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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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länger, Soldatin?“, möchte Botin, wenig begeistert durch die Störung, wissen.
    „Lange genug, um zu bemerken, dass Ihr Freude an dem Anblick meiner Heimat habt“, erwidert sie voller Stolz.
    „Die Schönheit dieser Landschaft ist wohl kaum etwas, das Ihr der sagettarischen Kultur zuschreiben könnt“, belehrt Botin die Soldatin.
    „Ich wollte Euch nicht stören“, meint Seylat.
    „Aber das habt Ihr“, faucht Botin und wendet seinen Blick wieder auf die an ihm vorbei ziehende Küste zu, „Was führt Euch zu mir?“
    „Wir werden in weniger als einer Stunde die Hafenzufahrt der Königinnenstadt erreichen.“
    „Es kommt mir so vor, als hätten wir erst vor wenigen Minuten alles vollständig verstaut und alle Männer und Frauen untergebracht“, muss Botin erstaunt feststellen.
    „Das ist nicht ganz falsch, Hauptmann“, pflichtet ihm die Soldatin bei.
    Erneut dreht sich Botin überrascht zu Seylat um. „Ich staune, dass mein guter Freund Dalin nicht hinter Euch her ist. Er scheint von Euch sehr angetan zu sein.“
    Seylat muss lächeln. „Den Eindruck hatte ich auch. Besonders, nachdem ich einige Stunden damit verbracht habe, ihn unter Deck abzuhängen.“
    „Ihr werdet feststellen, das Dalin sehr hartnäckig sein kann. Besonders, wenn es um eine schöne Frau geht“, versucht sich Botin an einem Kompliment.
    „Ich bin Soldatin der sagettarischen Armee“, belehrt Seylat den Hauptmann und macht einen aggressiven Schritt auf ihn zu, „Mein Aussehen sollte für Euch keine Rolle spielen.“
    „Das tut es nicht“, erklärt Botin und versucht die junge Frau mit einem zaghaften Lächeln zu beruhigen, „Ich versuche nur das Eis zu brechen, welches sich zu Beginn unseres Gespräches gebildet hat.“
    „Das ist nicht nötig“, meint Seylat, „Dalin ist ein netter Kerl, wenn auch etwas aufdringlich.“
    Botin erinnert sich, dass er Seylat vor wenigen Tagen, an einem Morgen im Lager der Sagettari, in Dalins Zelt begegnet ist. Doch er beschließt, diese Erinnerung für sich zu behalten. Er kennt die forsche Kriegerin zu wenig und muss sich bremsen, um nicht zu vertraut mit ihr zu werden.
    Während Botins Blicke verträumt den sich auftürmenden und auf die Küste zurollenden Wellen folgen, dreht sich Seylat beunruhigt um. Das Schellen der Schiffsglocke hat ihre Aufmerksamkeit erregt. Sie beobachtet, wie einige sagettarische Soldaten mit gezogenen Schwertern das sonnige Deck verlassen und aufgeregt ins Innere des Schiffes stürmen.
    „Was ist los?“, fragt Botin, als er das nervöse Schauspiel bemerkt.
    „Ich weiß es nicht“, antwortet Seylat. Doch die Art und Weise, wie sie zögernd auf die Frage des Hauptmannes reagiert, erinnert diesen an den Soldaten Ninyak, als dieser, wenig überzeugend, das Fehlen von General Niyor zu erklären versuchte.
    „Dann sollten wir besser nachsehen“, schlägt Botin vor.
    Er bemerkt, das Seylat wenig begeistert davon ist, dass er sie auf den Weg in den Bauch des Schiffes begleiten möchte. Sie wirkt ertappt, als sie Botin zustimmend zunickt. Als würde sie ein Geheimnis verraten, das sie versprochen hatte, zu bewahren.
    „Alles in Ordnung?“, fragt er.
    „Das werden wir gleich sehen“, antwortet Seylat und läuft zügig voran. Botin weiß nicht, was ihn gleich erwartet. Doch inzwischen befürchtet er, das in der Behauptung Migors, General Niyor sei wegen eines internen Zwischenfalls nicht zum verabredeten Gespräch erschienen, mehr Wahrheit steckte, als er vermutete.
    Botin folgt der immer schneller werdenden Seylat zu einem Zugang, der sich direkt unter der Schleuse befindet, durch welche die gewaltigen Ketten nach draußen geführt werden, um die riesigen Segel die mächtigen Masten heraufzuziehen. Seylat stürmt auf einen Soldaten zu, der ihr blutverschmiert und kraftlos entgegen kommt.
    „Soldat! Was ist passiert?“, fragt sie unbeherrscht. Zögernd schaut dieser auf den hurthischen Hauptmann, der hinter Seylat steht. Er wagt es nicht, die Frage in Beisein eines Hurth zu beantworten.
    „Ich habe dich etwas gefragt!“, brüllt sie ihren verwundeten Kameraden an.
    „Anhänger von Herzog Nyrtas“, beginnt der Soldat zu berichten, „Sie sind wohl mit einigen loyalen Kriegern nicht zurechtgekommen. Dann ist alles außer Kontrolle geraten.“
    Botin hat keine Ahnung, wovon der Soldat redet. Wer ist Nyrtas? Warum bekämpfen sich sagettarische Soldaten gegenseitig?
    Irritiert schüttelt er den Kopf. „Was soll das alles?“, möchte er von Seylat

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