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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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zügig vom Schnee befreien und sich dort für die Nacht einrichten konnten. Ksilian hockt vor dem Lagerfeuer und gibt Acht, dass weder Speck noch Brot unter der Hitze verbrennen. Qwotilia liegt noch in ihrem Schlafsack, öffnet aber langsam die Augen, als der Geruch des knusprigen Specks ihre Nase erreicht.
    „Das riecht wunderbar“, flüstert sie mit zugekniffenen Augen.
    „Ich wusste, dass du davon wach wirst“, antwortet Ksilian und begrüßt seine Schwester mit einem gut gelaunten Grinsen.
    „Wie lange bist du schon wach?“, fragt Qwotilia, während sie sich aufrichtet, ihre Arme hochreist und sich streckt.
    „Etwa eine Stunde. Die ersten Sonnenstrahlen haben mich wachgemacht“, meint Ksilian. Er greift nach dem Besteck, das noch vom Abendbrot des Vortages neben der Feuerstelle liegt.
    „Hast du schon Hunger?“, fragt er seine Schwester.
    „Auf jeden Fall“, antwortet Qwotilia. Sie legt eine Decke über ihre Schultern, steht auf und setzt sich neben Ksilian an das knisternde Lagerfeuer.
    „Was hältst du davon, wenn wir nachher, wenn wir uns auf den Weg gemacht haben, nach roten Bergbeeren suchen?“, möchte Ksilian von seiner Schwester wissen. Er weiß, dass sich diese lange Reise nicht nur mit getrocknetem Speck und geröstetem Brot bewältigen lässt.
    „Meinst du, dass wir zu dieser Jahreszeit noch welche finden?“, zweifelt Qwotilia, nachdem sie genussvoll von dem knusprigen Laib abgebissen hat.
    „Wir werden auf jeden Fall noch gefrorene Beeren finden. Wenn wir diese kurz über dem Feuer auftauen, schmecken die wunderbar“, erklärt Ksilian mit einem zuversichtlichen Lächeln.
    Qwotilia stimmt ihrem Bruder zu: „Dann gehen wir nachher auf Beerenjagd.“
    Gemeinsam beenden die beiden ihr schmackhaftes Frühstück. Nachdem sich beide mit etwas Wasser, das über der Feuerstelle erwärmt wurde, etwas frisch gemacht und ihre Lager vollständig abgebrochen haben, setzten Ksilian und Qwotilia ihre lange Reise in Richtung Hexenland fort. Ksilian beherzt den Rat seines Großvaters und trägt das Schwert, das ihm dieser geschenkt hatte, immer griffbereit. Beide sind seit ihrer Kindheit an die steilen Berge und die rutschigen Hänge gewöhnt und haben keine Schwierigkeiten, auch schwer beladen von dem höher gelegenen Felsvorsprung, unter dem sie die Nacht verbrachten, sicher und flink ins Tal herunterzuklettern. Auch ihr Schuhwerk ist für den spiegelglatten Untergrund entsprechend ausgerüstet. Qwotilia erkennt an ihrem Bruder, das dieser voll und ganz auf diese Reise konzentriert ist. Er ist gut vorbereitet in den Tag gestartet und gibt seiner jüngeren Schwester das Gefühl der Sicherheit. Qwotilia selbst freut sich, ihren Bruder auf seine Reise zu begleiten, doch noch immer überfallen sie die Bilder von dem schrecklichen Abend in der Lagerhalle. Nach diesem Terror, den die Eishexe über Qwotilia und ihre Freunde entfesselte, konnte Ksilians Schwester bis zu ihrem Aufbruch nicht in Erfahrungen bringen, ob es Frisilian und Pritilian inzwischen besser geht. Auch Kratalia hat sie leider nicht mehr sehen können. In ihren Gedanken ist sie während der stundenlangen Wanderungen durch die Berge oft bei ihren Freunden und hofft, dass es ihnen allen gut geht und sie alle nach ihrer Rückkehr in die Arme schließen kann. Beide erreichen die flachen Ausläufer des Gebirges nur wenige Meter oberhalb des Tales.
    „Hier könnten wir Erfolg haben“, meint Ksilian, nachdem er sich aufmerksam die verschneite Umgebung angeschaut hat.
    Qwotilia erkundet die Gegend ebenfalls, kann die Euphorie ihres Bruders aber nicht teilen: „Wie sollen wir hier Beeren finden?“
    „Du musst ganz genau hinsehen“, erklärt ihr Ksilian, „Irgendwo schauen dünne, helle Zweige aus der Schneedecke hervor. Wenn du diese freilegst, hängen bestimmt ein paar gefrostete Beeren daran. Aber sei vorsichtig. Es kann durchaus sein, das einige Spalten zwischen den Felsen zugefroren sind und unser Gewicht nicht tragen können.“
    „Gut“, Qwotilia nickt.
    Vorsichtig durchsuchen die beiden Geschwister mit Sorgfalt die Berghänge und werden tatsächlich fündig. Gut gelaunt laufen Ksilian und Qwotilia die Berghänge auf und ab und legen die aus dem Schnee ausgegrabenen, gefrorenen Früchte in kleine Stoffbeutel. Während sich Qwotilia nach unten beugt, um nach einem Ast zu greifen und diesen nach Früchten zu untersuchen, schwindet ihre leichtsinnige Freude.
    „Ksilian, schau mal“, ruft sie ihren Bruder verunsichert zu

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