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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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sich Prinz Elythias und seine Soldaten, die gerade ihre Kriegsmaschinerie aus den Lagerräumen entladen. Vorsichtig geht sie die schmale Rampe entlang und wirft vorsichtige Blicke hinunter auf beide Seiten.
    „Ihr müsst die Gesandte Andyrs sein“, ruft ihr ein großer, stämmiger Mann entgegen. Sofort fällt Keylin sein extravaganter Kleidungsstil auf. Über seinem dunkelblauen, mit goldenen Nähten verzierten Hemd, trägt er eine lange, dunkelrote Jacke aus Samt. Die großen, goldenen Knöpfe leuchten in der kräftigen, sagettarischen Sonne. Dazu trägt er eine viel zu enge, schwarze Lederhose und spitz nach vorn zulaufende, dunkle Schuhe. Er streckt ihr seine Hand entgegen. Seine kleinen, dicken Finger werden umschlungen von protzigen, mit Edelsteinen in den unterschiedlichsten Farben verzierten Ringen.
    Zögerlich streckt sie ihm seine Hand entgegen. „Das bin ich.“
    Aufgeregt schüttelt der untersetzte Mann ihre Hand mit seinen beiden Händen.
    „Es ist schön Euch kennenzulernen“, begrüßt er sie mit aufbrausender Herzlichkeit, „Ich bin Jannox Hynderson, Botschafter unseres Volkes in Bilanis Ixis.“
    „Botschafter?“, Keylin ist erstaunt, „Ich wusste gar nicht, dass wir noch Botschafter in den anderen Königreichen haben.“
    „Königin Lynarat hat auch nach dem Tode unseres Königs darauf bestanden, mich im Amt zu behalten, auch wenn es keine direkte Verbindung mehr nach Hause gab“, erklärte ihr Jannox und führte sie von der langen Rampe herunter.
    „Was versprach sie sich davon?“, fragt Keylin.
    „Die Königin hat mir nie erklärt, warum sie mich in ihrem Stab weiter beschäftigten wollte. Ihr muss klar gewesen sein, dass sie die Mächte des Feuers damit provoziert, weshalb ich mir einbilde, dass Königin Lynarat wesentlich weiser und ehrbarer ist, als ihr Volk es ihr zutraut“, versucht er Keylin und sich selbst zu erklären. Sie stellt sich selbst die Frage, was ein Botschafter eines Landes zu tun hat, das keine funktionierende, autonome Regierung mehr hat. Mit dem Botschafter verlässt sie die Rampe und betritt eine große, ebene Plattform. Über diese gelangen beide schließlich in ein großes, direkt an die gewaltige Palastmauer herangebautes, unscheinbares Gebäude.
    „Wie geht es jetzt weiter?“, möchte Keylin von dem Botschafter wissen, während sie aufgeregt dem hektischen Treiben in der Abfertigungshalle folgt.
    „Ich führe Euch erst einmal in Eure Gemächer. Dort werdet Ihr sehen, dass es durchaus Vorteile hat, ein Gast von Königin Lynarat zu sein“, antwortet Jannox mit einem überheblichen Grinsen.
    „Es ist kein Urlaub, der mich hier herführt, Botschafter“, stellt Keylin klar. Sie ist überrascht, wie wenig ernst Jannox ihre Reise nach Bilanis Ixis zu nehmen scheint. Nach einigen Metern verlassen beide die schmucklose Halle und erreichen einen langen, hohen Korridor, von dem mehrere Treppen abgehen. Jannox schaut sich skeptisch und vorsichtig um. Keylin kann sich des Gedankens nicht verwehren, dass der Botschafter sich beobachtet fühlt.
    „Ich kann die Gründung dieses Rates nicht wirklich ernst nehmen. Ich halte es für einen Schachzug der Königin, ihren Onkel zu provozieren und nach einer Möglichkeit, ihren Thron gegen ihn zu verteidigen“, flüstert er Keylin leise zu.
    „Was meint ihr?“, fragt sie.
    Erneut schaut sich Jannox vorsichtig um und zieht die junge Frau in einen abgelegenen Türvorsprung. Sie kann sein penetrantes, herbes Parfüm riechen, als er ihr näher kommt. „Der eigentliche Krieg, den die Königin vorbereitet, ist nicht der gegen die Mächte des Feuers. Sie wappnet sich für einen Angriff ihres Onkels. Dieser hat mehrfach Position gegen die Ernennung der Tochter seines Bruders zur Königin bezogen und deutlich ihren Regierungsstil und den Umgang mit ihrem Volk kritisiert.“
    „Ich dachte, die Sagettari lieben ihre Königin“, äußert sich Keylin verwundert.
    „Sie wissen an ihrer Königin zu schätzen, dass sich diese in diesen kriegerischen Zeiten für die Freiheit des Geistes einsetzt. Aber Liebe würde ich es nicht nennen“, erklärt ihr Jannox, „Aber das ist weder der rechte Ort noch die rechte Zeit, um Euch über die gewissen Besonderheiten zu informieren. Ihr werdet Euch schon bald Euer eigenes Urteil bilden können.“
    „Warum erzählt ihr mir das alles?“, fragt sie verunsichert und versucht etwas Abstand zwischen sich und dem nahe bei ihr stehenden Botschafter zu gewinnen.
    „Um Euch die Hintergründe vor

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