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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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sich.
    „Was gibt es denn?“, ruft Ksilian zu seiner Schwester.
    „Abdrücke von Pfoten“, antwortet sie besorgt. Ksilian schaut sich die in den Schnee getrampelten Spuren ganz genau an.
    Erschrocken schaut er seine Schwester an. „Eismurrgs. Und so frisch, wie die Spuren sind, müssen sie noch in der Nähe sein.“
    Qwotilia bekommt es mit der Angst zu tun. Sie macht instinktiv einige Schritte zurück, näher an die hinter ihr liegende Felswand und schaut ihren Bruder mit aufgerissenen, glasigen Augen an. „Eismurrgs? Das bedeutet, dass auch Hexen in der Nähe sind, oder?“
    „Nein. Es gibt auch genügend wilde Eismurrgs“, antwortet Ksilian, während er weiter gründlich die Spuren untersucht. „Und ich kann keine Fußspuren entdecken, die auf Hexen schließen lassen würden.“
    „Vielleicht reiten sie ja auf den Eismurrgs“, stellt sich Qwotilia in ihrer Angst vor.
    Überrascht von ihrer Vermutung schaut Ksilian seine Schwester an. „Eismurrgs lassen sich nicht reiten“, versucht er sie zu beruhigen, „Also hab keine Angst. Jedenfalls nicht vor den Hexen.“
    Er schaut sich weiter sorgenvoll um und hofft herauszufinden, wo genau die Spuren hinführen.
    „Wir sollten wieder höher steigen, wenn wir vermeiden möchten, den Eismurrgs über den Weg zu laufen“, schlägt Ksilian seiner Schwester vor, die wild nickend zustimmt. Die beiden laufen los und suchen nach einer geeigneten Stelle, um wieder aufwärts zu steigen. Ksilian versucht, Ruhe zu bewahren und sich nicht durch die mögliche Gefahr dieser gefährlichen Raubtiere aus der Fassung bringen zu lassen. Doch Qwotilia ist weniger geschickt. Hektisch und unvorsichtig stolpert sie ihrem Bruder hinterher.
    „Lass uns hier hochsteigen“, fordert er seine Schwester auf, als er eine zum Klettern geeignete Stelle findet. Er bleibt stehen und reicht ihr die Hand, damit Qwotilia zuerst hinaufklettern kann. Sie greift nach seiner Hand, klettert auf einen kleineren Felsen, um besser den Aufstieg zu schaffen und rutscht aus. Ksilian schafft es nicht mehr, seine Schwester zu greifen. Sie fällt in den Schnee und stolpert dabei mit ihrem linken Fuß über eine der überfrorenen Felsspalten, vor der ihr Bruder sie vor Kurzem noch gewarnt hat. Bei dem Sturz reißt ihre Rückentasche auf und beide können nur tatenlos mit ansehen, wie ein Großteil ihrer Vorräte an Speck und Brot in Richtung Tal rutscht und schließlich über die mehrere Meter entfernte Klippe hinunter fällt.
    „Hast du dich verletzt?“, fragt Ksilian seine Schwester.
    „Der Schreck ist größer als die blauen Flecke, die ich mir wahrscheinlich geholt habe“, antwortet sie mit schmerzverzerrtem Gesicht. Ksilian hilft ihr auf, sie klopft sich den Schnee von der Kleidung.
    „Und was machen wir jetzt?“, fragt sie geknickt, als sie an die verloren gegangenen Vorräte denken muss.
    Ksilian zuckt mit den Schultern. „Wir besorgen uns einfach etwas Neues zu essen.“
    „Und wie wollen wir das anstellen?“, fragt Qwotilia.
    „Wir jagen“, erwidert Ksilian. Viel lieber würde er die Reise ins Hexenland fortsetzen. Doch irgendwie freut er sich auf die Jagd und die sich ihm bietende Gelegenheit, seine Jagdtechniken anzuwenden und zu verbessern.
    Ungläubig schaut sich Qwotilia in der lebensfeindlich wirkenden Landschaft um. „Was möchtest du denn hier jagen?
    „Gobbins“, antwortet Ksilian verheißungsvoll.
    „Schneegobbins?“, vergewissert sich Qwotilia, „Müssen wir dazu nicht weiter runter ins Tal?“
    Doch Ksilian weiß, dass die etwa einen halben Meter großen, schneeweißen Nagetiere, die sich vor dem Winter ein dickes Fettpolster angefressen haben, sich bevorzugt an den Hängen aufhalten, um nicht eine ganz so leichte Beute für die Eismurrgs zu sein. „Wir müssen etwas weiter hinunter, aber nicht bis ins Tal.“
    „Schade, dass Großvater nicht auch mir so ein tolles Schwert mit auf den Weg gegeben hat.“, meint Qwotilia und schaut ihren Bruder mit einem verlegenen, gequälten Lächeln an. Wenig begeistert von der Aussicht, wieder den Berg herunterzuklettern, wo sie gerade mit Ksilian weiter nach oben wollte, um eine Begegnung mit den Eismurrgs zu vermeiden, folgt Qwotilia ihrem Bruder. Sie trägt zwar das Schwert mit sich, das Ksilian ihr einst zum Geburtstag schenkte, doch wirklich sicher fühlt sie sich mit der sehr viel kürzeren Klinge nicht. Doch so geschickt und flink wie bisher ist das rothaarige Mädchen nicht mehr. Vorsichtig und zögernd folgt sie Ksilian nach

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