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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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erfolglos gewesen wären und von den Eismurrgs zerfleischt und von den Hexen abgeschlachtet worden wären. Nie hätte Ksilian erfahren, was wirklich mit den Mädchen und Frauen passiert, die die Eishexen aus den Dörfern und Städten der Nordberg-Eiserlinger entführen. Nie würde sein Enkel es wagen, ins Hexenland aufzubrechen, um sich in ein mutiges, aber törichtes Abenteuer zu stürzen. Die Leben all der Soldaten, die vor den Toren der Stadt Miqilios gegen die Eishexen gekämpft haben, würde Qwotilian dafür geben, um nicht auch noch seine Enkelkinder an den tiefen, todbringenden Zauber der Dämonen zu verlieren. Er muss verzweifelt erkennen, dass das Schicksal und die Zukunft seiner Familie, nicht in seinen Händen liegen und offenbar noch nie lagen.

Kapitel Drei
     
    Irgendwo in den nördlichen Wäldern des Landes Hurth.
     
    Ich stoße diesem Idioten vor mir gleich seinen verdammten Speer in den Rachen , denkt sich Tassin, einer der vielen kardischen Soldaten, die gerade durch den nördlichen Hurthwald streifen. Schon seit Stunden schleicht sein vor ihm laufender Kamerad erschöpft über den matschigen Waldboden. Er hat die Kontrolle über seine sperrige Waffe verloren und bemerkt gar nicht, wie diese durch seinen wackeligen Gang immer wieder gegen Tassins Beine stößt. Seit Tagen regnet es. Welche Farbe haben wohl die Wolken? Haben nicht auch Wolken eine Blase, die irgendwann einmal leer sein muss? Die großen, dichten Kronen der Laubbäume lassen die dicken, schweren Tropfen widerstandslos hindurch. Wie lange würde es wohl dauern, bis er an seinem eigenen Blut erstickt?
    „Wie oft willst du mir noch deine beschissene Waffe ins Bein rammen?“, brüllt Tassin seinen Vordermann lautstark an. Doch Mirran hält es nicht für nötig, sich nach dem Schreihals umzudrehen.  „Das war keine Absicht.“
    Tassin weiß, das auch Mirran, genau wie jeder andere kardische Soldat, der im Auftrag von König Mekath für die Mächte des Feuers kämpft, unter der Ehrlosigkeit ihrer Befehle, mit der sie an die Front geschickt werden, zu leiden hat. Trotz der Siege, die die Karden an den Grenzen ihres Landes erringen, fühlen sich die Kriegerinnen und Krieger wie Kanonenfutter. Sie halten ihren König für eine Marionette der Feuerkönige, der feige ihre Befehle ausführt und die Heimat an den Feind der anderen Menschenvölker verkauft hat.
    Doch das ist ihm jetzt egal. Er stürmt auf Mirran zu und gibt ihm einen kräftigen Stoß. „Pass gefälligst besser auf!“
    Mirran ist selbst erstaunt, dass er zwar das Gleichgewicht verlor, aber nicht auf den feuchten, schlammigen Waldboden fiel.
    Wutentbrannt stürmt er auf Tassin zu und packt ihn am Kragen. „Bist du völlig bescheuert? Haben dir die Hurth noch nicht genug auf die Schnauze gehauen?“
    Mirran bemerkt erst, das Tassin ein Messer gezogen hat, als er die Spitze zwischen seinen Beinen spürt.
    „Wenn du deine Frau nach unserer Rückkehr noch einmal besteigen möchtest, solltest du mich lieber wieder loslassen“, droht Tassin seinen Angreifer. Dieser löst, in Angst um seine Männlichkeit, sofort seinen Griff und geht einige Schritte zurück.
    „Was soll denn das?“ Es ist General Nassar, der die Situation zwischen den beiden Soldaten gerade noch rechtzeitig erkannt hat. „Habt ihr nichts Besseres zu tun?“
    Beiden liegt das Bedürfnis auf der Zunge, die Hintergründe ihres Streites mit ihrem kommandierenden Offizier auszudiskutieren. Sie wissen jedoch, dass ein solches Gespräch mit dem General wahrscheinlich ernste Konsequenzen nach sich ziehen würde. Und keiner der beiden hat bei diesem Wetter in diesem feuchten und durchnässten Wald das Verlangen, die Spuren der eigenen Truppen verwischen zu müssen, um eventuelle Verfolger abzuhängen. Dazu gehören alle Spuren, die eine Gruppe von Menschen mit ihrem Gefolge aus Pferden in einem Wald hinterlassen könnte. Zwar gibt es eine besondere Einheit, die Lagerrückstände und andere organische Überreste entfernt, doch der General ist dafür bekannt, auch Soldaten diesem Dienst zuzuteilen, wenn sie sich nicht an die von ihm aufgestellten Regeln halten.
    „Doch, haben wir“, sagt der Soldat, der mit dem ganzen Ärger angefangen hatte. Beide stehen stramm Seite an Seite, während der General ihnen abwechselnd in die Augen schaut.
    „Na dann schaut, wo der Rest eurer erbärmlichen Einheit mit unserer Beute bleibt. Es wird Zeit, das wir hier verschwinden.“
    General Nassar ist besorgt. Das ist ihm deutlich

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