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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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früher in Bilanis Ixis angekommen, wenn wir nicht Einhörner aus der Gewalt der Karden hätten befreien müssen.“
    „Gott wird Euch für Eure Tapferkeit belohnen, Hauptmann“, verspricht ihn Aathya.
    „Das hat uns bereits Yuthian, Ordensvater des Klosters versichert, in dem wir die Einhörner in Sicherheit brachten“, zweifelt Botin. Doch Aathya weiß um die Tatsache, dass einige Soldaten im fortgeschrittenen Dienst nicht mehr so konsequent gottesfürchtig sein können, weshalb sie ihn das Misstrauen in seiner Stimme vergeben kann.
    „Ihr seid dann von der Grenze mit Schiffen hier hergereist?“
    „Um Zeit aufzuholen, die wir bei diesem unplanmäßigen Abenteuer verloren haben“, erklärt Botin der Botschafterin.
    „Seid ihr dabei irgendwelchen Besonderheiten begegnet?“, möchte sie wissen. Botin ahnt, dass die Botschafterin nichts von seinen Gedanken erfahren möchte, die ihn seit dem Passieren der Pforten der Sirenenbucht beschäftigten.
    Auch sie scheint etwas von den inneren, politischen Schwierigkeiten der Sagettari zu wissen. „Ich gehe davon aus, dass Ihr bereits von der Fehde zwischen den Truppen der Königin und ihrem Onkel im Norden wisst, Botschafterin.“
    „Der Regierungsstab der Königin ist darum bemüht, diese Angelegenheit vor der Außenwelt zu verbergen. Doch je größer diese Bemühungen werden, desto mehr scheint dieser Konflikt zu eskalieren“, befürchtet Aathya.
    „Ich war auf das Planen von Schlachten und dem Ausarbeiten von Taktiken vorbereitet, aber nicht darauf, als Figur in einem Spiel um Macht im sagettarischen Palast eingesponnen zu werden.“
    „Darum habe ich Euch sprechen wollen, Hauptmann“, macht Aathya diesen neugierig, „Ich werde Eure Position als diplomatischer Vertreter im Rat einnehmen. Das ist von unserem König abgesegnet. Ihr werdet mir mit Eurem Sinn für Taktik zur Seite stehen.“
    Botin ist überrascht, doch nicht enttäuscht. Nach dem, was Dyrsa ihm an Bord des Schiffes über die Schwierigkeiten der Königin mit den Anhängern ihres Onkels erzählt hat, ist Botin sogar froh darüber, nicht die politische und diplomatische Last dieser Mission tragen zu müssen. „Das halte ich für eine weise Entscheidung, Botschafterin.“
    Aathya nickt zufrieden. „Beobachtet, Hauptmann. Beobachtet genau. Wenn der Rat morgen zu seiner ersten Sitzung zusammenkommt, schaut Euch die Leute, die mit uns an diesem Tisch sitzen werden, ganz genau an. Verlasst Euch auf Eure Instinkte. Diese werden frischer sein als die meinen, die nach zu vielen Sitzungen mit Politikern und Diplomaten schon etwas abgestumpft sind.“
    „Was erwartet Ihr von mir zu erfahren?“, fragt Botin. Er ist irritiert von der Bitte der Botschafterin.
    „Ich möchte wissen, ob die Königin und ihr machtsüchtiger Onkel bereits ihre Fäden gesponnen haben. Wenn sie diese bereit sind zu ziehen, darf uns das nicht entgehen“, antwortet Aathya flüsternd, „Solange Ihr hier seid, bin ich auf Eure Hilfe angewiesen.“
    „Ihr sollt sie haben“, bestätigt Botin stolz und kraftvoll. Er ist erleichtert darüber, dass er nicht allein in seiner Besorgnis ist, das all dies, was die sagettarische Königin auf die Beine gestellt hat, nur dazu dient, ihren Thron vor ihrem Onkel zu schützen.
    Doch selbst wenn dem so ist, soviel ist Botin klar, muss er die Gunst der Stunde nutzen und mit seinen Brüdern und Schwestern aus den Eiserlinger-Ländern, aus Valesia und aus Vathexon alles daran setzen, gemeinsam diesen vierten und hoffentlich letzten Feuerkrieg zu überstehen. Und zwar siegreich.
     
    Aufmerksam und mit geschärftem Blick folgt Keylin den Schritten der kleinen, stämmigen Britilia Larjs, die sie eben, kurz nach Betreten des Botschaftsgebäudes, kennengelernt hat. Sie laufen durch die kühlen, grauen Gänge des zweiten Obergeschosses der Botschaft. Keylin glaubt in der Körpersprache der angegrauten Dame Ungewissheit zu erkennen, als diese nach dem Büro von Botschafter Hynderson sucht.
    „Hier schaut es hinter jeder Ecke gleich aus“, stellt Keylin fest. Sie versteht Britilias Unsicherheit.
    „Ich könnte mich ohrfeigen“, schimpft diese lautstark, „Seit über zwanzig Jahren arbeite ich nun hier und ich finde das Büro des Botschafters nicht mehr.“
    Sie bleibt stehen und stemmt ihre kleinen Arme in ihre ausladende Hüfte. Prüfend schaut sie sich um.
    Plötzlich dreht sie sich zu Keylin und verkündet mit einem breiten Lächeln in ihrem runden, leuchtenden Gesicht. „Wir sind hier

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