Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)
Präsenz von Soldaten sicherer zu machen. Wir wollen mit der Königin die Möglichkeit erörtern, unsere Handelspartner der Alten Welt um Hilfe im Krieg gegen die Feuerkönige zu ersuchen und möchten über Erkenntnisse unsere Spione in Vathexon sprechen.“
Das Schweigen der Königin und der Senatskanzlerin macht Dassor nervös. Er muss kräftig schlucken, während seine Blicke von einem Ende des Raumes zum anderen hin und her wandern.
„Ich dachte, es stünde mehr auf Eurer Liste“, scherzt die Königin mit einem listigen Grinsen.
„Erleuchtet uns mit weiteren Gesprächsvorschlägen, Hoheit“, fordert Niffarat die Königin auf. Sie hat wie immer keine Mühen, dem Senat zu demonstrieren, wie wenig sie sich von der Anwesenheit von Königin Lynarat einschüchtern lässt.
Die Königin zuckt mit den Schultern. „Kanzlerin, ich habe nichts, das ich mit Euch oder den Senatoren besprechen möchte.“
„Schade“, erwidert Niffarat und schaut fragend in die Runde, „Dann beginnen wir noch gleich mit Punkt Eins, würde ich vorschlagen?“
Die Anwesenden nicken. Doch die Königin ist anderer Meinung: „Wenn es die Kanzlerin und den geplanten Tagesablauf nicht zu sehr stört, würde ich zuerst erfahren, was aus Vathexon zu berichten gibt.“
Mit strafenden Blicken, von denen sich Lynarat jedoch nicht beeindrucken lässt, schaut Niffarat die Königin an. „Ich schlage vor, bei der von Dassor vorgetragenen Reihenfolge der Tagespunkte zu bleiben, wenn es Euch gleich ist.“
„Das ist es nicht“, behauptet die Königin, „Es ist nur immer wieder das selbe, alte Lied, in dem ihr dem rebellischen Pack im Norden mehr Macht und Einfluss zugesteht, als es tatsächlich verdient.“
„Wir sind überrascht, wie wenig ernst Ihr die Situation nehmt“, erwidert Senator Larpin Assix, der in der Mitte des linken Tisches sitzt und enttäuscht zur Königin blickt.
„Und ich bin überrascht, wie ernst der Senat diese angebliche Bedrohung durch Nyrtas und seine Bande feiger Überläufer nimmt“, stellt Lynarat klar.
„Wenn Ihr das verräterische Verhalten Eures Onkels für harmlos haltet, wieso weigert ihr Euch dann, die Bedenken des Widerstandsrates sachlich und glaubhaft für die Ohren unserer fremdländischen Gäste zu zerstreuen?“, möchte Niffarat wissen. Ihren schmalen, leicht zusammengekniffenen Augen ist anzusehen, dass sie den Behauptungen der Königin nicht glaubt.
Die Königin schweigt einen Augenblick, bevor sie auf die Frage der Senatskanzlerin antwortet: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Vater diesen Senat nur mit seinen Befugnissen ausgestattet hat, nur um sich ständig vor Euch erklären zu müssen. Das ermüdet mich.“
Larpin Assix, Schatzmeister des Senats und Senator für Handel, erhebt sich, blickt auf der Suche nach Mut zur Kanzlerin, und dreht sich um zur Königin. „Majestät, ich möchte Euch bitten, auf die Frage der Senatskanzlerin zu antworten.“
„Nein“, antwortet Königin Lynarat, „Glaubt Ihr ernsthaft, dass ich Maßnahmen zur Bekämpfung von Herzog Nyrtas hier vor Euch im Senat bespreche, wenn keiner von uns sagen kann, wie weit sein Einfluss tatsächlich reicht?“
„Also plant Ihr doch etwas?“, fragt Senatorin Sansarlat Marrit von der anderen Seite des Raumes. Ihre Stimme verrät ihre Irritation.
„Ich sage das jetzt zum letzten Mal. Und ich werde jede Sitzung kommentarlos verlassen, wenn ich dazu jemals wieder etwas gefragt werden“, stellt die Königin klar, während sie jedem Senator und jeder Senatorin im Raum nach und nach in die Augen schaut, „Wenn ich etwas mit meinen Generälen und militärischen Beratern plane, um die Machenschaften von Herzog Nyrtas niederzuschlagen, werde ich darüber in dieser Kammer nicht ein einziges Wort verlieren. Diese Entscheidung habe ich zum Wohle der sagettarischen Sicherheit getroffen, und nicht, um Euch zu ärgern. Ich hoffe, das habe jetzt alle verstanden.“
„Ihr schuldet dem Volk eine Antwort“, erinnert sie Niffarat. Doch die Königin lässt sich nicht beirren. „Die Antwort für mein Volk wird dessen Sicherheit sein.“
Niffarat schüttelt den Kopf. „Eine nachvollziehbare Erklärung, Majestät. Doch ich glaube, Ihr solltet Euch mehr einfallen lassen, um vor allem die Hurth und die Südberg-Eiserlinger davon zu überzeugen, dass es Euch mit der Stationierung so vieler fremdländischer Soldaten in unserer Hauptstadt nicht nur um einen Schild gegen Herzog Nyrtas geht.“
„Darüber werde ich nachdenken,
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