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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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stellen.
    „Wissensdurst scheint wohl eine wichtige Grundvoraussetzung zu sein, um in dieses Kloster einziehen zu dürfen“, spottet Lithan, während er sich kraftlos zu den beiden Jungs umdreht.
    „Es sind die Abgesandten Gottes“, rechtfertigt sich Watin, „Und wenn einer der unseren eine besondere Erfahrung mit ihnen teilt, wollen wir natürlich davon erfahren.“
    „Selbst wenn es etwas von einer besonderen Erfahrung zu berichten gäbe, erwartet ihr ernsthaft, dass ich euch davon erzähle?“, fragt Lithan, „Ihr rennt doch sofort zu Yuthian.“
    „Wir könnten es dir schwören“, schlägt Watin, begleitet von Bithans zögerlichem Kopfnicken, aufrichtig vor.
    „Das wird nicht nötig sein“, erwidert Lithan, überzeugt von der Ehrlichkeit der beiden, „Wenn ihr mir versprecht, alles für euch zu behalten und niemanden davon zu berichten, was ich euch erzähle, soll mir das reichen.“
    „Wir versprechen es“, rufen ihm beide zur gleichen Zeit zu.
    „Eigentlich kann ich gar nicht mit Gewissheit sagen, was die Einhörner gestern mit mir gemacht haben“, beginnt Lithan, lehnt seine Harke an einen kleinen, jungen Apfelbaum und zieht die faszinierten Blicke von Watin und Bithan auf sich, „Es waren ihre Augen. Als ich ihnen in die Augen sah, ging es plötzlich los.“
    „Haben sie dich in die Geheimnisse ihrer Existenz eingeweiht?“, fragt Bithan gespannt.
    „Bist du Gott begegnet?“, möchte Watin wissen.
    „Weder noch“, muss er die beiden Jungs enttäuschen, „Eigentlich bin ich nur mir selbst begegnet.“
    „Was meinst du?“, Bithan schaut irritiert. Doch Lithan weiß selbst nicht, was er von seiner mysteriösen Reise in seine eigene Vergangenheit halten soll. „Sie haben mir den Spiegel meines Lebens vor die Nase gehalten… und ihn zerbrochen.“
    „Warum sollten sie so etwas tun?“, rätselt Watin.
    „Darauf haben sie mir leider keine eindeutige Antwort gegeben“, antwortet Lithan enttäuscht.
    „Hast du etwas Neues an dir erkannt?“, stichelt Watin.
    „Vielleicht.“
    Das unerwartete Geräusch brechender Äste zieht Lithans Aufmerksamkeit auf sich.
    „Was ist los?“, fragt Bithan, der nichts gehört zu haben scheint.
    „Sei ruhig“, faucht Lithan zurück, während sich Bithan und Watin fragend anschauen. Lithan macht einige vorsichtige Schritte auf die Büsche zu. Ein kurzer, nach Schmerzen klingender Schrei lässt Lithan stoppen. Watin greift erschrocken an Bithans Ärmel.
    „Was war das?“, fragt er ängstlich.
    Lithan kann nur unwissend mit den Schultern zucken. Dann sind Schritte zu hören, die sich schleppend aus dem dichten Wald heraus kämpfen.
    „Bruder Rathin?“, vergewissert sich Watin, als er in dem schmerzverzerrten und blassen Gesicht die Identität der Person zu erkennen glaubt. Mit Bithan an seiner Seite stürmt Watin auf den offenbar verwundeten Rathin zu. Lithan versucht, beide aufzuhalten, doch sie waren zu schnell. Die schmerzverzerrten Verkrampfungen in Rathins Gesicht weichen, er löst den festen Griff von dem Baum, an dem er sich festhält, und stürzt leblos zu Boden. Die drei Jungs bekommen es mit der Angst zu tun, als sie den Pfeil entdecken, der im Rücken des toten Rathin steckt.
    „Wir müssen Hilfe holen!“, fordert Watin die beiden anderen auf.
    „Bithan, du kommst mit mir ins Kloster“, sagt Lithan, „Watin? Sieh‘ nach, ob man dem Bruder noch helfen kann!“
    „Ich möchte hier nicht alleine bleiben“, gesteht Watin voller Furcht, „Wer auch immer Bruder Rathin umgebracht hat, wird wahrscheinlich noch in der Nähe sein.“
    Von den Mauern des grauen Klosters aus sind rasche Schritte zu hören. Die drei Jungs drehen sich um und erkennen Klostervater Yuthian, der mit zwei anderen Brüdern und einem hurthischen Soldaten auf den tot im Garten liegenden Rathin zustürmt.
    „Seid ihr wohl auf?“, fragt Yuthian die drei Jungs besorgt.
    „Uns geht es gut, Vater“, antwortet der sichtlich erleichterte Watin, „Was ist denn nur passiert?“
    „Kardische Soldaten“, berichtet der hurthische Soldat, „Wir haben versucht sie aufzuhalten, doch einige sind uns offenbar entkommen.“
    „Meine lieben Brüder. Wir können nicht abschätzen, wie viele feindliche Soldaten sich noch in der Nähe unserer Klostergemäuer befinden. Wir werden diese nicht verlassen, bis die Gefahr endgültig beseitigt ist“, ordnet der Klostervater an.
    „Wie viele Soldaten sind bei Euch?“, fragt Lithan den Soldaten beunruhigt.
    „Ihr werdet mit mir vorlieb

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