Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)
leicht zu zittern. „Das ist voll anstrengend.“
„Ich beeile mich.“
Ich hätte gerne gewusst, von wem die Originalstatue stammte. Vielleicht war es ein junger Grieche gewesen, mit dunklen Locken und ebenso dunklen Augen, die von langen Wimpern eingeschlossen gewesen waren; die ihm einen ebenso verführerischen Blick ermöglicht hatten, wie Sinh und Daxx ihn mir manchmal zuwarfen. Vielleicht hatte auch er zwei junge Models, die langsam seine Liebe erobert, und diese immense Energie in Kunst umgewandelt hatten. Ich konnte die Erregung dieses fiktiven und antiken Künstlers beinahe spüren, wie einen Traum zwischen Wachsein und Einschlafen. Ganz entfernt hörte ich die Youngbloods mit ihrem Song Get together .
„Ich kann nicht mehr!“, rief Sinh und ließ sich auf Daxx fallen, der sich zeitgleich ausstreckte, so dass die beiden Brüder nun einfach aufeinander lagen wie zwei Liebende. Dann rollte sich Sinh zur Seite und blieb auf dem Rücken neben Daxx liegen. Fast so, wie in meinem Gemälde. In diesem Moment beschloss ich, es ihnen zu schenken. Erschöpft blieben sie einen Moment so, atmeten tief durch, als hätten sie zuvor die Luft angehalten und entspannten sich.
„Ringen ist echt schwierig“, sagte Sinh stoßweise. „Auch wenn man es nur faked.“
„Ist mir bewusst“, sagte ich wissend.
Daxx drehte sich um und setzte sich, die Beine angewinkelt, auf den Ellen abgestützt. „Wodurch? Bist du im Ringerteam?“
„Nein, nicht im Team. Ich habe das früher privat gemacht. Mit einem Freund von mir.“
Jetzt erhob sich auch Sinh. „Früher?“
Oops. „Letztes Jahr.“
„Und wo ist dieser Freund jetzt?“, wollte Sinh wissen.
„Weggezogen.“ Das war wenigstens keine Lüge.
„Schade“, murmelte Daxx in sich hinein, aber ich konnte ihn noch verstehen.
„Und was nun, Leute?“
„Jetzt, wo wir schon mal die Bodypaintings haben, könnten wir noch weitere Stellungen ausprobieren“, sagte Sinh und grinste plötzlich, wohl, weil ihm die Zweideutigkeit seiner Worte bewusst geworden war.
„Yo, lasst uns im Internet doch noch nach anderen Statuen suchen“ ,sagte Daxx.
„Und wie wäre es, wenn ihr improvisiert?“, schlug ich vor. „Wir müssen uns doch nicht unbedingt an klassische Vorbilder halten.“
„Klar, Mann. Schließlich sind wir die griechischen Götter. Das kriegen wir locker hin, oder Sinh?“
„Ich denke schon“, antwortete er. Dann zeigte er mir, wie ich den Labtop kabellos über die Handkamera ansteuern musste, um zwei- und dreidimensionale Digitalbilder gleichzeitig aufnehmen zu können. Nachdem Daxx zwischendurch unsere Whiskeygläser aufgefüllt hatte, trank jeder von uns noch ein paar Schluck, dann gingen wir zurück zur Matte.
„Ihr müsst aufpassen“, sagte ich. „Ihr dürft nicht wirklich ringen, sondern euch nur in die charakteristischen Positionen begeben. Ansonsten verschmiert das Bodypainting.“
Die Zwillinge besprachen sich kurz leise miteinander; eine weitere Partie Stein-Schere-Papier folgte, Daxx fluchte und Sinh gab ihm lachend einen Klaps gegen den Hinterkopf, dann setzten sie sich voreinander auf die Matte, Gesichter in die gleiche Richtung, Sinh hinten, Daxx davor. Sinh ließ sich auf den Rücken fallen, die Beine angewinkelt und gespreizt, Daxx legte sich auf dem Rücken dazwischen und fasste mir beiden Händen durch Sinhs Kniekehlen. Sinh faltete hingegen seine Hände und schlang seine Arme um Daxx’ Hals, als hätte er ihn im Würgegriff. „Fertig!“, rief er. Ich machte die erste Fotoserie. Auch Daxx hatte seine Beine gespreizt. Es sah beinahe so aus, als wolle mir Sinh seinen Bruder präsentieren. Hier, er ist wehrlos. Nimm ihn!
Nach dem letzten digitalen Klick ließ Daxx Sinhs Beine los. Dieser löste seinen Klammergriff, kam hinter Daxx auf die Knie und warf sich über ihn. Daxx stemmte sich auf Ellen und Füßen hoch. Brücke machen , hatten wir das als Kinder immer genannt. Sinh umfasste Daxx’ Hüfte und presste sie gegen seine Brust. In dieser Stellung hätten sie sich gegenseitig einen blasen können, aber sie hatten keine Erektion, höchstens die Andeutung davon, aber vielleicht bildete ich mir das auch nur bei ihren übergroßen Penissen ein.
„Jetzt!“, sagte diesmal Daxx.
Klick.
Wieder rannte ich um sie herum, um sie aus Winkeln zu fotografieren, die von den 3D-Kameras eventuell nicht so gut erwischt werden konnten.
Sinh bemühte sich und kam unter großer Anstrengung auf die Füße, ohne
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