Soehne & Liebe der Nacht
darin, wieder mit Diana vereint zu sein. Er bittet dich, Diana zur Erde zurückkehren zu lassen.“ Aufmerksam blickte Cara in die Augen ihres Vaters.
„Niemand lächelt so schön wie der Teufel, Cara“, gab er zu bedenken.
„Ich glaube an Henry, Vater, und ich bitte dich, ernsthaft über seine Bitte nachzudenken. Henry versprach, für uns zu kämpfen, egal, wie ' deine Entscheidung ausfällt.“
„Henry hat Diana vor langer Zeit getötet“, erinnerte Kairon.
„Lassen wir sie die Entscheidung treffen. Und wenn sich Diana für Henry entscheidet?“, hakte Cara nach.
„Dann soll sie gehen, doch du bleibst hier, wo du in Sicherheit bist. Über Ewan unterhalten wir uns ausführlich heute Abend beim Essen.“ Kairons Stimme duldete keinen Widerspruch. Fürs Erste gab sich Cara geschlagen. Sie wusste, ihr Vater meinte es nur gut. Kairon erhob sich.
„Ich schicke Diana zu dir, sie ist auf ihrem Zimmer. Ich nehme an, Saphira hat dir erzählt, dass Diana unserer Familie sehr nahe steht.“
„Ja, sie erzählte mir davon“, bemerkte Cara mit einem Hauch von Eifersucht in der Stimme. Sie stand auf und umarmte ihren Vater feurig. „Danke, dass du mich wieder liebst“, flüsterte sie unter Tränen.
„Ich habe dich immer geliebt, Kind.“ Sanft streichelte Kairon über Caras Gesicht und wischte die Tränen fort. Er schenkte Cara einen liebevollen Kuss auf die Stirn, bevor er sich abwandte, um mit Diana zu sprechen.
Cara sah ihrem Vater mit stark klopfendem Herzen nach. Obwohl sie überglücklich war, dass ihr Vater ihre Liebe zu Ewan akzeptierte, fühlte sie doch, dass ihr Glück auf der Erde wartete. Nervös nahm Cara wieder auf der Bank Platz. Wie würde Diana reagieren, was würde sie sagen und wie würde sie sich entscheiden? Hatte Dianas Herz Henry wirklich vergeben, wie sie Thomas mit auf den Weg zur Erde gab?
*
Kairon fand Diana in ihrem Zimmer. Vertieft in ein Buch, das die große Liebe zweier Menschen beschrieb, nahm sie seine Anwesenheit nicht wahr.
„Diana!“, machte Kairon sich bemerkbar.
„Herrscher!“ Erschrocken schloss Diana das Buch und erhob sich aus ihrem Sessel.
„Im Laufe der Jahre bist du mir ans Herz gewachsen wie eine eigene Tochter, und du wirst hier immer ein Zuhause haben.“ Väterlich lächelte Kairon Diana an.
„Das hört sich an, als würde meine Zeit hier enden“, erwiderte Diana unsicher.
„In der Zeit, die du hier verbracht hast, hast du viele Geschichten über meine geliebte Tochter Cara und Ewan gehört.“ Kairon räusperte sich. „Nun ist meine Tochter zurückgekehrt. Cara wartet im Rosengarten auf dich.“
„Auf mich?“ Erstaunt sah Diana Kairon an.
„Geh, bevor ich es mir anders überlege!“
Dianas Herz schlug so heftig, dass sie befürchtete, es würde ihr aus der Brust springen. Zögernd verließ
Diana das Zimmer. Bei allem, was sie über Cara wusste, konnte sie es kaum erwarten, die Frau zu sehen, die für ihre Liebe zu Ewan in die Dunkelheit gegangen war. Aufgewühlt betrat Diana den Rosengarten und blieb wie angewurzelt stehen. Auf der Parkbank saß die Frau, deren Mut, für ihre Liebe zu kämpfen, sie immer bewundert hatte. Caras Hände lagen auf ihrem Bauch und sie schien in Gedanken weit fort zu sein. Tief atmete Diana durch. Sie ging einige Schritte auf Cara zu.
„Du wolltest mich sprechen.“ Diana zitterte leicht und ihr Lächeln wirkte unsicher.
Cara erwiderte Dianas Lächeln. „Bitte setz dich zu mir.“
Zögernd nahm Diana Platz. Ihre Gedanken und Gefühle überschlugen sich. Sie saß der Frau gegenüber, die sie zutiefst beneidete um ihr Glück, Glück mit Ewan, der wiederum der Schöpfer ihrer großen Liebe Henry war.
„Ich möchte mit dir über Henry reden“, erklärte Cara ohne Umschweife.
„Henry“, erwiderte Diana mit belegter Stimme, noch immer schlug ihr Herz viel zu schnell und die Gefühle, die sie durchlebte, verursachten ein leichtes Schwindelgefühl.
„Ewan und ich sind sehr stolz auf Henry. Thomas hat dir sicher von Henrys Mut, sich gegen seine Brüder zu stellen und deine Schwester Lara zu beschützen, erzählt.“ Stumm nickte Diana. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Henrys Herz ist geheilt“, fuhr Cara einfühlsam fort. „Sein größter Wunsch ist ein Leben mit dir. Aus eigener Erfahrung möchte ich dich bitten, Henry eine
Chance zu geben und mit mir zur Erde zurückzukehren.“
Diana konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten, unaufhaltsam liefen sie über ihre Wangen. Wie lange hatte
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