Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)
Kanzlerin“, antwortet die Königin. Ihr Blick verrät den Volksvertretern und Kanzlerin Karron, das es sie nicht kümmert, ob man ihren Worten Glauben schenkt oder nicht.
„Wunderbar“, meint die Kanzlerin, während sich ihr angespanntes Gesicht wieder etwas lockert.
Dassor wartet einen Augenblick und lässt mit dem im Raum stehenden Schweigen die erhitzten Gemüter der Anwesenden abkühlen, bevor er einen vergewissernden Blick zu Niffarat wirft. Nach ihrem bestätigendem Nicken erhebt er sich erinnert die Senatoren und die Königin an den nächsten Tagungspunkt: „Wehrte Herrschaften, Eure Majestät, wir wollen nun die Notwendigkeit diskutieren, die Straßen und die Bevölkerung von Bilanis Ixis durch eine Verstärkung der Militärpräsenz sicherer zu machen. Ich übergebe das Wort an Senatorin Marrit.“
Dassor setzt sich, beugt sich vor zu seinem Füller und seinem bereits beschriebenen Papier, um die Protokollierung der Ratssitzung fortzuführen, während sich Sansarlat Marrit erhebt und das Wort an ihre Kollegen und die wenig interessiert wirkende Königin richtet: „Ich danke Euch, Dassor. Lasst mich gleich das Wort an die Königin richten“, beginnt die Senatorin und schaut Lynarat mit einem aufrichtig dankbaren Gesicht an, „Wir alle wissen zu schätzen, das sei es geschafft haben, in dem Wahnsinn, der über Vylithien hereinbricht, unserer Freiheit zu garantieren. Jeder Mann und jede Frau in Bilanis Ixis weiß es zu schätzen, nicht durch Maßnahmen der Angst und der Macht in ihrem alltäglichen Leben eingeschränkt worden zu sein.“
Mit einem angedeuteten Nicken nimmt die Königin die Worte der Senatorin zu Kenntnis.
Doch sie ahnt, dass es nicht bei Sansarlats Dankbarkeitsbekundungen bleiben wird. „Wieso habe ich nur das Gefühl, das gleich noch ein aber folgen wird?“
„Erfahrung“, wirft Niffarat von der anderen Seite des Raumes ein. Die Kanzlerin weiß, dass auch die Königin empfänglicher für Kritik und Vorschläge ist, wenn die Ratsmitglieder ihre Anliegen mit Komplimenten beginnen.
„Fahrt fort, Senatorin“, meint die Königin, ohne dem Einwurf der Kanzlerin auch nur einem Blick zu gönnen.
Sansarlat horcht kurz in sich, um nach der kleinen Unterbrechung zu ihrer Rede zurückzufinden: „Nun, wo Sagettar eine aktivere Rolle im Krieg gegen die Mächte des Feuers eingenommen hat, ist die Hauptstadt einfach anfälliger für feindliche, äußere Einflüsse. Wenn wir nicht besser kontrollieren, wer oder was über die offenen Häfen unsere Stadt erreicht, haben wir keine Möglichkeit, feindliche Aktivitäten im Untergrund zu unterbinden. Es könnte außerdem zu Demonstrationen und Protesten der Bevölkerung gegen Entscheidung der Regierung kommen, wenn es darum geht, Freiheiten zu beschneiden, um unser aller Sicherheit zu gewährleisten.“
Während die übrigen Senatoren ihr zustimmend zunicken und aufgeregt tuscheln, ist die Königin nicht überzeugt. „Auf welche Art von Entscheidung wollt ihr hinaus, Senatorin? Welche Maßnahmen schlagt ihr vor, um das Volk zu schützen?“
Nervös blättert Sansarlat in ihren Unterlagen und antwortet, während sie die Königin immer wieder kurz und verunsichert anschaut. „Ich empfehle der Königin und dem Senat die Kontrolle aller eingehenden und ausgehenden Personen. Wir sollten Schiffe und Boote, die in den Häfen der Stadt anlegen gründlich durchsuchen.“
„Von welchen Schiffen sprechen wir hier, Senatoren?“, möchte die Königin wissen, „Und wie genau stellt ihr Euch diese Durchsuchungen vor?“
„Handelsschiffen, Truppentransporter, zivile Boote, Kutter, Kriegsschiffe. Alles, was den lieben, langen Tag vor unserer Küste aufkreuzt.“
Das tiefe Seufzen der Königin verrät den Ratsmitgliedern, dass diese mit der Antwort der Senatorin nicht übereinstimmt.
„Wie kann ich mir das vorstellen? Soll jeder Fischer, der zwei bis drei Mal am Tag rausfahren muss, um seine Familie zu ernähren oder versucht sein Geschäft am Laufen zu halten, jedes Mal von Soldaten kontrolliert werden, wenn er nach Bilanis Ixis zurückkehrt? Wie lange sollen diese Durchsuchungen dauern? In welchen Abständen sollen sie stattfinden? Ich halte es für riskant, Truppentransporter oder Kriegsschiffe zu durchsuchen, ohne die Sicherheit der Missionen und Aufträge zu gefährden, auf denen unsere Kriegerinnen und Krieger sich gerade befinden. Ich wiederhole mich nur ungern, aber so lange, wie wir nicht wissen, wer für Nyrtas oder dem Feind im Osten
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