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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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zufällig betrunken und unbemerkt hinter einem Stein liege und mir die Kraft fehlt, aufzustehen.“
    „Was für eine Vorstellung“, entgegnet Botin und schüttelt lachend den Kopf.
    „Eine Hure in Desessil hat mir sogar erzählt, dass man mit dem Blut der Sirenen sogar die Toten wieder zum Leben…“, da ist es passiert. Sofort blickt Dalin auf seinen Hauptmann, als er bemerkt, das er mit seinen Geschichten, die Botin eigentlich von dem Schicksal seines Sohnes ablenkten sollten, genau das Gegenteil erreicht hat, „Es tut mir leid. Ich hab mich hinreißen lassen. Ich wollte dir nur helfen, dir die Angst vor deinen Erinnerungen zu nehmen.“
    „Ist schon gut“, versichert ihm Botin, der mit den Tränen kämpft, „Du hast mich an nichts erinnert, das mich ohnehin nicht den größten Teil meines Lebens begleitet.
    „Wenn du reden möchtest – bei mir kannst du alles loswerden.“
    „Sagen wir einfach, das ich verwundert darüber bin, dass du die Dienste einer Hure beanspruchst, und dir dann Märchen über sagettarische Fabelwesen erzählen lässt“, meint Botin und versucht sich selbst mit Witzeleien wieder aufzubauen.
    „Glaub mir, das war nicht alles, wofür ich die Gute bezahlt habe“, meint Dalin mit einem prahlenden Grinsen, „Ich hab mein Gesicht danach auf ihren üppigen Busen gebettet, als sie danach noch das Bedürfnis verspürte zu reden.“
    „Und wahrscheinlich abgefüllt mit Wein und anderen Leckereien, die ein Freudenhaus an der Ostküste zu bieten hat.“
    „Möglich“, stimmt Botin zu, während sich sein Blick auf die im Sonnenuntergang glühenden Hügel richtet, die vor ihnen liegen, „Du hättest ruhig erwähnen können, dass wir noch ein Gebirge erklimmen müssen“, scherzt Dalin, dessen verwundeter, stark blutender Unterarm notdürftig verbunden wurde.
    Botin belächelt die Bemerkung seines Freundes.
    „Ich hoffe, die Sagettari lassen uns ein paar Tage Zeit, bevor wir nach Bilanis Ixis weiterziehen“, lechzt Dalin nach einer Pause.
    „Da wir jetzt schon ein paar Tage zu spät sind, fällt die Pause wahrscheinlich eher kurz aus“, vermutet der Hauptmann.
    „Denke daran, was du mir versprochen hast“, wird Botin scherzhaft von Dalin erinnert.
    „Frauen und Wein hab ich dir versprochen“, erwidert Botin lächelnd, „Ich erinnere mich.“
    „Frauen und Wein?“, witzelt Dalin, „Von Weibern und Saufen war die Rede.“, er muss lachen und steckt seinen ebenfalls erschöpften Hauptmann an.
    „Das habe ich anders in Erinnerung“, erwidert Botin und scherzt, „Aber wie ich die Sagettari kenne, kommen sie dir mit deiner Vorstellung von Pause schon entgegen.“
    „Das will ich hoffen“, erwidert Dalin mit gespielter Schroffheit.
    Der raschelnde Wind, der die Gräser der Ebene in Bewegung hält, bekommt plötzlich akustische Gesellschaft, als hinter den näher kommenden Hügeln das tiefe Blasen mehrerer Hörner zu hören ist.
    Dalin sucht mit seinen hektischen Blicken die nähere Umgebung ab. „Was ist denn jetzt los?“
    Botin öffnet die Augen und schaut auf die vor ihnen liegenden Hügel.
    „Das Begrüßungskomitee“, antwortet er seinen besorgten Freund, als er bemerkt, dass sich auf der gesamten, mehrere Hundert Meter langen Hügelkette bewaffnete Krieger der Sagettari positioniert haben.
    Dalin greift mit dem gesunden Arm nach seinem Schwert. „Das sieht aber nicht nach einer Begrüßung von Verbündeten aus.“
    „Sie demonstrieren uns ihre Stärke“, klärt Botin seinen Freund auf. Er richtet seinen Blick auf die schmale Passage, die er mit seinem Gefolge ansteuert und die seine Einheit durch die Hügel führen soll. Als eine kleine Gruppe von berittenen Kriegern der Sagettari im schnellen Galopp auf Botin und Dalin zugeritten kommt, dreht sich der Hauptmann zu seiner Einheit um und hebt seinen Arm.
    „Die gesamte Einheit bleibt zurück“, ruft er seinen Leuten zu und blickt auf Dalin, „ Wir reiten den Sagettari entgegen.“
    Dalin hat sich die Ankunft in dem Lager der Sagettari anders vorgestellt – Botin und er an der Spitze ihres Heeres, wie sie glorreich unter dem Banner des hurthischen Königs in das Lager ihrer einstigen Todfeinde einreiten. Nun reitet er allein, an der Seite seines Hauptmannes, mit einer erschöpften Einheit hinter sich, den bedrohlich positionierten Sagettari entgegen.
    Die Aufregung steht Botin in sein schmales Gesicht geschrieben. „Bereit?“
    „Ist das wichtig?“, Dalin zuckt mit den Schultern.
    „Eigentlich nicht“,

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