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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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und versucht, den alten, morschen Schrank gegenüber des Bettes sauber zu machen, lehnt sich Qwotilian wieder freudestrahlend zurück und verschränkt genussvoll die Hände hinter seinem Kopf. Doch er kann die Situation leider nicht so lange genießen, wie er gern würde. Plötzlich hört er die Schritte seiner Enkelkinder, die gerade das Haus betreten haben und sich schnell seinem Zimmer nähern.
    „Großvater, Großvater!“, ruft Ksilian laut in dessen Zimmer. Qwotilian erinnert sich einige Jahre zurück. Schon als kleiner Junge kam Ksilian, wenn es etwas Aufregendes zu berichten gab, mit lauten Großvater, Großvater- Rufen auf ihn zugelaufen. Er setzt sich aufrecht auf die Bettkante und schlüpft in seine Hausschuhe. „Was gibt es den, Ksilian?“
    Während sich Qwotilian aus seinem Bett erhebt und sich seinen alten, braunen Mantel überzieht, der auf einem Stuhl rechts vor seinem Bett lag, antwortet Ksilian ganz aufgeregt, während sich seine Schwester kraftlos hinter ihm am Türrahmen anlehnt. „Sie könnte noch leben. Mutter könnte noch leben!“
    Qwotilian und Vsitilia schauen den jungen Mann überrascht an.
    „Ich gehe wohl besser“, stellt Vsitilia fest, ohne dass dies weiter von Qwotilian kommentiert wird. Sie räumt ihre Sachen zusammen und schleicht sich vorsichtig an Ksilian und Qwotilia vorbei. Der Großvater schaut ihr noch nach, und sobald sie die Haustür hinter sich geschlossen hat, stürmt er auf seinen Enkelsohn zu und fragt flüsternd: „Wie kommst du darauf, so etwas zu behaupten?“
    Qwotilia macht einen Schritt vorwärts und will das Verhalten ihres Bruders erklären. „Auf dem Marktplatz…“, doch Ksilian unterbricht sie: „Das kann ich allein.“
    Beiden ist der Respekt vor ihrem Großvater deutlich anzusehen und anzuhören. Dabei ist diesem die übertriebene Ehrfurcht, die vor allem Ksilian des Öfteren an den Tag legt, unangenehm.
    „Erzähl mir doch einfach, was passiert ist, mein Junge“, fordert er seinen Enkel auf, während er beschließt, das die Küche ein besserer Ort für ein solches Gespräch wäre. Er führt Ksilian und Qwotilia zum Küchentisch, vergewissert sich mit einem gründlichen Blick, das Vsitilia das Haus verlassen hat und die drei setzen sich. Ksilian fängt an, mit zitternder Stimme zu berichten: „Sie haben die Eishexen tot auf dem Marktplatz geschleift. Brilian und General Wrikilian haben herausgefunden, das die Hexen einmal Frauen aus unserem Volk waren. Frauen, die entführt worden sind.“
    „Und du glaubst, dass deine Mutter noch leben könnte?“, vermutet Qwotilian. Ksilian senkt traurig seinen Blick und nickt. Plötzlich klopft es an der Tür. Qwotilia schaut ihren Großvater an.
    „Qwotilia, mein Kind, sieh‘ doch bitte nach, wer an der Tür ist“, bittet er seine Enkelin, als er erneut klopft.
    Sie nickt zustimmend und steht auf.
    „Hast du Zeit?“, wird sie von Tralian Kjennis, dem Jungen vom Marktplatz gefragt, als sie die Tür öffnet. Sie freut sich über seinen Besuch und lächelt, als sie erkennt, dass Tralian tatsächlich das Lederband in seinem blonden Haar trägt, welches sie ihm vor ein paar Tagen schenkte. Er hat es und um einen kleinen Zopf gewickelt, den er über seinem rechten Ohr trägt. Mehrere solcher Zöpfe zieren mit Lederbändern umwickelt seinen hellen Schopf. Die Jugendlichen beider Eiserlinger-Völker, im Norden und im Süden, schenken diese ihren Freunden, um ihnen auf diese Art Respekt und Anerkennung zu zollen.
    „Was ist denn los?“, fragt Qwotilia mit einem kleinen, schüchternen Lächeln.
    „Ich dachte, du möchtest vielleicht reden.“
    Schon vor einigen Wochen, als die Stadt von Eishexen überfallen wurde, hat Qwotilia Tralian erzählt, welches schreckliche Schicksal ihrer Mutter widerfahren ist. Nach den Ereignissen auf dem Marktplatz ist Tralian um Qwotilia nun umso besorgter.
    „Wer ist denn da?“, möchte Qwotilian wissen.
    „Es ist Tralian.“ Sie schaut ihren Großvater erwartungsvoll an.
    „In Ordnung“, meint dieser, „Wir sehen dich dann zum Abendessen.“
    Mit diesen Worten entlässt er seine Enkeltochter aus dem Gespräch zwischen ihm und seinem Enkelsohn. Sie nickt ihrem Großvater zustimmend und dankbar zu und schließt hinter sich die Tür.
    Qwotilian wechselt den Platz und setzt sich auf den Stuhl neben Ksilian.
    „Du weißt, dass dies nicht die Zeiten für große Abenteuer sind“, sagt er zu seinem Enkel und spielt auf den Krieg gegen die Mächte des Feuers an.
    Ksilians Blick

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