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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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ohne Frage Wichtigeres zu tun gäbe. Aber sie ist dankbar für seine gutgemeinte Geste.
    „Dann sind wir beide für unsere Aufgabe ausgeruht“, antwortet Keylin, während sich ihr Blick wieder hebt und sie das Lächeln des Prinzen zaghaft erwidert. Der Prinz stimmt ihr nickend zu.
    „Rythias, habt Ihr Jassin schon eure Sachen für den Transport übergeben?“, fragt er den noch immer neben Keylin sitzenden Konstrukteur.
    „Vor einer halben Stunde war er bei mir, Eure Hoheit“, antwortet Rythias, „Er sagte, er bringt alles nach unten in den Frachtraum.“
    „Dann wird es Zeit, Euch von Keylin zu verabschieden. Es gibt viel für Euch zu tun“, befiehlt Elythias dem schmächtigen Mann. Dieser bestätigt die Anweisung des Prinzen mit einem deutlichen Nicken.
    „Gesandte Andyrs, wir sehen uns spätestens in der Kammer des Widerstandsrates“, verkündet Elythias und läuft durch den schmalen Durchgang zum hinteren Teil des Seglers.
    „Hochverehrte Delegierte, verehrte Flugreisende. Wir wenden jetzt für den Landeanflug auf den Segelhafen der Stadt Bilanis Ixis. Wenn Sie auf der rechten Seite aus den Sichtluken schauen, können sie einen Blick auf den Palast der Königin werfen. Bereiten Sie sich auf den Ausstieg vor und denken Sie an Ihre Habseligkeiten. Es wird während des Landevorgangs zu einigen Erschütterungen und lauten Geräuschen der Segelmasten kommen. Diese stellen keinen Grund zur Sorge dar und gehören zu einer Landung unter normalen Umständen dazu. Kapitän Nordwaller wünscht Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in der sagettarischen Hauptstadt.“
    Rythias erhebt sich schwerfällig von seinem Platz neben Keylin und reicht ihr seine Hand. „Ich wünsche Euch alles Gute und viel Erfolg bei Eurer neuen Aufgabe.“
    „Ich danke Euch, Rythias“, antwortet sie, ohne zu wissen, was genau eigentlich auf sie zukommt und greift nach seiner Hand, „Das Gleiche wünsche ich Euch auch.“
    „Wir werden uns sicherlich das eine oder andere Mal über den Weg laufen“, vermutet der Konstrukteur.
    „Das hoffe ich doch“, erwidert Keylin und schaut Rythias mit großen Augen in sein dünnhäutiges, leicht runzeliges Gesicht. Mit dem Gefühl, nun wieder auf sich allein gestellt zu sein, beobachtet Keylin das wilde Treiben in der engen Passagierkabine. Die Leute suchen ihre privaten Gegenstände zusammen und finden sich in dem Gedrängel nach und nach an den beiden auf der rechten Seite befindlichen Ausgängen ein. Alle suchen nach einer Möglichkeit sich festzuhalten, als der Segler durch die heftigen Zugwinde, die durch die Bucht wehen, ins Schwanken gerät. Doch niemand fällt. In dem engen Gang stützten sich die Leute unter den schwankenden Bodenplatten gegenseitig ab. Keylin hält sich an der Kopflehne des Platzes vor ihr fest und beugt sich zum Fenster herunter. Sie blickt auf den durch die helle Sonne grell erleuchteten Landeplatz. Gerade verschwinden die letzten erkennbaren Türme des Palastes aus ihrem Sichtfeld. Unter ihr herrscht ein reges Treiben. Sie ist beeindruckt von der harmonischen Architektur. Die Bauwerke des Palastes und der Gebäude, die an ihm anschließen, wirken, als seien sie mit ihren hellen, rotbraunen Steinen Teil der steilen Felsklippen, die die Ostgrenze der Stadt zum Meer bilden. Der Segeltransporter nährt sich immer schneller den beiden höher gelegenen Ausstiegsrampen. Das laute Geräusch mehrerer Kettenzüge ist zu hören und wird durch ein starkes Vibrieren begleitet, als die ersten Träger beginnen, die gewaltigen Segeltücher des Gefährts einzuziehen. Sie entdeckt eine Gruppe von Menschen, die am anderen Ende der Ausstiegsrampen stehen.
    Offenbar das Empfangskomitee. Ein letztes, kräftiges Zittern und Wackeln und das Himmelsschiff hat die Landung in Bilanis Ixis hinter sich gebracht. Ein gemeinsames Gefühl der Erleichterung verbreitet sich unter den Passagieren. Während die Fahrgäste zu den Ausgängen drängen, greift Keylin nach ihrem kleinen Reisebeutel, den sie unter ihrem Sitz verstaut hat. Seit der Flucht aus ihrer Heimat reist sie mit leichtem Gepäck. Sie wartet, bis die meisten Fahrgäste die Enge der Passagierkabine verlassen haben, und läuft dann ebenfalls zu dem vorderen Ausgang. Den Sichtkontakt zu Rythias hat sie in dem Trubel verloren. Sie schreitet aus dem Segeltransporter. Ihre Knie zittern, als sie nach der tagelangen Enge der Kabine plötzlich auf diesem riesigen Platz unter der warmen Sonne des Westens steht. Sie schaut herunter und sieht unter

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