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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wandten sich Galt zu, der sein Erstaunen zu verbergen suchte.
    »Der Marschall von Freiland wäre aufgrund seiner Erfahrung der beste Mann für uns. Aber Ceta versteht, daß einige unter Ihnen ihn wegen seiner langjährigen Verbindung mit Freiland ablehnen könnten. Ich schlage deshalb einen anderen Dorsai vor – einen jungen Mann, der noch frei ist von politischen Vorurteilen. Ich spreche von Donal Graeme, dem Protektor von Prokyon.«
    Ein Stimmengewirr brach los, aber Donal war aufgesprungen und stand groß und schlank da, bis die anderen sich endlich beruhigt hatten.
    »Ich will Sie nicht lange aufhalten«, sagte Donal und sah die Männer an. »Ich bin völlig einer Meinung mit Fürst William, daß dieser Kompromiß die Lösung des Problems darstellt – denn ich glaube ganz fest daran, daß wir tatsächlich einen Wachhund brauchen, um die Welten zu schützen.« Er machte eine Pause und sah die Männer wieder an. »So sehr mich Fürst Williams Vorschlag ehrt – ich kann ihn nicht annehmen, weil ich erst kürzlich ein Dokument erhalten habe, das mir die Augen geöffnet hat. Es nennt keine Namen, aber es verspricht Dinge, die für uns alle eine Enthüllung sein werden. Auch ich will keine Namen nennen, aber ich kann mir vorstellen, daß mindestens ein halbes Dutzend solcher Dokumente in Umlauf sind.«
    Er wartete, bis seine Worte richtig angekommen waren.
    »Ich lehne also hiermit die Ernennung ab. Und ich ziehe mich als Delegierter von dieser Konferenz zurück, weil ich dagegen protestiere, daß man auf diese wenig ehrenvolle Weise versucht, mich zu beeinflussen. Ich könnte so eine verantwortliche Stelle nur mit völlig reinen Händen und ohne jede Fessel akzeptieren. Leben Sie wohl, meine Herren.«
    Er nickte ihnen zu und ging zur Tür. Die Männer schwiegen wie erstarrt. Bevor er den Saal verließ, drehte er sich noch einmal um und holte den Vertrag aus der Tasche, den William ihm am Vortag ohne Unterschrift ausgehändigt hatte. »Das war übrigens das Dokument, das ich meinte. Vielleicht möchten Sie es sich näher ansehen.«
    Er legte es auf den Tisch und ging. Unterwegs hörte er das aufgeregte Stimmengemurmel.
    Er ging nicht direkt zu seiner Suite, sondern suchte Galts Räume auf. Der Türroboter ließ ihn ein. Zu seiner Überraschung war der Salon nicht leer. Anea saß allein an einem Schachbrett und sah ihn aus großen Augen an.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er. »Ich wollte auf Hendrik warten. Aber ich kann mich ja in den zweiten Salon setzen.«
    »Nein.« Sie war aufgestanden. Ihr Gesicht wirkte blaß, aber beherrscht. »Ich warte auch auf ihn. Ist die Sitzung schon vorbei?«
    »Noch nicht«, erwiderte er.
    Sie runzelte die Stirn, doch bevor sie etwas sagen konnte, kam Galt mit langen, erregten Schritten in seine Wohnung.
    Donal und Anea erhoben sich gleichzeitig.
    »Was ist geschehen?« rief sie.
    »Wie? Was?« Galts Aufmerksamkeit hatte sich allein auf Donal gerichtet. Nun wandte er sich dem Mädchen zu. »Hat er es Ihnen nicht erzählt?«
    »Nein!« Sie sah rasch zu Donal hinüber, aber er verzog keine Miene.
    Mit raschen Worten erzählte Galt, was sich ereignet hatte. In ihrer Miene spiegelte sich Verwirrung. Sie war noch blasser geworden. Wieder wandte sie sich Donal zu, doch der sah Galt fragend an. »Was geschah, nachdem ich die Sitzung verlassen hatte?«
    »Das hätten Sie erleben sollen!« In der Stimme des alten Mannes schwang Begeisterung mit. »Noch bevor Sie draußen waren, hatte jeder jeden an der Kehle. Ich schwöre Ihnen, daß die ganzen Privatvereinbarungen und Bestechungen der letzten vierzig Jahre aufs Tapet kamen. Keiner traute dem anderen, jeder vermutete von seinem Nachbarn die schlimmsten Dinge. Das war eine Bombe!« Er lachte vor sich hin. »Ich fühle mich vierzig Jahre jünger!Und wer hat Ihnen das Angebot nun wirklich gemacht, Junge? William, nicht wahr?«
    »Das möchte ich lieber nicht verraten.«
    »Nun, lassen wir es. Wenn man es bedenkt, hätte es wirklich jeder von ihnen sein können. Aber denken Sie nur, was geschehen ist!«
    »Man hat mich doch noch zum Oberbefehlshaber gewählt?« fragte Donal.
    »Sie …« Galts Gesicht war ein Fragezeichen. »Woher wissen Sie das?«
    Donal lächelte hart. Aber bevor er antworten konnte, stieß Anea einen kleinen Schrei aus. Die beiden Männer drehten sich um. Anea stand bleich und steif ein Stück von ihnen entfernt.
    »Ich hätte es mir denken können«, sagte sie mit leiser, harter Stimme.
    »Was?« Galt starrte von Donal zu

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