Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)
wissen.
„Das erkläre ich Euch später“, erwidert Seylat, stößt den verletzten Soldaten beiseite und läuft den engen Gang weiter hinunter. Botin folgt ihr zu einer großen Treppe, die der Beschilderung zu folge zu den Quartieren der Besatzung und der Passagiere führt.
„Hauptmann Eisenfels“, hört Botin jemanden rufen. Es ist Teethia Seewacht, die mit einigen anderen Kriegern seiner Einheit beunruhigt auf ihren Hauptmann zustürmt.
„Habt ihr herausfinden können, was genau hier los ist?“, fragt er die aufgebrachte Soldatin.
„Nicht genau“, antwortet sie, „Wir waren mit Dalin Wolfsklamm unter Deck. Es war eine ausgelassene und gute Stimmung. Dann sind einige Sagettari aufeinander losgegangen. Ich weiß nicht, was hier los ist.“
„Wo ist Dalin?“, fragt Botin besorgt.
„Er hielt es für besser, wenn wir uns zurückziehen“, meint Teethia, „Er blieb unten, um zu sehen, das keiner von uns dort hinein gezogen wird.“
„Ich möchte zu gern wissen, was die Sagettari vor uns verbergen“, gesteht Botin seine Neugier, „Teethia? Ihr folgt mir nach unten. Die anderen begeben sich erst einmal an Deck, bis sie andere Befehle erhalten.“
Während die übrigen Krieger seiner Einheit den Rückzug antreten, folgt Teethia dem Hauptmann die große, stählernde Treppe hinunter. Botin fühlt sich an ein Schlachtfeld erinnert, als er die blutenden und teilweise sehr schwer verletzten Soldaten in den Zugängen zum großen Aufenthaltsraum liegen sieht. In dem heillosen Durcheinander erkennt er einige Meter voraus Seylat.
„Ich möchte jetzt wissen, was hier los ist?“, fordert er die junge Kriegerin, die gerade mit einem anderen sagettarischen Offizier spricht, auf.
„Wer seid Ihr, dass Ihr einer meiner Krieger Befehle erteilt?“, möchte der fremde Mann von Botin wissen.
„Ich bin der Hauptmann der Einheit, die Ihr sicher in Eure Hauptstadt bringen solltet. Mein Name ist Botin Eisenfels“, antwortet er energisch.
„Mein Name ist Dyrsa Ixissar. Ich bin der kommandiere Offizier an Bord“, stellt sich der sagettarische Soldat vor. Botin bemerkt, dass dieser Dyrsa nicht einfach nur ein höherer Soldat ist. Die Embleme an seiner Rüstung sind eindeutig königlich.
„Ihr gehört zur königlichen Familie“, stellt Botin fest beim Klang des Namen Ixissar fest.
„Zur falschen Seite, offenbar, aber ja“, antwortet Dyrsa verlegen.
Doch Botin rätselt noch immer über die Hintergründe: „Was meint Ihr?“
„Folgt mir. Ich erkläre es Euch in meiner Kajüte“, fordert er Botin auf.
„Teethia? Ihr sucht nach Dalin und kehrt mit ihm an Deck zurück, wenn Ihr ihn gefunden habt“, befiehlt er seiner Soldatin, bevor er Dyrsa folgt.
„Verstanden, Hauptmann“, bestätigt diese und verschwindet nach einem tiefen Nicken im Getümmel.
Wenige Minuten später, Dyrsa verschließt die Tür zu seinem Raum hinter sich, fragt Botin neugierig: „Mit welchem Titel darf ich Euch ansprechen?“
„Titel? Wenn ihr die Königin fragt, habe ich keinen Titel. Nennt mich einfach Dyrsa“, antwortet dieser und verwirrt den Hauptmann nur noch mehr.
„Ich möchte wirklich gerne verstehen, was hier eigentlich los ist“, erklärt Botin, „Schließlich seid ihr für die Sicherheit meiner Krieger auf den Weg nach Bilanis Ixis verantwortlich.“
„Ich kann verstehen, dass ihr Euch um Eure Krieger sorgt“, versucht Dyrsa auszuweichen.
Doch Botin verliert die Geduld. „Was ist hier los? Ich möchte nicht noch einmal fragen.“
„Es ist ein Familienstreit, der die Sicherheit unseres ganzen Landes gefährdet. Herzog Nyrtas, Onkel von Königin Lynarat, ruft inzwischen offen zum Widerstand gegen die Herrschaft seiner Nichte aus. Er hält sie für unfähig das Land zu regieren und wollte bereits vor ihrer Ernennung ein Gesetz durchbringen, welches die Regelungen zur Thronfolge ändert und ihn zum König gemacht hätte“, berichtet Dyrsa.
„Aber warum jetzt? Ist Uneinigkeit innerhalb der sagettarischen Grenzen jetzt, wo sich ganz Vylithien im Krieg gegen die Mächte des Feuers befindet, nicht das gefährlichste, was Eurem Land passieren kann?“, fragt Botin entsetzt.
„Herzog Nyrtas behauptet, dass Königin Lynarat den Widerstandsrat nur gegründet hat, um sich die Unterstützung der anderen Königshäuser zu sichern“, antwortet Dyrsa.
„Und was glaubt Ihr?“, rätselt Botin um die Motive seines Gegenübers.
„Ich glaube, mein Vater hat unrecht“, erwidert Dyrsa und macht Botin mit seiner Antwort
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