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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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braucht“, meint Qwotilia und schaut vorwurfsvoll zum Eishexer.
    Dieser versucht erneut, die unruhige Stimmung in der Gruppe zu besänftigen: „Wir werden alle gemeinsam zu unserem nächsten Unterschlupf aufbrechen. Euer Freund wird sich dort erholen können, bis er wieder bei Kräften ist. Dann sollte er entscheiden, ob er zurück oder uns weiter begleiten möchte.“
    Tralian ist dankbar für den Vorschlag des Eishexers, doch er versucht eisern, dieses Gefühl nicht nach außen dringen zu lassen.
    „Einverstanden“, erwidert Qwotilia. Der Atem vor ihrem Mund gefriert.
    „Von mir aus“, flüstert Ksilian, wenig begeistert von der bevorstehenden Unterbrechung.
    Die Gruppe setzt ihren Marsch zu der angekündigten Felsklippe fort. Es ist ein zäher, mühsamer Marsch. Durch die Schmerzen in Tralians Füßen kommen sie nur sehr schleppend voran. Der Schneefall lässt nach einigen quälenden Stunden nach. Der Himmel reißt auf. Allerdings wirft die Nacht durch die einsetzende Dunkelheit bereits ihre Schatten voraus.
    „Wir sind da“, verkündet der Eishexer. Die Gruppe bleibt stehen und schaut geschlossen und voller Ehrfurcht die steile Felswand hinauf.
    „Wie hoch wird das wohl sein?“, möchte Qwotilia wissen.
    „Hmm, vielleicht zwanzig, fünfundzwanzig Meter“, schätzt Ksilian.
    „Wir verlieren besser keine Zeit, bevor ich es mir noch anders überlege“, meint Tralian.
    „Ich gehe voran“, verkündet der Eishexer und wendet sich an die beiden Geschwister, „Ihr folgt mir. Und sorgt dafür, dass euer Freund nicht abstürzt.“
    „Sollte nicht der Schwächste das Tempo vorgeben?“, fragt Qwotilia besorgt.
    „Dann hängen wir bei Sonnenaufgang noch in der Felswand“, spottet Ksilian.
    „Prüft am besten noch einmal die Kletterhacken an euren Schuhen, bevor es losgeht“, schlägt der Eishexer vor, „Die Felsvorsprünge können sehr schmal und glatt sein.“
    Die drei Jugendlichen befolgen den Vorschlag. Alle drei sind unter normalen Umständen sehr gute Kletterer. Doch bei diesen Witterungsverhältnissen sind sie besonders auf ihre Ausrüstung angewiesen. Nachdem sich Ksilian, Qwotilia und Tralian vom Zustand ihrer Kletterhacken überzeugt haben, folgen sie dem Eishexer und klettern die steile, widerspenstige Felswand hinauf.
    „Alles in Ordnung?“, ruft Ksilian nach wenigen Metern zu Qwotilia und Tralian hinunter.
    „Ja, ja. Klettere einfach weiter“, antwortet Tralian mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Doch mit jedem Zentimeter, den sich Tralian hinauf kämpft, fällt es ihm schwerer, seinen Freunden zu folgen. Jeder Schritt, jeder Schlag seines Fußes an die harte Felswand, jagt die Schmerzen von seinen Füßen hinauf in seinen gesamten Körper. Erst, als der Eishexer bereits das obere Ende der Klippen erreicht hat und helfend hinunterschaut, fällt auch Qwotilia auf, das Tralian bereits einige Meter zurückgefallen ist.
    „Ich komme zu dir“, ruft sie zu ihm hinunter.
    „Nein“, hält der Eishexer sie zurück, „Du und dein Bruder klettern hoch und lauft dort den kleinen Weg zwischen den Felsen hindurch. Dort ist auch bald die Höhle zu sehen. Ich kümmere mich um euren Freund.“
    Da auch Qwotilia spürt, wie die Kraft in ihren Fingern schwindet, stimmt sie dem Eishexer nickend zu und klettert mit ihrem Bruder die verbleibenden Meter hinauf.
    Nachdem Qwotilia erleichtert den großen Vorsprung erreicht hat, kriecht sie auf allen Vieren zur Klippe zurück und ruft zu Tralian hinunter: „Es ist alles in Ordnung. Wir sind oben angekommen. Warte noch einen Moment. Hilfe ist unterwegs.“
    „Geht nun“, sagt der Eishexer zu den beiden entkräfteten Geschwistern, „Ich kümmere mich um Tralian.“
    Ksilian läuft los, während Qwotilia zögert.
    „Was ist los?“, möchte Ksilian von seiner Schwester wissen.
    „Ich weiß nicht so recht“, antwortet sie und schaut ihren Bruder zweifelnd an.
    „Du hat ihn doch gehört“, versucht Ksilian seine Schwester zu überzeugen, „Er holt Tralian da raus.“
    „Warum können wir nicht einfach warten?“, fragt sie den Eishexer.
    „Die Eismurrgs werden bald mit der Jagd beginnen“, verkündet dieser, „Es ist hier wirklich nicht sicher für euch.“
    Allein die Ankündigung der fleischfressenden Bestien lässt Qwotilia zurückweichen. Ohne ein weiteres Wort folgt sie ihren Bruder mit zügigen Schritten.
    „Versuche mir noch den einen oder anderen Meter entgegen zu kommen“, ruft der Eishexer Tralian zu, „Ich klettere dir entgegen und helfe

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