterblichkeit zu erreichen.  
    Ich öffnete meinen Mund ein wenig; eine zaghafte Einladung, die Sinhs Zunge annahm. Sanft und weich. Die dunkle Welt meiner geschlossenen Augen erlaubte mir tiefere Wahrnehmungen. Sinhs Atem wie eine leichte Sommerbrise auf meinem Gesicht, der rauchige Whiskeygeschmack in seinem Mund, Daxx’ tastende Finger, die, nicht gierig, sondern gefühlvoll meine Jeans öffneten – sie vorsichtig hinunterzog und mich ihm preisgab. Seine Lippen auf meinem Bauchnabel, dann tiefer. Sein Kinn berührte meine Eichel, ich zuckte und eine warme Gänsehaut lief über meinen Körper. Schweiß bedeckte meine Handflächen, aber ohne an das Verschmieren des Bodypaintings zu denken – ohne irgendwas zu denken – legte ich meine rechte Hand an Sinhs Wange und meine linke in Daxx’ Nacken. Haut auf Haut. Kein Samt, keine Seide der Welt, fühlt sich besser an. Es war eine stumme Einladung an Daxx. Er nahm sie an. Als nächstes spürte ich seine vollen, weichen Lippen an meiner prallen Eichel.  
    Aus dem Strudel der Wirklichkeiten nahm eine Stimme langsam Gestalt an, schob sich, Baustein für Baustein, langsam und sich wiederholend, zwischen das Gefüge, wie ein Fremdkörper, der allzu gern Teil des Gesamten werden wollte.  
    „... sprechen.“
    „... muss dich sprechen.“
    „... leid, aber ich muss dich sprechen.“
    „Es tut mir leid, aber ich muss dich sprechen.“
    Ich öffnete meine Augen und sah blinzelnd zur Tür der Halle hinüber, von wo aus die andere Stimme gekommen war. Trotzdem glaubte ich nicht, was ich sah.  
    Dort stand Alain, wie an dem Tag, an dem er mich verlassen hatte. Aber etwas war anders an ihm.
     
    Eine Woge der Angst brach über mir zusammen. Was hatte ich getan? Die Zwillinge waren noch da, ebenso wie der Saal und ich. Aber dort vorn stand Alain und das konnte, das durfte, einfach nicht sein.  Oh Gott, ich hatte mich gehen lassen, obwohl ich wusste, dass etwas nicht in Ordnung war. Ich hatte in meiner Unbekümmertheit alles durcheinander gebracht; dafür würde ich nun den Preis zahlen müssen. Vielleicht nicht einmal einen besonders hohen für mich, aber die Schuld am möglichen Schicksal der anderen, Alain, Sinh, Daxx, wäre mehr, als ich verkraften könnte.
    „Alain?“, fragte ich, aber meine Stimme war kaum mehr als ein Krächzen. Sinh konnte ich nicht einmal im Augenwinkel sehen, da er hinter mir kniete, aber Daxx hatte sein Gesicht ebenfalls zur Tür gewandt. Sah er ihn, oder war er nur meinem Blick gefolgt? Wenigstens war die Vorsehung so gnädig mit mir, dass mir diese eine von vielen Fragen schnell beantwortet wurde, denn Daxx fragte plötzlich: „Wer ist das?“  
    Er konnte Alain sehen, und das war mir irgendwie ein

Weitere Kostenlose Bücher