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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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wohl einem von Euch“, sagt dieser mit unerwartet sanfter Stimme und präsentiert Ksilians Schwert, welches er vor der Höhle gefunden hat. Während Qwotilia befürchtet, endgültig von ihrer Angst übermannt zu werden und jeden Moment in Ohnmacht zu fallen, kommt der Eishexer mit dem Schwert Ksilians in der Hand auf die vor vom Lagerfeuer kauernden, fassungslosen Freunde zu.

Kapitel Vierzehn
     
    Das alt- rashanische Kloster in den hurthischen Wäldern.
     
    Unter der warmen Mittagssonne schwitzt Lithan Nachtwald unter seiner Kutte, während er mit der Harke in den Gärten vor dem Kloster damit beschäftigt ist, den Boden zu lockern. Der Himmel ist blau und fast wolkenlos. Die aus dem Wald in die Klostergärten wehende Luft ist mild und trägt den Duft der Wildnis und der Natur mit sich. Überall um ihn herum riecht es nach frischen Kräutern. Doch Lithan fühlt sich unwohl. Die Reise in seine Vergangenheit, auf die ihn die Einhörner am Vortag geschickt haben, kreiste noch den gesamten Abend in seinen Gedanken. An Schlaf war kaum zu denken. Unruhig wälzte er sich in seinem schmalen, harten Bett hin und her und muss sich dabei verlegen haben. Der Nacken zieht unangenehm. Er vermag kaum den Kopf zu drehen, ohne einen heftigen Schmerz zu verspüren, der sich von seinen Schultern bis direkt hinter seine Augen zieht. Beinahe fühlt er sich so, als hätte er sich den ganzen Abend mit Wein betrunken.
    „Was ist denn mit dir los?“, möchte Bithan Flussknecht wissen, der den gequälten Gesichtsausdruck auf Lithans Gesicht erkennt.
    „Gar nichts“, antwortet dieser, während ihn die Sonne blendet und er schützend vor dem grellen, schmerzenden Licht seine Augen zusammenkneift.
    „Du siehst aus, als ob du gestern Abend noch in die Schänke des Klostervaters eingebrochen bist“, beschreibt Watin Immerlein schmunzelnd seinen Eindruck von Lithans Zustand.
    „So fühle ich mich auch“, erwidert Lithan, während er versucht, mit leichten Drehungen seines Oberkörpers die stechenden, schmerzenden Verkrampfungen im Nacken zu lösen. Er fasst sich genervt an die Schläfe, „Was wollt ihr denn hier?“
    „Neue Sprösslinge pflanzen und wässern, wenn du mit deiner Arbeit hier fertig bist“, berichtet Bithan.
    „Vielleicht solltest du die Arzneikammer aufsuchen“, schlägt ihm Watin besorgt vor.
    „Nein“, lehnt Lithan ab, „Lieber quäle ich mich den ganzen Tag mit meinen Kopfschmerzen, bevor ich einem von Yuthians neugierigen Brüdern lästige Fragen beantworte.“
    „Was meinst du?“, fragt Bithan. Doch Lithan möchte den beiden Jungs jetzt nicht seine Sicht der Dinge auf den klösterlichen Alltag erklären.
    Für die wahrscheinlich folgenden Bekehrungsversuche der beiden Freunde kann Lithan jetzt nicht die nötige Kraft aufbringen. „Unwichtig.“
    „Wir könnten Ausschau nach etwas Walissenkraut halten. Es brennt zwar ein wenig und ist etwas scharf, aber mit heißem Wasser übergossen und auf Stirn und Schläfen aufgetragen, könnte es deine Schmerzen lindern“, schlägt Watin dem verblüfftem Lithan vor.
    „An dir ist wirklich ein Mediziner verloren gegangen“, scherzt Bithan.
    „Ich bin eben aufmerksam, wenn ich Schicht bei Bruder Zethian habe“, versucht sich Watin und seine Interesse für die Kräuterkunde zu erklären.
    „Da bin ich sicher“, lästert Bithan, „Bruder Zethian ist bestimmt auch höchst aufmerksam, wenn du Schicht bei ihm hast.“
    „Er ist nun mal für die Arzneikammer zuständig“, klärt Watin seinen Freund auf, „Und ich bitte dich, diese unzüchtigen Kommentare zu unterlassen“.
    Lithan versucht sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren, um dem Gespräch zwischen Watin und Bithan zu entfliehen. Wenn es ihm besser gehen würde, könnte er wahrscheinlich mit einem Grinsen die Tatsache kommentieren, das die beiden Jünger Gottes auch nur Wesen aus Fleisch und Blut sind und sich über ganz verschiedene Dinge streiten und ganz unterschiedlicher Meinung sein können.
    Als Bithan bemerkt, das Lithan mit der Harke in seiner Hand langsam Abstand zu ihm und Watin gewinnt und lustlos versucht, die vertrocknete Erde zu lockern, ruft er ihm fragend nach: „Lithan! Was war denn nun eigentlich gestern mit dir und den Einhörnern los?“
    Lithans Hoffnungen wurden enttäuscht. Er hätte wissen müssen, dass die beiden Jungs nicht vergessen haben, wie sie ihn am Abend des Vortages bei den Einhörnern gefunden haben. Nun muss er sich doch den Fragen der neugierigen Jungs

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