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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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anzusehen. Immer wieder blickt er nervös in das dichte Gestrüpp, sein Schwert immer griffbereit. Die Späher, die die zurückliegende Strecke kontrollieren, haben ihn darüber informiert, dass es Spuren und Anzeichen von Krieger der Hurth gibt, die die Verfolgung seiner Einheit aufgenommen haben. Es ist ihr Land und sie sollten es verteidigen. Nassar versucht sich so oft wie möglich an sein Ehrgefühl zu klammern, da es in diesem Krieg, den die Feuerkönige auch seinem Volk aufgezwungen haben, zu oft ignoriert wird.
    Mirran und Tassin laufen inzwischen ihren Kameraden entgegen, die ihre Beute durch die Wälder führen und daher das Tempo der Einheit drosseln. An Ketten gelegte und mit schweren Waffen bedrohte Einhörner, etwa vierzig an der Zahl, werden von den Soldaten der Karden durch den Wald getrieben. Es ist nicht unbedingt die Angst vor diesen mystischen Wesen, die nur selten dazu neigen, tatsächlich ihre Stärke und ihre Kraft einzusetzen, die den Karden Sorgen macht. Vielmehr ist es die Aussicht darauf, dass die Hurth alles unternehmen werden, um die Einhörner zu befreien. Schließlich verehren sie diese Kreaturen als die Abgesandten Gottes. Auch einige Karden, die im Grenzgebiet zum Land Hurth leben, teilen diesen Glauben. Darunter auch die Gemahlin von General Nassar. Die wenigsten kardischen Krieger fühlen sich tatsächlich wohl bei dieser Treibjagd, die diese in den Wäldern um die südlichen Hänge des Eiserlinger Gebirges veranstalten.
    Die Einhörner selbst haben auch in dieser misslichen Lage nichts von ihrem ehrfurchtgebietenden Stolz verloren. Mit erhabenen Schritten und erhobenen Haupt laufen sie eng zusammengepfercht und von kardischen Soldaten umzingelt einer ungewissen Zukunft entgegen. Die Mächte des Feuers haben die Karden aufgefordert, alle noch frei lebenden Einhörner nach und nach zu ihnen, ins Land des ewigen Feuers, zu bringen. Was genau diese mit den Einhörnern vorhaben, darüber mag niemand im kardischen Heer wirklich nachdenken. Diese Wesen werden von den Hurth nicht nur als Abgesandte Gottes verehrt, sondern waren auch im dritten Feuerkrieg entscheidend im Kampf gegen die Mächte des Feuers beteiligt. Ständige Übergriffe der Finstertal-Trolle, die sich damals offen auf die Seite der Feuerkönige gestellt haben, schwächten ihren Fortbestand zunehmend. Sie schlossen sich dem Kampf der Menschen an, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Die Feuerkönige werden daher wohl kaum um ihr Wohl besorgt sein.
    Mirran und Tassin nähern sich gerade der Spitze der Gruppe, die die Einhörner durch den Wald führt. In den unbarmherzigen, mit aller Kraft herunterprasselnden Regen mischen sich hurthische Pfeile, die aus den dichten Büschen geschossen kommen. Noch bevor die beiden reagieren können, wird Tassin von zwei der tödlichen Geschosse durchbohrt. Ein Pfeil trifft ihn im Unterleib, der andere bohrt sich durch seinen Hals. Blut läuft aus seinem Mund. Tot fällt er zu Boden. Nachdem bei diesem ersten Pfeilhagel bereits Dutzende von kardischen Soldaten zu Tode gekommen sind, stürmen die mit ihren dunklen Gewändern gut getarnten Krieger der Hurth mit gezogenen Schwertern aus ihren Verstecken. General Nassar versucht, seine nervösen Soldaten zu beruhigen. Die Hurth sind den Karden zahlenmäßig unterlegen, doch sie haben das Überraschungsmoment und ihre Kenntnisse über diese Wälder auf ihrer Seite. Ruhig und ohne Angst ist Nassar bemüht, seine Truppen zu ordnen.
    „Folgt mir“, ruft er seinen verängstigten und kraftlosen Kriegern zu, „Wir müssen eine Verteidigungslinie aufbauen, um unsere Beute zu halten.“
    Nassar bemerkt, wie sich ihm zwei seiner Soldaten nähern und ihn mit hochgerissenen Armen zu warnen versuchen. Er dreht sich um, zieht sein langes, aus Strahl, Silber und Gold geschmiedetes Schwert, greift mit beiden Händen den Griff seiner Waffe, holt aus und durchtrennt den beiden Hurth, die sich ihm von hinten genähert haben, mit einem kraftvollen Hieb die Halsschlagader. Beide brechen blutüberströmt zusammen.
    „Folgt mir!“ Mit seinem blutverschmierten Schwert in der Hand stürmen er und seine Soldaten auf die Einhörner zu. Sie rühren sich nicht von der Stelle. Sie scheinen keine Angst vor dem kardischen General zu haben. Er packt eines der Einhörner am Hals und umklammert dieses mit seinem rechten Arm, während sein linker Arm die Klinge seines Schwertes an den Hals des strahlend weißen Wesens führt.
    „Noch einen Schritt weiter, und das erste

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