Soehne & Liebe der Nacht
Diana davon geträumt, wie Cara einen Weg zu ihrer Liebe zu finden, und nun öffnete die Wirklichkeit eine Tür, die sie nur zu durchschreiten brauchte.
„Ich komme mit dir“, schluchzte Diana fassungslos und glücklich zugleich.
22
Nervös stand Thomas seit zwei Stunden neben Saphira und betrachtete das rote Backsteinhaus auf der anderen Straßenseite. Aufmerksam lauschte er Saphiras Worten, die ihm erklärte, wie wichtig es war, dass Kassandra ihm Glauben schenkte.
„Bist du dir sicher, dass Kassandra sich in diesem Haus aufhält?“, fragte Thomas misstrauisch nach.
„Die Quelle meines Vaters ist sich sicher.“
„Ich wüsste gern, wer diese Quelle ist.“
„Darüber schweigt sich mein Vater aus.“
„Ich hoffe sehr, ich kann Kassandra vom Unheil, das Richard auch für sie bringt, überzeugen.“
„Ich bete dafür, sonst wird eine ewige Nacht unser aller Grab.“
Thomas sah Saphira tief in die Augen und erkannte ihre Besorgnis. „Verlass dich auf meinen überschäumenden Charme“, versuchte er ihr Mut zu geben.
„Ich weiß nicht, was mir mehr Sorgen macht: Kassandras Entscheidungsfähigkeit oder die Tatsache, dass Cara unserem Vater Henrys Wunsch überbringt. Vater hat es tief getroffen, dass sein Bruder Richard frei ist. Ich hoffe, er freut sich über jeden Verbündeten, auch wenn er Henry heißt.“
„Dann will ich hoffen, dass Kassandra unsere Verbündete wird.“
„Ich wünsche dir viel Glück, Thomas. Wir alle glauben an dich.“
„Ich wünsche euch auch viel Glück, Saphira, ihr habt den schwereren Kampf vor euch.“
„Lass mich wissen, ob Kassandra sich dem Licht zuwendet und uns hilft, Richard zu vernichten.“ Thomas nickte, bevor er zügig die Straße überquerte.
Saphira blickte Thomas besorgt hinterher, bevor sie sich in das Waldgebiet teleportierte, dass hinter dem Motel lag. Saphira blickte sich um, niemand hatte sie gesehen. Sie warf einen Blick durch die Bäume und sah wie Ewan gerade seinen Wagen auf dem Parkplatz hinter dem Motel parkte. Saphira warf einen Blick zum Himmel, er war Wolkenverhangen und mit Sonnenstrahlen die Henry gefährlich werden konnten, war nicht zu rechnen. Saphira huschte ein lächeln übers Gesicht.
„Jetzt sorge ich mich schon um einen Sohn der Nacht, so ändern sich die Zeiten“, flüsterte sie. Ewan und Henry stiegen aus dem Wagen.
„Wartet auf mich“, schickte Saphira eine telepathische Botschaft an Ewan, der sich sofort nach ihr umsah. Eilig lief Saphira auf Ewan und Henry zu. Sie war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass das erste Aufeinander treffen der beiden auf Gabriel und Rafael friedlich verlaufen würde.
23
Thomas starrte auf die Klingelschilder vor seinen Augen. Ein kalter Schauer überfiel ihn, als er Kassandras Namen entdeckte. Wie sollte er Kassandra erklären, dass ihr höllischer Liebhaber sie nur unsterblich gemacht hatte, um mit ihrem umgewandelten Blut die Krieger der Unterwelt zu befreien, ohne sich selbst oder seine Tochter opfern zu müssen.
„Was soll schon passieren. Ich bin unsterblich“, sprach Thomas sich Mut zu und drückte entschlossen, das Schicksal zu wenden, auf den obersten Klingelknopf. „Für das Licht der Erde“, flüsterte Thomas und hörte Sekunden später eine kalte weibliche Stimme.
„Was?“
Thomas schluckte schwer. „Mein Name ist Thomas. Ich komme wegen Richard.“ Kurze Stille.
„Kommen Sie hoch.“ Der Türsummer erklang. Unbehagen überfiel Thomas, als er die Tür aufschob und die Stufen nach oben nahm. Bei jeder Stufe fragte er sich, ob es ihm wirklich gelingen würde, das Schicksal dieser Welt zu ändern. Am Treppenende angekommen, stockte Thomas der Atem, wie angewurzelt blieb er stehen. Eine Hitzewelle erfasste ihn und machte seine Kehle trocken.
„Sie kennen Richard?“, fragte Kassandra kühl, die in einem tief ausgeschnittenen schwarzen Kleid in der offenen Tür stand. Thomas Gedanken rasten, Worte wie „anmutig“, „atemberaubend“, „attraktiv“ und „anbetungswürdig“ wirbelten durch seinen Geist.
„Haben Sie Ihre Sprache verloren?“, riss Kassandra Thomas barsch aus seiner Erstarrung.
„Ich bitte um Entschuldigung. Ich hatte nicht erwartet, ein so bezauberndes Geschöpf zu sehen.“
„Hat Richard Sie geschickt?“, fragte Kassandra unbeeindruckt.
„Ich bin mehr an Ihrem Schicksal interessiert, Kassandra.“
„Kommen Sie rein.“ Thomas folgte Kassandra ins Wohnzimmer, wo sie wortlos auf einen Sessel zeigte. Kassandra nahm auf dem Sofa Platz
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