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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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und das wird immer so bleiben.“
    Lithan schließt die Augen. Er holt lange und tief Luft und lässt all die Gespräche und Diskussionen, die er über die Jahre mit seiner Mutter führte, vor seinem geistigen Augen noch einmal über sich ergehen.
    „Wie alles auf unserer Welt muss auch das enden“, stellt er für seine Mutter unüberhörbar fest.
    Doch Beetha Nachtwald kann die Entschlossenheit ihres Sohnes nur belächeln. „Mein Sohn. Das entscheidest nicht du.“
    Lithan steht auf und schaut auf seine in ihrem Tee herumrührende Mutter hinab.
    „Die Zeit ist gekommen, deine unsinnigen, unfähigen und unpersönlichen Kinder ernster zu nehmen.“, droht er seiner Mutter.
    Beetha schaut ihren Sohn mit Wut erfüllten Blick an. „Schaust du noch einmal auf mich herab und redest in diesem Ton mit mir…“, doch Lithan unterbricht.
    „Ich habe jetzt genug, Mutter“, verkündet er mit neu entdecktem, entschlossenem Selbstbewusstsein, „Im Norden und Osten wird Krieg geführt. Und ich werde tun, was kann, um meine Heimat vor den Mächten des Feuers zu schützen.“
    Nachdem er seinen Satz beendet hat, dreht er sich um und geht auf die Treppe zu, die hoch zu seinem Zimmer führt.
    „Gott wird uns schützen. Dich braucht er dafür nicht. Der Allmächtige braucht niemanden, der die Werte der Familie mit Füßen tritt und sich von anderen Männern besteigen lässt“, ruft sie ihrem Sohn laut, respektlos und mit panischer Wut in ihrer Stimme entgegen.
    „Lebe wohl, Mutter“, ruft er ihr zu, mit geschlossenen Augen, ohne sich nach ihr umzudrehen.
    Beetha erhebt sich entsetzt von ihrem Stuhl und läuft Lithan aufgebracht nach.
    „Du kommst sofort zurück“, schreit sie ihm hinterher. Doch dieser läuft mit einem erleichternden, Stolz erfülltem Lächeln weiter die Treppe hinauf. Hoffnung und Erleichterung über das Erreichte schwinden, als bemerkt, dass die Treppe, die er sein Leben lang hinauf in sein Zimmer gelaufen ist, in ein schwarzes, lichtloses Nichts führt. In dem Moment, als er sich angsterfüllt umdreht, um nach seiner Mutter zu sehen, kehrt die Erinnerung an seine mysteriöse Reise zu ihm zurück. Wieder ist er umhüllt von dem schwarzen, leblosen Nichts. Er verspürt ein seltsames Gefühl der Befreiung, der Erleichterung und der Ungewissheit. Ihm ist bewusst, dass diese Reise zurück nur in seinem Geist stattfand. Doch die Möglichkeit gehabt zu haben, an den entscheidendsten Stellen seines Lebens andere Entscheidungen zu treffen, baut ihn auf. Der Geruch des Waldes erfüllt seine Nase, als das Licht zu ihm zurückfindet. Vereinzelte Regentropfen prasseln auf Lithan nieder. Aus der tiefen Dunkelheit findet sich Lithan in einem dicht bewachsenen Waldstück wieder. Diesmal jedoch scheint es keine seiner Erinnerungen zu sein. In einem solchen Wald ist er nie gewesen. Dann vernimmt er unerwartete eine ihm vertraute Stimme.
    „Ich bin der Hauptmann dieser Einheit.“, es ist Botin. Irritiert muss Lithan feststellen, dass er plötzlich die Uniform eines Soldaten trägt und zusammen mit Botins Einheit gerade dabei ist, die Einhörner aus den Fängen der Karden zu befreien. Gebannt blickt er auf den General der Karden, mit denen Botin gerade verhandelt.
    „Mir ist egal, wer Ihr seid. Ihr zieht Euch sofort zurück, oder ich schlage diesem Vieh den Kopf ab“, droht dieser. Lithan ist von der Ruhe, die Botin in diesem Moment ausstrahlt, fasziniert.
    „Die einzige Aussicht für Euch und Eure Einheit, diesen Wald lebend zu verlassen, ist die sofortige Übergabe der Einhörner in unser Gewahrsam.“
    Doch der kardische General lässt sich nicht auf Botins Vorschlag ein. „Das kann ich nicht tun.“
    Während der immer stärker werdende Regen kraftvoll auf das Geschehen prasselt, ziehen Lithan und die anderen Soldaten ihre Schwerter.
    Botin schaut enttäuscht auf den feuchten, modrigen Boden, schüttelt den Kopf und hebt langsam wieder seinen Kopf. „Dann wünsche ich Euch im Tod den Frieden, den Ihr im Leben nicht gefunden zu haben scheint.“
    Lithan beobachtet besorgt, wie sich Botin umdreht und mit einem Nicken seinen Soldaten den Befehl zum Angriff gibt. Die ersten Pfeile werden abgefeuert, doch der kardische General weiß sich gegen die spitzen Geschosse zu schützen. Er reißt das kräftige Einhorn, das er fest mit seinen Armen umklammert, schützend vor sich. Botin, Lithan und all die anderen Soldaten der Hurth müssen schockiert mit ansehen, wie das Einhorn von vier Pfeilen getroffen wird. Botin hebt

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