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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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hat.“.
    Lithan versucht, seinen Standpunkt zu verdeutlichen. „Ich meinte nicht den Glauben an Gott, sondern den Glauben an das, was Ihr tut.“.
    „Daran muss man glauben, bevor die Schwarzen Kutscher deinen von Feinden zerhackten Körper nach Hause zu deiner Familie bringen. Es ist einfacher in den Krieg zu ziehen, wenn man seine Taten rechtfertigt“, antwortet Botin, während erneut die Erinnerungen an seinen Sohn in ihm aufsteigen.
    Ob Ratin nicht an das glaubte, was er tat? War er so besessen darauf, seinem Vater nachzustreben, dass er einfach nicht mit Herz und Seele dabei war? War es doch meine Schuld, wie Faana immer behauptet hatte? Botin weiß, dass diese Gedanken, kurz vor der Abreise und vor einem langen, mühsamen Weg nach Bilanis Ixis sehr ungelegen kommen und er, zum Wohle seiner Leute, nicht an sich zweifeln darf.
    „Jeder muss den Weg gehen, der für ihn vorbestimmt ist.“, ein Satz von seiner Mutter, der Lithan gerade eingefallen ist und wie von selbst über seine Lippen kommt.
    „Und geht Ihr diesen Weg?“, möchte Botin wissen.
    „Ich glaube nicht“, gesteht Lithan. Er weiß, dass dies der Weg ist, den seine Familie, seine Mutter für ihn bestimmt hat. Doch er zweifelt, dass auch das Schicksal diesen Weg für ihn geplant hat.
    „Ihr seid noch jung, Lithan“, versucht Botin den jungen Bruder aufzubauen, „Welchen Weg Ihr auch immer beschreiten mögt, ich wünsche Euch viel Glück dabei.“
    Er reicht dem jungen, zweifelnden Bruder die Hand.
    „Ihr habt sicher recht“, erwidert Lithan, während er aufsteht und nach Botins Hand greift.
    Botin packt mit der anderen Hand vertraut Lithans Schulter und verabschiedet sich: „Alles Gute.“
    „Euch auch, Hauptmann“, sagt Lithan, setzt sich wieder auf die moosgrüne Bank und schaut dem Hauptmann noch einen Augenblick hinterher. Dieser blickt noch einmal auf die friedvollen Einhörner, die in der Morgensonne strahlend zwischen den Bäumen stehen, und verschwindet wieder hinter den Klostermauern.
     
    Yuthian hat bereits Platz genommen und wartet darauf, dass Botin ihm zum Frühstück Gesellschaft leistet. Er sitzt in dieser sehr lebendigen, gemütlich eingerichteten Essküche. Auf dem mit vier Stühlen umstellten Tisch steht bereits frisches, noch dampfendes Krustenbrot, verschiedene Sorten von Wurst, die hier im Kloster hergestellt werden, Butter, Käse und ein aus einheimischen Früchten zubereiteter, süßer Aufstrich. Yuthian schiebt, während er auf seinen Gast wartet, gelangweilt sein Besteck mit den Fingern umher. Inzwischen steht sein persönlicher Koch noch an der großen Anrichte auf der anderen Seite des Raumes vor einem großen Haufen von benutzten Schüsseln, Töpfen und Bestecken, die er für die Zubereitung des Frühstücks verwendet hat. Der Ofen, in dem das Brot gebacken wurde, sorgt für eine gemütliche Wärme.
    „Die Kerze, Uthian“, sagt Yuthian freundlich und fordert seinen Koch auf, für etwas mehr Licht auf dem Esstisch zu sorgen.
    Dieser wischt sich die Hände an seiner Schürze ab, entzündet ein langes, schmales Zündholz über der noch lodernden Flamme im Ofen und hält diesen über den Kerzendocht. Erst, als der Ordensvater ihm dankend zunickt, entfernt sich Uthian wieder vom Esstisch und kehrt an die Kochstelle zurück, auf der er gerade fünf Hühnereier zubereitet.
    Es klopft an der Tür.
    „Vater, der Hauptmann“, verkündet die Stimme von Botins scheuem, schmächtigem Begleiter, der ihn vor wenigen Minuten von seinem Zimmer abgeholt hat.
    Yuthian steht auf und winkt seinen Gast freudig zu sich. „Immer rein mit ihm.“
    Der Ordensbruder hält Botin die Tür auf und weist ihm den Weg zu seinem Sitzplatz.
    „Setzt Euch“, bittet Yuthian seinen Gast und nimmt selbst wieder Platz. Botins Begleiter verabschiedet sich mit einer kleinen Verbeugung und verlässt den Raum.
    Während Botin sich noch einen zurückhaltenden Überblick über das Frühstücksangebot macht, fragt Yuthian: „Habt Ihr gut geschlafen?“
    „Ich befürchte nicht. Aber es wird reichen, denke ich“, antwortet Botin höflich, auch wenn er befürchtet, dass die wenigen Stunden Schlaf, zu denen er in dieser Nacht gekommen war, für den heutigen Tag nur schwer ausreichen werden.
    „Dann stärkt Euch ausreichend. Greift zu“, sagt Yuthian, der sich erst einmal etwas Tee nachgießt. Botin greift zu einer Scheibe des köstlich duftenden Brotes und spricht Yuthian auf seinen Besuch im Innenhof an: „Die Unterkunft der Einhörner ist gut

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