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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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nehmen müssen.“
    „Ich dachte, dass es in unseren Wäldern von hurthischen Soldaten  nur so wimmelt“, äußert Lithan sein Unverständnis, während Watin und Bithan den anderen Brüdern ins Kloster folgen.
    „Über die Verteilung unserer Truppen darf ich leider keine Auskunft geben“, erklärt der Krieger.
    „Was ist mit den Einhörnern?“, fragt Lithan den Klostervater. Doch Yuthian weiß nicht, worauf Lithan hinaus möchte: „Was soll mit Ihnen sein?“
    „Wir wissen doch genau, was die Karden hier hergeführt hat. Wer beschützt die Einhörner, wenn die Karden mit einer weiteren Einheit, oder einer ganzen Armee zurückkehren?“, möchte Lithan in Sorge um die mysteriösen Wesen wissen.
    „Ich bewundere deinen Einsatz, junger Lithan“, antwortet Yuthian und legt ihm respektvoll und Stolz die mit Ringen behangene Hand auf die Schulter, „Der Schutz von Gottes Abgesandten soll jedoch nicht deine Sorge sein.“
    „Aber“, versucht Lithan nachzuhaken, bevor ihn der Klostervater unterbricht: „Nichts aber . Wir haben einen tapferen, loyalen Soldaten an unserer Seite. Doch Gottes Wachsamkeit wird für den Schutz der Einhörner völlig ausreichend sein. Wir kehren jetzt ins Kloster zurück“, verkündet Yuthian mit unwiderruflicher Entschlossenheit. Sorgenvoll wirft Lithan einen letzten Blick in die dichte, bedrohliche Dunkelheit des Waldes, bevor er dem Klostervater und dem Soldaten zurück ins Kloster folgt.
     
    Seit dem Tod von Bruder Rathin sind einige Stunden vergangen. Lithan ist den Anweisungen des Klostervaters gefolgt und hat sich, nachdem er seine Tätigkeit im Klostergarten abbrechen musste, in die kleine, mit staubigen Büchern vollgestopfte Bibliothek des Klosters begeben. Doch er ist mit seinen Gedanken ganz woanders und kann sich nicht auf die Studien der Rolle der Einhörner im hurthischen Glauben konzentrieren. Der direkte Kontakt, ihr Vertrauen, das sie offenbar in ihn setzen – damit lernt man die wahre Natur dieser mysteriösen Wesen kennen, nicht durch die pathetischen, inhaltslosen Worte religiöser Fanatiker. Die offenkundige Bedrohung durch kardische Soldaten, die in den Wäldern um das Kloster herum schleichen, lenkt ihn zusätzlich von seinen ihm aufgezwungenen Studien ab. Vor ihm liegt, auf einem morschen, dunklen Holztisch, ein dickes Buch mit vergilbten Seiten, gebunden in einem roten, löchrigen Lederumschlag. Die Wahrheit Gottes. Ein flüchtiger Blick auf den Titel des Wälzers lässt Lithan zögern, sich auch nur eine Seite dieses Meisterwerkes religiöser Propaganda anzusehen. Skeptisch und mit hochgezogenen Augenbrauen schaut er, während das Zucken der flammenden Kerzen die Schatten an den Wänden zittern lässt, auf die goldgeprägte Titelschrift.
    Er ist kurz davon, widerstrebend mit dem Kopf zu schüttelt, als er hinter sich die Stimme von Yuthian, dem Ordensvater, hört. „Ich hoffe, die Worte der Weisheit aus diesen heiligen Büchern erreichen dein Herz.“
    Lithan zögert mit einer Antwort. Die Worte mögen sein Herz erreichen, aber nicht auf die Weise, die sich Yuthian erhofft.
    „Das tun sie, Vater“, erwidert der junge Mann in der Hoffnung, seine Zweifel vor Yuthian verbergen zu können. Vater. Dieses Wort verlässt mit einer anerzogenen Selbstverständlichkeit Lithans Mund. Doch es schmerzt mit jedem Mal, wenn er diesen Mann, der für Lithan alles verkörpert, was er an Religion und dem Glauben verabscheut, mit Vater anreden muss.
    „Wenn wir deine Fortschritte in einigen Tagen testen werden, hoffe ich auf eine Bestätigung deiner Aussage“, zweifelt Yuthian die Antwort seines Schützlings offen an. Lithan schafft es nicht, seine Abneigung tief genug herunterzuschlucken und verzichtet auf eine direkte Reaktion auf Yuthians Worte. Er schließt kurz, unbemerkt von Yuthians Blick, der hinter ihm auf und ab läuft, die Augen, um zu verhindern, sich zu sehr aufzuregen.
    „Gibt es schon Neuigkeiten zu den Machenschaften der Karden vor den Klostermauern?“, versucht Lithan das Thema zu wechseln.
    „Nithian versicherte mir, dass keine unmittelbare Gefahr für uns besteht“, berichtet Yuthian.
    „Nithian?“, fragt Lithan. Diesen Namen hat er noch nie gehört.
    „Unser Gast vom Heer“, antwortet Yuthian, „Er kam vor wenigen Minuten von seinem Rundgang zurück.“
    Lithan erinnert sich an den Soldaten, der den Klostervater am Nachmittag in den Garten begleitete, kurz, nachdem Rathins Leiche aufgetaucht war.
    „Was werden wir unternehmen, um Nithian

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