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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Nahrungsmittelversorgung arg strapazieren. Dem Offizier gingen offenbar ähnliche Bedenken durch den Kopf, denn er schüttelte müde den Kopf, sagte jedoch zu dem Thema nichts mehr.
    Zu Kilians Überraschung trat Lyra vor und nickte dem Offizier zu, der verwirrt die Stirn runzelte.
    »Herr Hauptmann«, begann sie, »wir müssen sofort zum Grafen gebracht werden. Umgehend!«
    Das Stirnrunzeln vertiefte sich noch, dann lächelte er nachsichtig. »Und anschließend vielleicht ein Festmahl, meine Dame? Und danach wiegen wir euer aller Gewicht in Gold auf?«
    »Ihr solltet ihr besser zuhören«, sprang Feldwebel Marek Lyra helfend bei.
    Lyra bedeutete Miriam mit einem Wink, an ihre Seite zu treten. Als das Mädchen neben ihrer Leibwächterin zum Stehen kam, hob sie stolz den Kopf. Kilian jedoch sah die Kiefer des Mädchens vor Anspannung arbeiten und die Unsicherheit in ihren Augen.
    Bei Lyra war von alledem nichts zu merken. Sie warf ihre Mähne angriffslustig zurück und verkündete mit voller Stimme: »Ich habe die Ehre, Prinzessin Miriam von Eriakum nach Erys zu geleiten, Tochter von König Miras und Königin Cassiopeia, Erbin des Greifenthrons und rechtmäßige Königin der Varis.«
    Der Hauptmann sah unschlüssig von einem zum anderen, nicht sicher, ob es sich hierbei um einen schlechten Scherz handelte. Kilian realisierte, dass er handeln musste. Der Söldner trat vor und beugte vor Miriam das Knie. Zu guter Letzt neigte er respektvoll den Kopf. Lyra reagierte nur einen Augenblick später und tat es ihm gleich, dicht gefolgt von Feldwebel Marek. Nach und nach fiel jeder ihrer kleinen Gruppe vor Miriam auf die Knie, Faris Lenard mit einem warnenden Blick in Richtung des Varis-Offiziers.
    Der Hauptmann ging langsam auf, dass es sich nicht um einen Scherz handelte. Der Offizier zögerte einen endlos scheinenden Augenblick. Schließlich saß er von seinem Pferd ab und kniete vor Miriam nieder.
    * * *
     
    Der Name des Hauptmanns war Johan Berlock, und kaum dass er Miriams Herkunft akzeptiert hatte, erklärte er sich selbst und seine Kavallerieeinheit zu ihrer Eskorte. Berlock und seine Soldaten führten die Gruppe ohne Umschweife in die Stadt, wobei sie Miriam wie eine Mauer umgaben und von allen anderen abschirmten. Trotzdem verbreitete sich die Nachricht von ihrer Ankunft wie ein Lauffeuer.
    Die Befestigungen der Stadt bestanden aus einem inneren und einem äußeren Mauerring. Die beiden Wälle wurden durch einen etwa fünfhundert Meter breiten, gerodeten Streifen getrennt. Eine Todeszone, falls es den Moyri gelang, den äußeren Wall zu überwinden.
    Sobald sie den inneren Mauerring passierten, säumten Tausende von Menschen die Straßen und hießen sie willkommen. Es herrschte eine ungewohnte Hochstimmung, von der sich Lyra unwillkürlich mitreißen ließ. Kilian jedoch musterte die Szenerie mit dem geübten Blick des erfahrenen Soldaten.
    Die Menschen wirkten ausgemergelt und schlecht genährt. Der Graf von Erys musste bereits die Nahrungsmittel rationiert haben, damit sie möglichst lange hielten. Eine kluge Maßnahme. Kilian hätte ähnlich gehandelt. Doch es senkte natürlich auch die Moral der Bevölkerung. Sie litten furchtbar Hunger.
    Miriams Ankunft vermittelte ihnen jedoch neue Hoffnung. Diese Menschen hatten geglaubt, dass das Königshaus der Varis für immer verloren war., ausgelöscht von den Schwertern der Moyri. Dass dem nicht so war, grenzte für alle an ein Wunder. Kilian hoffte, dass sie sich davon nicht zu viel versprachen. Miriam war immerhin nur eine junge Frau, kaum dem Mädchenalter entwachsen. Und auch wenn sie als wichtiges Symbol des Widerstands fungierte, so wurden Schlachten doch von Schwertern gewonnen.
    Bürger kamen herbei und nahmen sich den Frauen und Kindern in ihrer Begleitung an. Die Männer wurden mit kargen Essensrationen versorgt und gleich zum Arbeitseinsatz eingeteilt.
    Währenddessen führte Berlock sie durch verwinkelte Gassen zur Zitadelle im Herzen der Stadt, dem Sitz der Grafen von Erys. Am Tor stand eine Ehrenwache und präsentierte die Waffen. Eine Abordnung aus Ehrenbürgern der Stadt, Würdenträgern und Offizieren erwartete sie bereits, in ihrer Mitte ein hochgewachsener, etwas korpulenter Mann mit beginnender Glatze, der jedoch eine schmucklose, pragmatische Rüstung trug.
    Als sich ihre Gruppe näherte, ließ Berlock sein Pferd zur Seite traben und der Mann trat mit leuchtenden Augen vor.
    »Der Graf von Erys«, flüsterte Lyra Kilian ins Ohr, »Humphrey

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