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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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und ich führe Euch umgehend in Eure Gemächer.“
    „Dafür wäre ich dankbar“, antwortet Keylin.
    Während sie ein zweites Gähnen mit ihrer Hand zu verbergen versucht, folgt sie dem Botschafter, der zielsicher durch die gewaltige Halle läuft. Nachdem die beiden eine etwas kleinere Treppe hinauf gelaufen sind, erreichen Keylin und Jannox die Unterkünfte der diplomatischen Gäste.
    „Da sind wir“, verkündet Jannox. Der Korridor selbst, von dem duzende Zimmertüren abgehen, wirkt im Vergleich zum restlichen Palast unspektakulär und erinnert Keylin durch seine Zweckmäßigkeit schon beinahe an zu Hause. Es gibt keine Fenster. Nur durch die Zugänge der Treppen an beiden Enden des Ganges weht ein zugiger Wind hindurch.
    „Ihr lebt ebenfalls hier?“, fragt Keylin den Botschafter.
    „Die Unterkünfte der Botschafter liegen ein paar Straßenblocks westlich des Palastes“, antwortet Jannox.
    Natürlich, denkt sich Keylin. Die Botschafter hausen in ihrem eigenen, kleinen Palast und die Gesandten des Rates werden in dieser engen, fensterlosen Behausung abgeschoben. Jannox öffnet ihr die Tür. Sofort wird die Luft frischer und Keylin erblickt, nachdem sie die Tür durchschritten hat, einen großen Raum, der mit bunten Zimmerpflanzen und Möbeln in genügsamer, aber gemütlicher Architektur eingerichtet ist. In der Mitte des Raumes steht ein riesiges Bett, fast die gesamte Wand gegenüber der Zimmertür fehlt und bildet den Zugang zu einer prächtigen, wild bewachsenen Terrasse, auf der ebenfalls Stühle und Tische stehen. Sofort sind die neidvollen Gedanken, die sie in Bezug auf die Unterkunft des Botschafters entwickelte, verflogen und ein staunendes Lächeln zauberte sich in ihr Gesicht.
    „Gefällt es Euch?“, möchte Jannox wissen. Keylin schreitet auf die großzügig gebaute Terrasse und blickt auf das bunte, rege Treiben auf den Straßen der Stadt, deren rote Backsteine unter der kräftigen Nachmittagssonne leuchten.
    „Es ist fantastisch“, antwortet sie.
    „Ich werde Euch jetzt erst einmal mit Euren Eindrücken und Eurer Müdigkeit allein lassen“, verkündet der Botschafter, „Zur gegebener Zeit werdet ihr zum Abendessen mit den anderen Ratsmitgliedern abgeholt.“
    „Wird die Königin dabei sein?“, fragt Keylin.
    „Nein. Ihr werdet sie übermorgen bei der ersten offiziellen Sitzung des Rates kennenlernen“, erklärt ihr der Botschafter, „Nun erholt Euch gut und macht Euch mit Eurem neuen Zuhause vertraut.“
    Er lächelt ihr freundlich zu, verbeugt sich kurz vor ihr, verlässt den Raum und verschließt die Tür. Zuhause? Sie ist Gast in Bilanis Ixis und möchte das auch bleiben. So sehr sie von den ersten Eindrücken begeistert ist, so sehr sie Kunst, Bauwerke und Lebensart der Sagettari bewundert, ihre Heimat ist und bleibt Vathexon. Und sie ist hier, um ihre Heimat zu retten und zu befreien. Das kann, darf und möchte sie nicht vergessen.

Kapitel Dreizehn
     
    Nordberg-Eiserlingen, in der Nähe des Hexenlandes.
     
    Jede Minute auf dem harten, eisglatt gefrorenen Schnee beraubt Qwotilia Rejns etwas von ihrer Bereitschaft, auch nur einen Schritt weiter zu laufen. Die Pause, die sie mit Ksilian und Tralian vor dem mühsamen Marsch den steilen, schmalen Pfad entlang, eingelegt hat, scheint vergessen. Die erholsame Wirkung der Rast auf ihren Körper, der durch den stundenlangen Weg zum Pfad über Gestein, Eis, Schnee und andere, natürliche Hindernisse erschwert wurde, war bereits nach wenigen Metern auf dem mit Eis bedeckten, mit bloßem Auge nicht vom Rest des steilen Berghanges zu unterscheidenden Weges aufgezehrt. Der Abend naht und es ist merkbar kälter geworden. Der strahlend blaue Himmel hat sich in der letzten Stunde deutlich verdunkelt. Die ersten Sterne sind bereits zu sehen. Jede Regung ihres durch die tiefen Temperaturen geröteten Gesichtes schmerzt, jedes Rümpfen der Nase tut weh. Sie hat jedes Gespür für Orientierung verloren und folgt blind und teilnahmslos den flotten Schritten der beiden Jungs. Ihre Füße schmerzen. Doch sie wagt nicht zu schätzen, wie viele Blasen sie sich seit Beginn dieses Abenteuers an den Hacken und Zehen zugezogen hat.
    „Wie lange denn noch?“, ruft sie erschöpft den beiden Jungs entgegen.
    Tralian bleibt kurz stehen, stemmt erschöpft seine Hände in die Hüfte und dreht sich zu Qwotilia um. „Ich denke, noch etwa eine halbe Stunde.“
    Während sich Qwotilias Blick enttäuscht senkt, geht Ksilian auf Tralian zu. „Das klingt nicht

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