Soehne & Liebe der Nacht
und sah Thomas desinteressiert in die Augen. „Fassen Sie sich kurz“, fuhr sie Thomas an.
„Wissen Sie von Richards Plan, die Erde zu erobern?“, wagte Thomas einen vorsichtigen Anfang.
„Junger Mann, alles, was ich weiß, ist, dass das Böse verführerischer war, als ich nur davon träumte und die Kälte der Wirklichkeit nicht spürte.“ Kassandras Stimme klang verbittert. Thomas fasste Mut.
„Richard hat ein Bündnis geschlossen mit Jared, einem Sohn der Nacht. Mithilfe von Jared und seinen Brüdern will Richard diese Erde unterwerfen.“
„Sie glauben hoffentlich nicht, dass ich in der Lage bin, Richard aufzuhalten“, wies Kassandra Thomas halb belustigt zurecht.
„Ich weiß, dass Sie in der Lage sind, Richard aufzuhalten“, erwiderte Thomas ruhig.
„Dann erleuchten Sie mich.“
„Richard machte Sie unsterblich, da er göttliches Blut braucht, um alle Krieger der Unterwelt zu befreien. Er tötet Sie, Ihr Blut öffnet das Tor und Richard wird zum
König der Welt.“ Thomas schaute Kassandra tief in die Augen, um feststellen zu können, wie sie die Wahrheit ertrug.
Kassandra atmete schwer. „Was kann ich tun?“ „Bleiben Sie einfach bei mir, wenn Richard Sie anruft und bittet, ihn in einer Kleinstadt aufzusuchen. Kassandra, Sie sind eine wunderschöne Frau. Lassen Sie mich Ihnen helfen.“
Kassandra lachte bitter: „Mein Held ist gekommen!“
24
„Wird Amanda uns zum Mittagessen Gesellschaft leisten?“ Neugierig schaute Lara in Rafaels Augen, um feststellen zu können, was sie über seine Gefühle für Amanda verrieten.
„Amanda hat sich mit Kopfschmerzen zurückgezogen.“ Rafael klang besorgt. „Ich hoffe, sie zieht sich keine Grippe zu. Sie war völlig durchnässt.“
„Jetzt spann uns nicht länger auf die Folter, du sagtest, Amanda habe ein Schloss erwähnt.“ Wissbegierig durchbohrte Rafael Gabriels Blick.
„Gesehen habe ich es nicht, dennoch bin ich sicher, dass sich die Söhne der Nacht dort aufhalten.“
„Ein Schloss also.“ Lara warf einen verdrießlichen Blick auf die Speisekarte, die vor ihr lag.
„Was ist los, Liebes?“
„Hast du nicht gehört, es ist ein Schloss. Hast du eine Ahnung, wie viele Söhne der Nacht dort Platz haben?“, erklärte Lara ängstlich.
„Wo bleibt Paul mit dem Essen? Wir haben schon vor fünfzehn Minuten bestellt“, wechselte Gabriel das Thema. Laras Blick schweifte durch die Glastür an die Rezeption, an die gerade drei Personen getreten waren.
„Jetzt wissen wir es“, flüsterte Lara fassungslos. Sie traute ihren Augen nicht. In Begleitung von Ewan und Saphira stand Henry, ohne zu Asche zu zerfallen, an der Rezeption und wirkte nervös.
„Was wissen wir?“, fragte Gabriel nach.
„Das Böse bezwingt das Licht.“ Aufgewühlt erhob sich Lara. Sie hatte geglaubt, ihre Seele hätte Frieden gefunden, nun begann ein neuer Krieg der Gefühle, als sie den Mörder ihrer geliebten Schwester sah. Rafael und Gabriel folgten Laras starrem Blick.
„Mein Gott, das ist Ewan.“ Fast ehrfürchtig erhob sich Rafael und starrte den Mann an, dessen Söhne er jagte.
„Würdest du dich bitte beherrschen“, fuhr Gabriel ihn an.
„Ewan mag im Licht des Guten wandeln, doch nicht seine Brut.“
„Gehen wir.“ Gabriel erhob sich hastig und griff nach Laras Hand. Henry hatte sie bemerkt und blickte unsicher zur Glastür, die Gabriel aufstieß. Instinktiv trat Henry einen Schritt zurück.
„Hallo, ihr drei, schön, euch zu sehen. Vergesst nicht, wir sind alle aus demselben Grund hier“, ergriff Saphira das Wort und stellte damit klar, dass sie keinerlei Streitereien dulden würde.
„Wo ist Cara?“, fragte Lara unsicher.
„Reden wir in meinem Zimmer darüber, in aller Ruhe“, erwiderte Saphira ausweichend. Sie wusste, sie musste Lara schonend beibringen, dass ihre Schwester Diana vielleicht zur Erde zurückkehrte, um mit Henry zu leben.
Paul eilte aus der Küche herbei. „Meine Herrschaften, es tut mir leid. Ich bin sofort für Sie da.“
„Paul, wären Sie so nett, unser Essen warm zu halten? Wir haben etwas Dringendes zu bereden“, erklärte Lara freundlich.
„Einer schönen Frau konnte ich noch nie einen Wunsch abschlagen“, erwiderte Paul augenzwinkernd. Er blickte auf sein Bestellbuch. „Sie müssen Fräulein
Saphira sein, und ihre Begleiter Ewan und Henry. Keine Nachnamen.“ Fragend sah Paul zu Saphira auf.
„Wundern Sie sich nicht, Paul, wir sind alle eine Familie, unser Nachname ist Hoffnung“, log Saphira,
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