Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
Vom Netzwerk:
nicht erwehren, dass er genau dies mit dem jungen Lithan gemeinsam hat. Botin weiß aber auch, der er Lithan nicht helfen kann. Dafür kennt der den jungen Mönch nicht gut genug. Die Reise nach Bilanis Ixis und die damit verbundenen Gefahren lassen es nicht zu, dass sich Botin mit einem kämpferisch unerfahrenen, jungen Klosterbruder kümmert, der seinen Weg im Leben noch nicht gefunden hat.
    Botin schiebt seinen Stuhl etwas zurück und steht auf. „Ich denke es wird Zeit, dass ich mich meinen Männern anschließe.“
    „Und Euren Frauen“, fügt Yuthian an, dessen Lächeln vermuten lässt, das er von dem Wirbel vor dem Waschraum gehört hat. Botin lächelt zurück, ohne auf Yuthians letzte Bemerkung einzugehen.
    „Es war mir eine Ehre und ein Vergnügen, mit Euch Speisen zu dürfen“, sagt Botin, während er sich respektvoll verbeugt, auch wenn ihm das mit seiner Rüstung und seinem vollen Magen schwerfällt.
    „Ich wünsche eine sichere und erfolgreiche Reise“, antwortet Yuthian, lächelt Botin freundlich an und legt ihm zum Abschied kurz seine Hände auf Botins Schultern.
    „Uthian!“, ruft er einen Moment später. Umgehend erscheint seine Küchenhilfe und wartet auf Anweisungen des Klostervaters.
    „Sei so gut und bring den Hauptmann zu seinen Soldaten“, weist er Uthian an. Dieser kaut noch, nickt bestätigend, läuft zur Tür und bittet Botin mit herausgestrecktem Arm den Raum zu verlassen, nachdem er diese geöffnet hat. Noch einmal schaut Botin mit einem kleinen, kaum wahrzunehmenden Lächeln zu Yuthian, der ihm noch einmal freundlich zunickt. Nachdem sich die Tür hinter Botin geschlossen hat und Yuthian sicher ist, wieder allein und ungestört im Raum zu sein, greift dieser noch einmal genüsslich nach dem Krustenbrot.
     
    Der nächste Tag. Die Mittagssonne steht am Himmel über den Wäldern des Landes Hurth. Nur vereinzelt leisten dünne Schleierwolken der Sonne Gesellschaft. Doch die sind für die Soldaten der Hurth durch die dichten Baumkronen kaum zu sehen. Die Nacht war kurz. Um die Verzögerungen durch die Reise zum Kloster wieder aufzuholen, hat Hauptmann Eisenfels eine kurze Nachtruhe von sechs Stunden angeordnet, nur für eine kurze Pause wird die Reise unterbrochen, um zu essen, zu trinken und sich zu erleichtern. Wer während des langen Weges Hunger, Durst oder andere, dringende Bedürfnisse hat, muss diese unterwegs, zu Fuß oder zu Pferd erledigen. Die Pferde tragen nicht nur die Reiter, sondern ziehen auch die schwerbeladenen Wagen, auf denen die Hurth Nahrung, Wasser, Waffen und ihre Zelte für die Nacht transportieren.
    Botin, der am Kopf des Zuges reitet, hat seinen engsten Vertrauten und besten Freund Dalin mit seinem Pferd vor wenigen Minuten losgeschickt, um zurückzureiten und zu prüfen, ob die Gruppe noch nicht zu weit auseinandergerissen ist und alle Männer und Frauen noch mithalten. Man hat bereits geschätzte zweihundert Kilometer hinter sich gebracht und ist inzwischen näher an der Grenze zu Sagettar als am Kloster. Bisher verlief die Reise ruhig und Botin hofft, bis zum Erreichen des Sagettari-Lagers am Nhaukin-Fluss, an dem die südliche Grenze zwischen beiden Ländern verläuft, seine Leute ohne Zwischenfall alle lebend und sicher über die Grenze zu bringen. Die Sagettari haben ihre Grenze gut bewacht. In mehreren Lagern sind nach Schätzungen der Hurth etwa dreißigtausend Soldaten stationiert. Botin hat die vage, aber wohl unberechtigte Hoffnung, dass seiner Einheit ein paar Hundert Sagettari-Krieger entgegen reiten. Er findet es befremdlich, das es die Karden geschafft haben, das sich die Krieger der Hurth in ihrem eigenen Land, in ihren Wäldern, die sie besser kennen, als jeder andere, nicht mehr sicher fühlen. Dalin entdeckt, als er das hintere Ende der Kolonne erreicht, einen liegen geblieben Wagen, der durch ein gebrochenes Rad nicht weiterfahren kann.
    „Habt ihr ein Ersatzrad im Wagen?“, möchte Dalin wissen.
    Die zu dem Wagen gehörenden Soldaten stürmen auf die Ladefläche, reißen die Plane herunter und wühlen sich durch die Einzelteile der Zelte. Einer von ihnen schüttelt enttäuscht den Kopf und antwortet, während er weiter in der Ladung des Wagens kramt. „Nein, es sieht schlecht aus.“
    Dalin sieht wenig begeistert aus. Er schaut besorgt und unsicher in den dichten Wald, der sich um den liegengeblieben Wagen erhebt. „Ich gehe mal davon aus, dass keiner von euch ein Wagenrad reparieren kann“, behauptet er mit dem Wissen, das die

Weitere Kostenlose Bücher